Benutzer:Rikiwiki2/Artikelentwurf Gump Gunzenheim

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Die Gump in Gunzenheim[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gunzenheimer Gump - deutlich erkennbar der umlaufende Wall der ehem. Abraumhalde

Koordinaten: 48° 46′ 45″ N, 10° 46′ 40″ O

Reliefkarte: Bayern
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Rikiwiki2/Artikelentwurf Gump Gunzenheim

Die Gump im Kaisheimer Ortsteil Gunzenheim* [1] ist ein nahezu am Gipfel liegender Bergweiher in einer ansonsten trockenen Heidelandschaft ohne offene Zuläufe aus der Nähe. Sie liegt im Landkreis Donau-Ries in Bayern auf eine Höhe von 500 m üNN.

Neben dem direkten Freizeitwert als Badeweiher nicht nur der Gunzenheimer Bevölkerung bietet die Gump mit ihrer einzigartigen Umgebung aus Wald mit teils bizarren Bäumen im Süden und Osten, der Heidehänge nach Westen und Norden und dem Talblick auf den Ort im Südwesten eine überregional wertvolle Besonderheit als Geotop- sie ist als geowissenschaftlich bedeutend eingetragen unter der Nr. 779A025 unter dem Titel 'Gunzenheimer Gump ESE von Gunzenheim'. Darüber hinaus liegt die Gump im FFH-Gebiet 7230-471 'Donauwörther Forst mit Standortübungsplatz und Harburger Karab', ist als Landschaftschutzgebietszone Bestandteil des Naturpark Altmühltal Nr. 95.

Der Felsen entstand während des Ries-Impakts, als binnen weniger Minuten nach dem Meteoriteneinschlag zuerst ein riesiger Felsbrocken an dieser Stelle herabschlug und sich vermutlich nur wenige Sekunden später ein zweiter, kleinerer, aufsetzte. Durch die Wucht des Einschlags wurden die Gesteinsmassen nicht nur zertrümmert und der geologische Aufbau teils aus großen Tiefen völlig umgeschichtet und emporgehoben, sondern auch aufgeschmolzen. Im Bereich der dislozierten Scholle unter der Gump entstanden hierbei aus Auswurfgestein des Mittelmiozäns – früher: Helvetikum - Bunte Trümmermassen Brekzie als Traggebirge des kleineren Aufsatzfelsens, dessen heute noch erkennbaren etwa 100 m Durchmesser Gestein zu den Dolomiten zählt.

Gesichert ab dem Mittelalter, aber wahrscheinlich bereits früher, wurde der Felsaufsatz als gutes Baumaterial erkannt und als Steinbruch genutzt, der Sage nach auch für den Bau des Kloster Kaisheim. Im Laufe des Abteufens näherte man sich der Brekzie und damit wasserführenden Hohlräumen. Mit großer Wahrscheinlichkeit wegen Wassereinbruchs musste der Steinbruch aufgegeben werden, die tiefe Mulde des Steinbruchs verfüllte sich mit Wasser bis fast an den Rand des Abraumwalles und blieb seither auch bei größter Trockenheit für lange Zeit ein natürliches und nie versiegendes Reservoir für das Vieh der umliegenden Bauernhöfe, bis sie in unserer Zeit zum Naherholungsziel wurde.

Neuere Forschungen bestätigten, daß die Gump allein von Oberflächenwasser bei Regen nicht wasserhaltig wäre, das Basisgestein der unterliegenden Brekzie als Folge des Ries-Impakts lässt Hangschichtenwässer durch und drückt offenbar auch aus dem Grund der Gump in Quellungen aus. Erzählungen von Badenden zufolge die hinabtauchten, gibt es am Grund 'wilde Wirbel'.

Die Systemskizze erläutert die Entstehung der Gump als schematischer Süd-Nord-Schnitt durch den Berghang. Mit einer Länge von ca. 50 und einer Breite von etwa 30 m bietet sie eine Fläche von rund 1500 qm, die Tiefe beträgt etwa 5 m. Geologisch gehört die Gump zur Raumeinheit 'Riesalb'.

Die nähere Umgebung der Gump ist geprägt von einer rauhen, teils bizarren Baumlandschaft und den für die Gegend typischen Trockenheideflächen. Dadurch, daß die Gump bei starken Regenfällen auch Wasser über den Kranz der ehemaligen Abraumhalde abgibt, findet sich in deren Abflussbereichen eine ganz andere, teils von Feuchtwiesenpflanzen auch mit Binsen und Seggen geprägte Flora bis hin zu Orchideen.

Die Herkunft des Namens ‚Die Gump’ scheint nicht völlig geklärt, am nahesten ist die Bezeichnung für den Gump bzw. den Gumpen, oder auch Gumpe was wiederum auf strudelndes Wasser bzw. Strudeltöpfe in Fliessgewässern hinwiese. Im schwäbischen sagt man normalgebräuchlich ‚der Gump’ oder ‚der Gumpen’. Inwieweit das femininum der Gunzenheimer Gump rein aus einem eng begrenzten örtlichen Dialekt generiert, scheint nicht völlig geklärt. Kaisheim und damit auch Gunzenheim liegt nahezu am Schnittpunkt von vier oberdeutschen Sprachräumen[2], im Westen der schwäbische, im Osten der nordbairische, im Süden der mittelbairische und im Norden der ostfränkische Dialekt. Laut Krünitz[3] ist in allen Varianten stets eine Vertiefung gemeint, ein Tümpel oder Pfuhl.

Lokal ranken sich eine Reihe von Sagen um die Gump, für deren Entstehung eine der interessantesten mag die folgende sein:

... Als vor vielen Zeiten die Mönche der Abtei Kaisheim ihr Kloster errichteten, halfen auch die Gunzenheimer und lieferten vom Berge am Hochstatttal mächtige Steine für die Mauern nach Kaisheim. Eines Tages löste sich im bereits tiefen Steinbruch ein gewaltiger Brocken und begrub den Fuß des Johann unter sich, dieser schrie laut um Hilfe und brüllte immerzu "Hol Euch der Teufel!". Da läutete es zum Gebet und die Bauern sowie die ebenfalls fleißig mithelfenden Mönche begaben sich auf die Knie, um Gott um Beistand zu bitten. Der Johann aber brüllte weiterhin ohne Unterlass und fluchte, sie möge doch der Teufel holen. Da öffnete sich am Grund des Steinbruchs eine gewaltige Schleuse und füllte die Grube mit Wasser, der Johann wurde seither niemals mehr gesehen. Wahrscheinlich hat der Leibhaftige den geholt, der so laut seinen Namen mit Flüchen rief. ...

Soweit die Sage in Kurzform. Sie mag deshalb interessant für die Entstehung der Gump sein, als sie auf die Zeit der Aufgabe des Steinbruchs hinweist - Bau der Abtei Kaisheim - als auch auf ein offenbar in diesem Zusammenhang geschehenes Unglück, bei dem sich eine Grundwasserader oder eine große wassergefüllte Höhlung beim Absturz eines Felsbrockens geöffnet und die Grube binnen kurzem gefüllt haben könnte.


note: lt.DWDS gump/gumpe femininum - kluge, duden etc. kpl. nochmal gegenprüfen; den gumpen, der gump sprachgebr https://www.dwds.de/wb/Gumpe

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorlage:Commonscat:Gunzenheimer Gump

 Oeconomische Encyclopädie (1773 - 1858) von J. G. Krünitz
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