Benutzer:ONAR/Text 34

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Lemma: Markthalle XIV

Die Markthalle XIV an der Reinickendorfer Straße 2 d/e und an der Dalldorfer Straße 21/22 (heute Schönwalder Straße) wurde als als letze Halle in der dritten Bauphase der Berliner Markthallen errichtet, wiederum nach den Plänen von Stadtbaurat Hermann Blankenstein. Die Baurarbeiten begannen im August 1891 und am 1. Spetember 1892 eröffnete der Marktbetrieb. Die Halle wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und nicht wieder aufgebaut.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Martkhalle (markiert durch den blauen Kreis) in ihrem Umfeld 1896

Beschreibung der Halle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grundriss
Hoffassade in der Reinickendorfer Straße

Zum Bau der Markthalle erwarb die Stadt Berlin ein an der Reinickendorfer Straße und an der Dalldorfer Straße, der heutigen Schönwalder Straße, gelegenes Grundstück von 5440 Quadratmeter Fläche. Das Gründstück lag günstig in der Nähe des abzulösenden Wochenmarktes auf dem Weddingplatz und hatte durch die nahen Pferdestraßenbahnlinien einge gute Verkerhsanbindung. Die Stadtverordnetenversammlung genehmigte am 5. Marz 1891 die Baupläne, sodass im August 1891 mit den Bauarbeiten begonnen werden konne.

Vordergebäude Reinickendorfer Straße[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fassade an der Reinickendorfer Straße
  • geringe Breite von 15,58 Metern
  • Erdgeschoss 3 Läden mit Eingängen von der Strassenfront und von der Durchfahrt, Durchfahrt, Lager im Zwischengeschoss, Aborte zu Läden, Treppenhaus
  • dreigeschossig (mit Zwischengeschoss)
  • in beiden Obergeschoss Wohnungen mit 4 Zimmern
  • reiner Klinkerbau
  • im Erdgeschoss drei Rundbogen - mittlerer Durchfahrt, im Obergeschoss 6-achsig
  • über Durchfahrt 'Markthalle XIV, über Bogenscheiteln' '1891' und '1892'
  • in Bogenzwickeln Lorbeerzweige, links und rechts der Einfahrt Wappen von Berlin
  • Segmentbogenfenster, eingefasst durch mit Segmentbogen überwölbten "Wandpfeiler"
  • in den Fensterbrüstungen Girlanden (Terrakottatafeln)
  • Fahnenstange auf dem Gebäude
  • Schmiedeiserne Maueranker als Schmuck, Ziergitter auf Dachfirst, Dachlukarnen
  • dahiner Hof mit Fussgängerwegen und Fahrstrasse
  • stilistisch nicht mehr unbedingt spätklassizistisch wie die anderen Markthallen, eher historistisch (schmiedeiserne Maueranker, Firstkrönung, Form der Dachlukarnen), eventuell als Rücksichtnahme auf die Dankeskirche (der Eingang der Markthalle befand sich gegenüber der Kirche)

Vordergebäude Dalldorferstraße[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fassade an der Dalldorferstraße
  • zweigeschossig
  • Erdgeschoss links der Einfahrt: Speisewirtschaft mit Küche und eigenen Abortanlagen, Treppenhaus
  • Erdgeschoss rechts der Einfahrt: 4 Läden mit eigenen Abortanlagen, Sanitätsraum und den von der Halle zugänglichen Aufenthaltsraum für die Markthallenarbeiter, Treppenhaus
  • Obergeschoss links: Wohung des Speisewirts
  • Obergeschoss rechts: Wohung des Markthalleninspektors
  • je zwei Lichthöfe zur Beleuchtung des Kellers der Markthalle, Galerie im Ergeschoss erlaubt die Verbindung Treppenhaus mit Nebeneingängen Läden und Speiseküche
  • Klinkerbau
  • Brüstungen im Erdgeschoss der Speisewirtschaft: Kreuz-Muster mit zweifarbigen Ziegeln
  • Einfahrt übergiebelt mit Baujahr 1892, links und rechts der Einfahrt in Zwickelzone Schmiedeiserne Ornamente, über Bogenscheitel Medaillon mit Wappen Berlins
  • Ziergitter auf Dachfirst, Dachlukarnen
  • Stil siehe Reinickedorferstrasse
  • Segmentbogenfenster
  • Fahnenstange mit Reichsadler
  • Horizontalgliederung der Fassade durch Ziegelbänder

Markthalle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rechteck mit Hauptachse von Norden nach Süden
  • 81 Meter lang, 44,22 Meter breit
  • Durchfahrshallen jeweils in der Mittelachse der Grundstücke, 9 Meter breit, Lüftungslaterne in der Kreuzung
  • Diensträume der Verwaltung und der Marktpolizei am Südende der Halle anschliessen, mit Lichthof
  • Abortanlagen an der Südwestecke der Halle abgetrennt durch ausgemauertes Eisenfachwerk um einen ausgesparten Lichthof, so niedrig, dass darüber noch Fenster für Beleuchtung und Belüftung angebracht werden konnten
  • Hofportal im Hof an der Reinickedorferstrasse: konventionell im Stil der Berliner Schule:
    • Horizontalgliederung durch unterschiedliche Ziegelstreifen (7-1-1-1)
    • Terrakottaplatten in der Kämpferzone (Renaissancemuster mit Frucht- und Gemüsekörben)
    • übergiebelte Durchfahrt, Akroter Wappen Berlins, links und rechts ?Schmuckvasen?
    • Portal mit Inschrift 'Markthalle XIV'
    • ausgemauerte Triforien mit Kreuzmustern
  • Stände bei der Eröffnung:
    • 82 Fleisch und Wild
    • 24 Flussfische
    • 224 Gemüse, Butter
    • 57,86 Quadratmeter ohne feste Einrichtung
  • unterkellert, mit Eiskühlung, Lift zur Markthalle, drei Treppen in den Hallenecken (mit Ausnahme der SW-Ecke wegen WC-Anlagen)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • August Lindemann: Die Markthallen Berlins. 1899, Verlag Springer, Berlin
  • Jochen Boberg [Herausgeber]Exerzierfeld der Moderne - Industriekultur in Berlin im 19. Jahrhundert, Verlag C.H.Beck 1984, ISBN 3406302017, Seiten 106 - 113, 166-168

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Markthallen in Berlin – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 52° 32′ 29″ N, 13° 22′ 17″ O