Benutzer:Muhmskij/patricktimm

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Patrick Timm[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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Patrick Timm (*12. Oktober 1979 in Pinneberg/Deutschland) ist bildender Künstler. Er lebt und arbeitet auf nomadischer Reise.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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Der 1979 in einer Kleinstadt bei Hamburg geborene Patrick Timm beginnt zunächst eine Ausbildung zum Zimmermann. Im Laufe der Lehrjahre wird durch die Mythologie der Wandergesellen auch seine eigene Wanderlust geweckt. Aus Neugierde reist Timm 2000 nach Indien, dort entfaltet sich sein ästhetischer Wille. Dieser führt ihn 2001 nach Berlin zum Studium der Freien Kunst/Bildhauerei an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee.

Während des Studiums packt ihn erneut die Wanderlust. Als Gast studiert er 2005 im Fachbereich Public Space Design an der Staatlichen Akademie für Kunst und Design in St. Petersburg.

2005-06 kuratiert und initiiert Timm mehrere Ausstellungsprojekte in denen russische und deutsche Künstler zusammenarbeiteten, z.B. “Babylonischer Traum” Anna Achmatova Museum St. Petersburg.

2007 macht Timm sein Diplom mit der Aktionsserie ”faule ARBEIT”[1] bei Prof. Pauline Boudry (Film), Prof. Rainer W. Ernst (Architektur) und Prof. Berndt Wilde (Bildhauer). Die faule ARBEIT ist ein immaterieller Gedankenraum, der formal aus einem weißen Kissen mit dem Aufdruck “ARBEIT” besteht.[1]

2007 bis heute beschäftigt sich Timm mit Happenings im öffentlichen Raum. Es entstehen u.a. die Aktionsserien “Orangene Elefanten” (Helsinki), “Golden Stones” (Vilnius), die “Thermalsee” Utopie (Bad Gastein) und "Überseehafen Transdanubien" (Wien).

2009 beschäftigt er sich zunehmend mit dem Thema 'Massenphänome', das sich zunächst zeichnerisch in endlosen Wiederholungen einzelner Pattern wie Kreise, Dreiecke, Rechtecke und gefundenen Firmenstempel wiederfindet. Er bezeichnet diese Arbeitsprozesse als Atomisierung und intensiviert diese Fragestellung der Massenphänomene durch Performances wie "Eine Frage der Bewegungsfreiheit" Torstrasse 111 (Berlin), "Skulptur lernt laufen" M Moma (Moskau) sowie "Volumenwechsel" Galerie Masterskaja (St. Petersburg).

2011-2012 ist er künstlerischer Leiter der temporären Galerie Masterskaya in St. Petersburg.


Welt-Sein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2007 - heute. Welt-Sein Ist ein Prozess, angelehnt an die Wanderschaft der Handwerker. Timm will seine Reisejahre künstlerisch nutzen. Der Kern von WELT-SEIN ist die Forschung über kulturelle Grenzen hinaus. Es verkörpert die universale Wahrnehmung, die Erde als Gesamtheit zu verstehen. Es formen sich im Laufe der Jahre vier Serien mit dem Schwerpunkt auf Kultur-Raum-Untersuchungen:

  • Wärmebilder
  • Kulturelle Texturen
  • Wege der Stadt
  • Alle Menschen der Welt Zeichnung.

Wärmebilder[2][3][4]

Diese Bilder entstehen durch die Befragung von Passanten im öffentlichen Raum. Es wird nach der Farbe der Stadt gefragt, wobei die Passanten aus 12 Buntstiften wählen können und selber eine Schraffur auf eine Karteikarte geben, Die Karten werden digitalisiert und überlagert, sodass ein emotionales Farbbild der jeweiligen Stadt entsteht. (siehe Abb. "Projekt Wärmebilder")

Kulturelle Texturen

Auf seiner Wanderschaft bevorzugt Timm Reisen in Länder mit eigenen Schriftsystemen, wie georgisch, japanisch usw. Vor Ort besorgt er sich mechanische Schreibmaschinen und wiederholt jeden Buchstaben auf einem Blatt, sodass eine Textur des Zeichens entsteht. Die führt er mit dem gesamten jeweiligen Alphabet durch. Bis heute sind so ca 600 Blätter entstanden, die kulturelle Zeichenräume visuell erfahrbar machen.

Wege der Stadt

Dies ist eine Zeichenserie, die mittels einer von Timm selbst konstruierten und gebauten Zeichenmaschine entsteht. Ausgangsmaterial sind Stadtkarten, auf der durch Führen eines Zeigers jede Strasse abgefahren wird. Die Maschine erstellt eine verzerrte Bleistiftzeichnung des öffentlichen Raumes der jeweiligen Stadt.

