Benutzer:Regiomontanus/Bearbeitete Artikel/Alvinocarididae
Alvinocarididae | ||||||||||||
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Rimicaris kairei | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Alvinocarididae | ||||||||||||
Haworth, 1825 |
Alvinocarididae sind eine Garnelen-Familie, die ausschließlich in der Nähe von Hydrothermalquellen der Tiefsee zu finden ist.
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Arten der Familie Alvinocarididae sind in den Tiefseegebieten des Atlantischen und des Pazifischen Ozeans mit Ausnahme der Gewässer um die beiden Pole verbreitet.
Wegen der extremen Lebensräume, in denen die Vertreter der Alvinocarididae leben, sind ihre Verbreitungsmechanismen noch nicht zur Gänze erforscht. Die Hypothese, dass die Arten endemisch in den Hydrothermalfeldern, für die sie charakteristisch sind, vorkommen wurde weitgehend widerlegt. Es konnte gezeigt werden, dass im Atlantik sowohl an den kalten Quellen entlang der Kontinente als auch an den Schwarzen Rauchern der Mittelatlantischen Rücken dieselben oder nahe verwandte Arten vorkommen. Das könnte zur Klärung beitragen, wie beispielsweise die Garnelen der Art Alvinocaris muricola, die sowohl an kalten Quellen des westafrikanischen Kontinentalabhangs als auch in der karibischen Tiefsee vorkommt, den Mittelatlantischen Rücken überspringen konnten. Die bisher als Alvinocaris markensis bezeichnete Art von den Schwarzen Rauchern in der Mitte des Atlantiks ist nach molekulargenetischen Untersuchungen dieselbe Art.[1]
Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die meist durchscheinenden Außenskelette der Garnelen aus der Familie Alvinocarididae lassen oft organische Pigmente von rötlicher oder oranger Farbe sichtbar werden, die als Karotinoide bekannt sind. Karotinoide können von tierischen Lebewesen nicht synthetisiert werden, sondern sind in den Chloroplasten und Chromoplasten von Pflanzen bzw. Bakterien zu finden.
Die Nahrungskette in den meist lichtlosen Tiefseegebieten, in denen die Alvinocarididae vorkommen, basiert auf chemosynthetisch aktiven Bakterien und Archaeen, die in der heißen Umgebung der hydrothermalen Quellen die Oxidation von Schwefelwasserstoff betreiben. Mit Hilfe dieser Energiequelle synthetisieren sie organische Verbindungen aus anorganischen Stoffen, beispielsweise mit Hilfe von Kohlenstoffdioxid als Kohlenstoffquelle. Es wird vermutet, dass sich die Garnelen von solchen Bakterien ernähren.
Die Garnelen leben dort zusammen mit Muscheln der Gattung Bathymodiolus, Krebstieren der Gattung Munidopsis, Krabben der Gattung Bythograea und Meeresschnecken aus der Familie Buccinidae.
Gattungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis heute sind 28 Arten aus neun Gattungen beschrieben worden. Die artenreichste Gattung ist Alvinocaris mit 14 beschriebenen Arten.[2]
- Alvinocaris Williams & Chace, 1982
- Alvinocaridinides Komai & Chan 2010
- Chorocaris Martin & Hessler, 1990
- Harthofia Polz 2007 (fossil)
- Mirocaris Vereshchaka, 1997
- Nautilocaris Komai & Segonzac, 2004
- Opaepele Williams & Dobbs, 1995
- Rimicaris Williams & Rona, 1986
- Shinkaicaris Komai & Segonzac, 2005
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Sara Teixeira, Karine Olu, Carole Decker, Regina L. Cunha, Sandra Fuchs, Stephane Hourdez, Ester A. Serrão & Sophie Arnaud-Haond: High connectivity across the fragmented chemosynthetic ecosystems of the deep Atlantic Equatorial Belt: efficient dispersal mechanisms or questionable endemism? Molecular Ecology, 22, S. 4663–4680, 2013 doi:10.1111/mec.12419
- ↑ Takuya Yahagi, Hiromi Watanabe, Shigeaki Kojima, Girish Beedessee & Tomoyuki Komai: First record and a new species of Alvinocaris Williams & Chace, 1982 (Crustacea: Decapoda: Caridea: Alvinocarididae) from the Indian Ocean. Zootaxa, 3893, 1, S. 101–113, 2014 doi:10.11646/zootaxa.3893.1.4 Referenzfehler: Ungültiges
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Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Tomoyuki Komai & Michel Segonzac: A revision of the genus Alvinocaris Williams and Chace (Crustacea: Decapoda: Caridea: Alvinocarididae), with descriptions of a new genus and a new species of Alvinocaris. Journal of Natural History, 2005, S. 1–65, 2005