Benutzer:Odu Siaz/zais

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Maria Sybilla Josepha Zais (* 3. Mai 1770 in Tischingen, heute Oberdischingen; † 13. Juni 1844 in Wiesbaden, geborene "Maria Sybilla Josepha von Schalk" (oder Schalch) ) Ihr Vater war Thaddäus Petrus Justus von Schalk, Kanzleiverwalter bei dem Schenken von Castell. Möglicherweise war er ein Schweizer, die Geburts- und Sterbedaten sind unbekannt. Ihre Mutter war Maria Anna von Staab. Bereits beim Namen gibt es Differenzen. Nach Struck [1] hieß sie von Staab, Rexroth [2] aber von Kyphinger mit Fragezeichen, ja er vermutet sogar, dass von Kippenheim richtiger sei.

Sie lernte Christian Zais kennen, als dieser "zwei Sommer lang in Meßgeschäften" in der Gegend von Maulbronn und Blaubeuren unterwegs war. Sonntags verkehrte er im Hause des Pfarrers Brecht in Berghühlen. Dessen Tochter kannte auch Josepha von Schalk.[3] Sie verlobte sich im Juni 1796 mit dem Geometer und Studenten der Forstwissenschaft mit Aussicht auf das dortige Komissariatsamt [4] Sie heirateten am 11. Juni 1797. Baudirektor Atzel aus Stuttgart schrieb über die Vermählung: " Er hätte der Weltkugel gemäß, eine reiche Heurath machen können, er nahm aber ein armes braves Mädchen". Auf Empfehlung bekam Christian Zais eine Anstellung im Herzogtum Nassau. Sie zogen 1805 mit zwei Kindern nach Wiesbaden. Josepha Zais gebar noch sieben weitere Kinder. Neben den öffentlichen Aufgaben wurde auch ein eigenes Haus gebaut und bereits Gäste bewirtschaftet. Dann stand ein weiteres großes Projekt an, das Hotel "Vier Jahreszeiten". Es stand vor der Fertigstellung, als Christian Zais starb. Josepha Zais musste diese große "Baustelle" samt Hypotheken und erdrückender Schulden übernehmen. Sie wurde in der schweren Zeit unterstützt von ihrem Schwager Wilhelm Zais aus Cannstatt sowie von Oberfinanzrat Nördlinger aus Stuttgart. Sie war froh, als ihr Sohn Wilhelm Zais sein Medizinstudium beendet hatte und ihr zur Seite stehen konnte. Sie wuchs mit ihren Aufgaben, erst als Mutter, dann als Hoteliersfrau, die mit wachsenden Repräsentationsaufgaben im gesellschaftlichen Leben in Wiesbaden und besonders im Umgang mit honorigen Gästen fertig werden musste.[5], [6] Es zeigte sich, dass, um auf Atzel zurückzukommen, Christian Zais keine bessere Wahl der Ehefrau hätte machen können.


  1. Wolf Heino Struck, "Christian Zais an seinen Sohn Wilhelm - der Architekt des Klassizismus in seiner Familie",Nassauische Annalen, Bd.92, 1981
  2. Franz von Rexroth, in "Der Uhrturm", "Christian Zais und seine Vorfahren", Heft 15, 1936, S. 290-295
  3. Wolf Heino Struck, s.o.
  4. Wolf Heino Struck, "Wiesbaden in der Goethezeit, Franz Steiner Verlag, Wiesbaden, 1979
  5. Thomas Weichel, Die Bürger von Wiesbaden, Von der Landstadt zur "Weltkurstadt" 1780-1914,r.Oldenburg Verlag, München 1997
  6. Hildegrad Ey, Gott wird es schon machen, Vom "armen Mädchen" zur tatkräftigen Unternehmerin; in: Frech & Fromm, 2000 Jahre FrauenLEBEN in Wiesbaden, Katalog zur Ausstellung vom 8. März bis 29. März 2001 im Wiesbadener Rathaus