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Protonemura gevi

Protonemura gevi, Männchen

Systematik
Unterklasse: Fluginsekten (Pterygota)
Überordnung: Neuflügler (Neoptera)
Ordnung: Steinfliegen (Plecoptera)
Familie: Nemouridae
Gattung: Protonemura
Art: Protonemura gevi
Wissenschaftlicher Name
Protonemura gevi
Tierno de Figueroa & López-Rodríguez, 2010
Protonemura gevi, Männchen, von der Seite her gesehen

Protonemura gevi ist eine Steinfliegen-Art aus der Gattung Protonemura. Sie ist bisher ausschließlich aus einer Höhle im Süden Spaniens bekannt.[1] Der gesamte Lebenszyklus dieser Steinfliege von der Larvalentwicklung bis zur Reife läuft in diesem Lebensraum ab.[2]

Die Imagines von Protonemura gevi zeigen auffällige Merkmale, die als Anpassung an das Höhlenleben als Troglobionten gesehen werden. Dazu zählen die reduzierten Komplexaugen, die in der lichtlosen Umgebung ihres Lebensraums kaum gebraucht werden und die mehr als körperlangen Fühler, die mit ihren Rezeptoren eine erhöhte Tastwahrnehmung ermöglichen und olfaktorische Reize übertragen. Außerdem fällt eine Reduktion der Flügel auf.

Die Männchen sind 6,1–8,0 mm Millimeter lang, die Weibchen 6,9–8,4 Millimeter. Der Kopf ist gelblich, mit einem braunen Dreieck in der Gegend der Ocellen. Die Fühler sind außer an der gelblich gefärbten Basis sehr dunkel. Die Beine sind gelb mit braunen Querbändern auf den Femures. Das Abdomen ist gelblich, aber die hinteren Segmente sind braun, und zwar ab dem achten Segment bei den Männchen und ab dem neunten Segment bei den Weibchen. Die Cerci sind zylindrisch und an den Enden schmäler als an der Basis. Sie sind im Vergleich zu anderen Arten ziemlich lang.

Die männlichen Nymphen sind 6 bis 7 Millimeter lang, die weiblichen 8 bis 10 Millimeter. Ihre Körperfarbe ist gelblich braun, die Beine, Antennen und Cerci sind von ähnlicher Farbe, aber heller.

Auf der Unterseite des ersten Brustsegmentes befinden sich sechs zu zwei Dreierbüscheln zusammengefasste Tracheenkiemen. Die Flügelscheiden sind schräg nach hinten gerichtet. Die Tarsenglieder sind auf ihrer Oberseite dunkler als auf der Unterseite.

Vorkommen und Lebensweise

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Die Larven der Gattung kommen in Berg- und Gebirgsbächen in den Mittelgebirgen und den Alpen vor. Sie ernähren sich von Detritus und Algen. Ihre Entwicklungszeit beträgt ein Jahr.

Systematik und Taxonomie

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Der Artname gevi leitet sich von der „Grupo Espeleológico de Villacarillo“ (G.E.V.) ab, einer Gruppe von spanischen Höhlenforschern, welche die Art entdeckt hatte. Schon im Jahr 2002 hatten Manuel Baena und Antonio Pérez Ruiz von der G.E.V. auf das Vorkommen der Steinfliegen in der Höhle aufmerksam gemacht. Die von ihnen gesammelten Exemplare gingen jedoch auf dem Postweg verloren, als sie an die Wissenschaftler der Universität Granada zur Untersuchung geschickt werden sollten. Erst im Juli 2009 gelang wieder eine Aufsammlung von Nymphen und adulten Tieren, die zur Erstbeschreibung der Art im Jahr 2010 führten.[1]

Einzelnachweise

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  1. a b José Manuel Tierno de Figueroa & Manuel Jesús López-Rodríguez: Protonemura gevi sp. n., a cavernicolous new species of stonefly (Insecta: Plecoptera). Zootaxa, 2365, S. 48–54, 2010
  2. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen López-Rodríguez 2012.
  • José Manuel Tierno de Figueroa & Manuel Jesús López-Rodríguez: Protonemura gevi sp. n., a cavernicolous new species of stonefly (Insecta: Plecoptera). Zootaxa, 2365, S. 48–54, 2010 (Erstbeschreibung)
Commons: Protonemura gevi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • R. E. DeWalt, M. D. Maehr, U. Neu-Becker & G. Stueber Protonemura gevi, Plecoptera Species Files Online, Version 5.0, 2016, abgerufen am 20. Januar 2016

[[Kategorie:Steinfliegen]] [[Kategorie:Plecoptera]] [[Kategorie:Höhlentier]]