Alle Menschen der Welt Zeichnung

Die Zeichnung ist ein endloser Prozess und bittet Menschen ihren Namen für die Zeichnung bewusst zur Verfügung zu stellen. Timm selber zeichnet diese dann in Mormschrift hintereinander weg, so bilden alle Namen zusammen eine Welt-Textur. Die einzelnen Blätter (Tafeln) haben ein Format von 70 x 100 cm und umfassen etwa 3500 Namen. Um theoretisch alle Menschen der Welt für diesen Prozess zu gewinnen wären 2,2 Millionen solcher Tafeln notwendig.

Aktuell[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seine künstlerische Arbeit auf der einen Seite und die Handwerks-Expertise auf der anderen Seite hat Timm über viele Jahre getrennt betrachtet. In der Ausstellung "Flechten" in Salzburg kommen die beiden Welten erstmals in grösserem Umfang zusammen. Timm entwickelt die Ausstellungsarchitektur und ein Lichtsystem und entwirfst und baut eine Zirben-Möbel-Kollektion. Seine gerahmten künstlerischen Arbeiten bekommen ein Präsentationsmobiliar und werden so zu Objekten. Raum und Objekte gehen eine Symbiose ein und werden zu einer begehbaren Installation.

Zur Zeit bewegt sich Timm hauptsächlich zwischen Hamburg, Berlin, Wien und Iden, wo er sein Basislager aufgeschlagen hat und sich sein Arbeitsarchiv und Landatelier befinden.

Ausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2002-2005 Schulschluss, ein Prozess am Standort Kastanienallee 82 (Berlin/Deutschland)[5]
  • 2004 Flächenrecycling, Explosio Wettbewerb TVF (Lübbenau, Deutschland)[6]
  • 2005 720raum-hopping, Galerie Nord (Berlin/Deutschland)[7]
  • 2005 Veranstaltungssaal vom Deutsch-Russischer-Austausch (St. Petersburg/Russland)[8]
  • 2005 3 position, Ikarus-Galerie (Berlin/Deutschland)
  • 2005 zoom out, Filmfestival (Berlin/Deutschland)
  • 2006 Art-Sobec, Anna Achmatova Museum (St. Petersburg/Russland)
  • 2006 KLAK !, Galerie Kunsttempel (Kassel/Deutschland)
  • 2006 one-minute, Filmfestival (Aarau/Schweiz)
  • 2006 ContraVision, Filmfestival Brotfabrik (Berlin/Deutschland
  • 2007 AUTOMATISCH, Galerie Ackerstrasse 18 (Berlin/Deutschland)
  • 2007 Hermannschlachten, Wagenhallen, Kooperation team-odradek (Stuttgart/Deutschland)[9]
  • 2007 READY??STEADY?GO!!, Diplomausstellung Umspannwerk (Berlin/Deutschland)
  • 2007 111 v.s. Kling & Bang, Torstrasse 111 (Berlin/Deutschland)
  • 2007 Leerlauf, ORTLOFF Galerie (Leipzig, Deutschland)
  • 2007 nomad, UNA Galerie (Bukarest/Rumänien)
  • 2008 Session of jung art, Manege (St. Petersburg/Russland)
  • 2008 Treffpunkt Golgatha, Kooperation team-odradek (München, Deutschland)
  • 2008 Kling og Bang v.s. Tor 111, Kling og Bang Galerie (Reykjavik/Island)
  • 2009 Sommer der Umarmung, Einzelausstellung, Galerie Torstrasse 111 (Berlin/Deutschland)
  • 2010 Show I, Gruppenausstellung, Galerie MMX (Berlin/Deutschland)
  • 2010 Männchen, Gruppenausstellung, Galerie Torstrasse 111 (Berlin/Deutschland)
  • 2011 m Kreis, Einzelausstellung, Galerie Masterskaja (St. Petersburg/Russland)
  • 2011 cover, Gruppenausstellung, nachtspeicher23 e.V. (Hamburg/Deutschland)
  • 2001 Handlungsmuster zur Wertschaffung, Gruppenausstellung, Studio im Hochhaus (Berlin/Deutschland)
  • 2012 Gleichnis der Masse, Einzelausstellung, Galerie Masterskaya (St. Petersburg/Russland)
  • 2012 Good life, Gruppenausstellung, 53rd October Salon (Belgrad/Serbien)
  • 2013 Wodkalese, Tag des offenen Ateliers, Studio NKD (Brandenburg/Deutschland)
  • 2013 drei Punkte, Doppelausstellung, Galerie im Vorwerkstift (Hamburg/Deutschland)
  • 2013 Handlungsmuster, Doppelausstellung, Scotty Enterprises (Berlin/Deutschland)
  • 2014 Welt sein, Einzelausstellung Haus Hirt (Bad Gastein/Österreich)
  • 2014 Aktionsarchiv, Tag des offenen Ateliers, Studio NKD (Brandenburg/Detuschland)
  • 2015 Flechten, Einzelausstellung Madero CollectorsRoom (Salzburg/Austria)[10]
  • 2016 Strukturanalyse, Einzelausstellung Private Räume (Wien/Österreich)
  • 2016 Strukturzufall, Doppelausstellung Scotty Enterprises (Berlin/Germany)
  • 2016 Doppelausstellung mit Markus Hofer kuratiert von Christine Bruckbauer Atelier33 (Wien/Österreich)
  • 2017 Alle Namen der Welt Zeichnung bei 48 Std. Neukölln (Berlin/Deutschland)

