Benutzer:Palatinatian/Alois Ziegenfuß

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Datei:Pater Aloisius Ziegenfuss.jpg
Pater Alois Ziegenfuss

Pater Alois Ziegenfuss (auch Aloisius genannt), (* 5. Dezember 1872 in Dingelstädt / Eichsfeld, † 11. September 1948 in Usakos / Namibia) war ein deutscher Missionar und Militärgeistlicher in Namibia. Für seine Leistungen wurde ihm 1905 der Königliche Kronenorden vierter Klasse mit Schwertern am weißen Bande mit schwarzer Einfassung verliehen[1] und nach ihm wurde die Ziegenfussstrasse in Windhuk benannt.[2] In Namibia ist er auch bekannt unter seinem Spitznamen "Pater Bokkiebein" (= Afrikaans-Übersetzung seines Namens).

Lebenslauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er wurde als Sohn von Johannes Joseph Ziegenfuß geboren. Alois Ziegenfuß besuchte das Kollegg der Oblaten in St. Karl (Niederlande). 1893 folgte das Noviziat in St. Gerlach (Niederlande). Dort legte er auch das 1. Gelübde am 15. August 1894 ab. Es folgten 1895 das Studium der Theologie und Philosophie in Lüttich sowie das Ordensgelübde am 15. August 1895. Fortsetzung des Studiums im Juli 1897 in Hünfeld bei Fulda. Im Juli 1899 wurde er als Diakon Lehrer in St. Karl. Am 23. Dezember 1899 wurde er zum Priester geweiht. Er wanderte am 22. September 1900 nach Südwest-Afrika aus. Mit dem Dampfschiff "Gertrud Woermann" der Woermann-Linie GmbH unter Kapitän Becher reiste er von Hamburg aus am 26. September 1900 nach Swakopmund ab.

In Deutsch-Südwest-Adrika lebte er im Kloster der OMI (Oblaten der Unbefleckten Jungfrau Maria) in Döbra, etwa 50 km nördlich von Windhuk und betreute die dortige Eingeborenenschule. Von 1903 bis 1907 war er als Feldgeistlicher tätig. Anschließend gründete er in Grootfontein eine neue Niederlassung, die er jedoch wegen einer Malariaerkrankung verlassen musste.

Wohl auf Heimaturlaub wieder in Deutschland gewesen reiste er am 29. April 1908 mit dem Dampfschiff "Feldmarschall" der Deutschen Ost-Afrika-Linie wieder von Hamburg nach Swakopmund.

Er kehrte wegen des gesünderen Klimas nach Windhuk zurück. In den Jahren 1911 bis 1922 betreute er als Pfarrer die europäische Gemeinde in Swakopmund. Nebenbei war er auch begeisterter Großwildjäger. Er schickte 1913 eine Seekiste gefüllt mit Jagdtrophäen an seine Verwandten in Thüringen. Nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg mussten viele Deutsche die ehemalige Kolonie verlassen. Pater "Bokkiebein" (wie er von seinen Gemeindemitgliedern meist genannt wurde) durfte jedoch aufgrund seiner großen Beliebtheit bei allen Bevölkerungsschichten, weiter in Namibia bleiben. Ab 1922 übernahm er die Leitung der englischen Gemeinde in Windhuk und in Okahandja. Pater Ziegenfuß leitete von 1932 bis 1946 als Herausgeber das "Katholische Wochenblatt" in Windhuk. Nachdem er in Windhuk seinen 75. Geburtstag feiern konnte, wurde er vom Bischof nach Omaruru an der Nordbahnlinie versetzt, um dort seinen Lebensabend zu verbringen. Bereits wenige Monate später starb er in Usakos.

Er hätte Bischof werden können, lehnte dies aber ab, weil er die Seelsorge vor Ort und den direkten Kontakt zu seiner Gemeinde mehr schätzte als die Tätigkeit als Bischof. Seine Aufgaben waren unter anderem, bei Kaisers Geburtstag die Festreden zu halten, und die Beteiligung an den Monatsschriften der Maria Immaculata. 1905/1906 erfolgte die Niederschrift seiner Kriegserlebnisse während des Aufstand der Herero und Nama. Alois´ Grab liegt in Döbra, er trägt die Ordensbrüder- Nummer 1812. Nach seinem Tod wurde er durch das apostolische Vikariat in Windhuk für sein Lebenswerk gewürdigt und eine Straße nach ihm benannt.

Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Aus den Kriegs- und Friedensjahren von Deutsch-Südwestafrika, Monatsschrift der Maria Immaculata, XIII. Jahrgang, Heft 11, August 1910.
  • Ein Leben im Dienste der Schwarzen, Monatsschrift der Maria Immaculata, 1929.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Deutscher Reichsanzeiger, Ausgabe 204 vom 30. August 1905
  2. Beitrag aus Italien (2017)