Benutzer:Noah.Albert.ZivMilFü/Stanisław Kostka Starowieyski

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Stanisław Kostka Starowieyski (*11.05.1895, Ustrobna; +13.04.1941, KZ Dachau) war ein vom Naziregime verfolgter polnischer Offizier, katholischer Aktivist und Gentiluomo di Sua Santità. Er wird in der katholischen Kirche seit 1999 als Seliger verehrt.

Starowieyski (voller Name: Stanisław Kostka Maria Gerard Franciszek de Hieronymo Biberstein Starowieyski) wurde als das dritte Kind von Jan und Amelia Stanisław (geb. Łubieńska) im damaligen Habsburgerreich in Ustrobna, heute Woiwodschaft Karpatenvorland, geboren. Sein Vater war seinerzeit Mitglied des Galizischen Landtag, des Reichsrates und später der Polnischen Verfassunggebenden Nationalversammlung. Er besaß zudem Güter in Bratkówka und Korabniki. Die Familie war väterlicherseits eine Linie der Bibersteins, einem Geschlecht der Szlachta.

Seine frühe Kindheit verbrachte er in einem Landhaus in Bratkówka. Die Familie war eng mit der katholischen Kirche verbunden und unterstützte zahlreiche soziale Zwecke, wobei sie gemäß dem Zeitgeist der vom damaligen Papst Pius X. angestoßenen Reformen handelte. Ersten Unterricht erhielt er wie seine Geschwister von Hauslehrern in Krosno, später war er Schüler des "k.u.k. Gymnasiums" in Sanok (der heutigen Grundschule No. 08 "Sophie Holszańska"), wo er in den Jahren 1905-1908 die erste bis dritte Klassenstufe absolvierte.

1910 trat er einem Jesuitenkolleg in Chyriw bei, welches er 1914 mit der 8. Klasse abschloss. Dort trat er der Marianischen Kongregation bei.

Nach dem Schulabschluss begann er ein Studium der Rechtswissenschaften an der Jagiellonen-Universität in Krakau, welches jedoch vom Ausbruch des 1. Weltkrieges unterbrochen wurde.

Am 15. September 1914 wurde er von den Landstreitkräften Österreich-Ungarns eingezogen und zum Offizier ausgebildet. Am 28. Juni 1915 erhielt er sein Offizierspatent und wurde mit einem Feldartillerieregiment an die Ostfront verlegt, wo er an der Schlacht um Lemberg und Przemyśl teilnahm. Am 03. März 1918 wurde er an die Italienfront verlegt, um an der Zweiten Schlacht am Piave teilzunehmen.

Zwischenkriegszeit

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In den neu konstituierten Staat Polen kehrte er am 01. November 1918 zurück und trat auch dort wieder der Armee bei. Im Range eines Unterleutnants nahm er am Aufbau der Armee in Krakau teil, wenig später kämpfte er im Polnisch-Ukrainischen Krieg als Batteriekommandant bei Przemyśl und im Zuge der Verteidigung von Lemberg in der Zitadelle von Lwiw.

Im Juni 1919 wurde er Teil des neu aufgestellten 9. Leichten Artillerieregiments, mit dem er am Polnisch-Sowjetischen Krieg und im Zuge dessen von Dezember 1919 bis August 1920 an der Kiewer Offensive und der Schlacht bei Warschau teilnahm. Für seine "Heldentaten" während der Kiewer Offensive wurden ihm das "Krzyż Walecznych" (Verdienstkreuz) und der Orden Virtuti Militari (Nr. 4469) zuerkannt und von General Władysław Sikorski verliehen.

Im Anschluss an die Schlachten erkrankte er schwer an Dysenterie und kam nach einem langen Aufenthalt in einem Feldspital in Zambrów nur knapp mit dem Leben davon. Sein Leben lang litt er an den Nachfolgen der Krankheit, Blutgerinnsel in seinen Beinen. Noch vor seiner Entlassung aus der Armee im Juli 1921 wurde er zum Hauptmann befördert, im Zuge der Entlassung wurde er der Reserve als Hauptmann d.R. der Artillerie mit Dienstalter vom 1. Juni 1919 zugeordnet. 1923 und 1924 absolvierte er als Reservist Wehrübungen beim 9. Feldartillerieregiment in Biała Podlaska.

Am 24. August 1921 heiratete er in Łabunie Maria Szeptycka (1894–1976), die Trauung wurde von seinem Taufpaten HH Franciszek Starowieyski vollzogen. Das Paar wohnte in der Folge im Landhaus Łaszczów, das dem Vater der Braut, Aleksander Szeptycki, gehörte. Das Anwesen war durch die Konflikte völlig verwüstet und sie lebten in einem bescheidenen Anbau. Die Beiden bekamen sechs Kinder und obgleich sie beide aus wohlhabenden Familien stammten, entschieden sie sich angesichts der weitverbreiteten Armut dazu, das nicht zu renovieren und stattdessen ihr Vermögen zum Wohle der Familie, aber auch der Bedürftigen, einzusetzen. Dennoch entstand im Laufe der Zeit und mit der wachsenden Anzahl an Familienmitgliedern aus dem Anbau ein regulärer Wohnbau.

Starowieyski entschied sich, seine Studium der Rechtswissenschaften nicht erneut aufzunehmen und stattdessen eine landwirtschaftliche Ausbildung zu absolvieren. Zeitgleich war das Paar zu dieser Zeit sehr aktiv in der lokalen katholischen Kirche, indem sie die Ausbildung von pastoralen Mitarbeitern finanziell unterstützten, Einkehrtage organisierten und abhielten, ein Amateurtheater (Polnisch: "Koło Porad Sąsiedzkich", Nachbarschaftsbeirat) aufbauten und die lokale Vereinigung des Klubs der katholischen Intelligenz leiteten und die Versammlungen organisierten. Im September 1934 war er einer der Mitorganisatoren des Diözesanen Eucharistischen Kongress in Chełm.