Arbeiten im öffentlichen Raum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2005 Remigratio (St. Petersburg/Russland)
  • 2005 untitled, Zwischennutzung (Antwerpen/Belgien)
  • 2005 Lokale, Arbeiten im öffentlichen Raum/Ladenlokale Kunsthochschule-Weissensee (Schwerin/Deutschland)[11]
  • 2006 permanent moving, Arbeiten im öffentlichen Raum & DGB-Haus (Berlin/Deutschland)
  • 2007 Abschlussarbeit faule Arbeit III, Performance am 1. Mai (Berlin, Deutschland)
  • 2007 Laru 07 (Helsinki/Finnland)
  • 2008 LARU 08 (Helsinki/ Finnland)
  • 2009 LARU 09 (Helsinki/Finnland)
  • 2013 Wanderarbeiter, Krause Projekt, public space (Hong Kong/China)

Happenings/Performance[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2005 arbeiten, arbeiten, AREIT, Gallery Nord (Berlin/Deutschland)
  • 2006 Urban Stories, public space (Görlitz/Deutschland)
  • 2007 Mutant, Dunes Sommerkiosk (St. Petersburg/Russia)
  • 2007 art night, Public Space (Helsinki/Finland)
  • 2008 Bauklötzchen Yoga, Dunes Sommerkiosk (St. Petersburg/Russia)
  • 2013 Dream Machine, Night of Museums, Moscow Moma (Moskow, Russia)

Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Patrick Timm: Furniture. - Katalog zu Möbel als Medium. Berlin, 2016
  • Patrick Timm: Substanz. - Katalog zu Arbeiten im Öffentlichen Raum und in Galerien. Berlin, 2007

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Faule Arbeit, Schnarchkunst. In: Berliner Zeitung (Hrsg.): Feuilleton. 7. Februar 2007.
  2. Schwerin ist eher grün. In: SVZ. Abgerufen am 20. November 2014.
  3. Цветная география. In: Конкурент. Abgerufen am 28. Januar 2013 (russisch).
  4. Warum blau und gelb zu Flensburg passen. In: Flensburger Nachrichten (Hrsg.): Tageszeitung. 27. Dezember 2014.
  5. Wolfgang Krause + Peter Müller (Hrsg.): schulschluss Ein Prozess. 1000. Auflage. vice versa Verlag, Berlin 2007, ISBN 3-932809-56-4.
  6. EXPLOSIO, Wettbewerb Objektpräparation. In: TVF Thyssen-VEAG Flächenrecycling GmbH (Hrsg.): Katalog. Lübbenau 2004.
  7. 720 Raumhopping. In: Raimund Binder, Patrick Timm (Hrsg.): Katalog. 500. Auflage. 2005.
  8. [polpolja]. In: Deutsch-Russischer Austausch St. Petersburg (Hrsg.): Ausstellungskatalog. 110. Auflage. St. Petersburg 2006.
  9. HermannSchlachten_07. In: Kunstverein Wagenhalle e.V. (Hrsg.): Theater- und Ausstellungsrpojekt. Stuttgart Juli 2007.
  10. Tina Laske: Erleuchtung in mystischen Wäldern. In: Salzburger Kronenzeitung (Hrsg.): Tageszeitung. 29. November 2015.
  11. Lokale/Schwerin. In: Inge Mahn (Hrsg.): Katalog. Berlin 2005, ISBN 3-9805489-5-3.

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