Naturpark Altmühltal

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Naturpark Altmühltal
Karte

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Lage Fränkische Alb
Fläche 2962 km²[1]
Kennung NP-00016
Geographische Lage 48° 49′ N, 11° 14′ OKoordinaten: 48° 49′ 4″ N, 11° 13′ 37″ O
Naturpark Altmühltal (Bayern)
Naturpark Altmühltal (Bayern)
Einrichtungsdatum 1969
f6
Touristischer Hinweis

Der Naturpark Altmühltal ist ein 2962 km²[1] großer Naturpark in Bayern, dessen Ausdehnung fast deckungsgleich mit der naturräumlichen Haupteinheit Südliche Frankenalb ist. Er liegt unmittelbar nördlich der an der Donau gelegenen Großstadt Ingolstadt und wird vom namensgebenden Altmühltal in eine Nord- und eine Südhälfte unterteilt.[2][3]

Der Naturpark wurde am 25. Juli 1969[4] in Pappenheim vom Verein „Naturpark Altmühltal (Südliche Frankenalb)“ ins Leben gerufen. Nach den Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord, Bergstraße-Odenwald und Südschwarzwald ist er der viertgrößte Naturpark Deutschlands.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage und Topografie des Naturparks

Der Naturpark Altmühltal liegt in den Regierungsbezirken Mittelfranken, Oberbayern, Niederbayern, Schwaben und Oberpfalz. Er erstreckt sich zum Großteil im Landkreis Eichstätt, darüber hinaus in den Landkreisen Weißenburg-Gunzenhausen, Donau-Ries, Neumarkt, Regensburg, Roth, Kelheim und Neuburg-Schrobenhausen sowie mit Kleinteilen im Gebiet der kreisfreien Stadt Ingolstadt.

Der Naturpark liegt zwischen Pleinfeld im Norden, Kelheim im Südosten, Ingolstadt im Süden und Donauwörth im Südwesten; diese vier Ortschaften liegen unmittelbar an der Parkgrenze.[5] Zentraler Parkort ist Eichstätt. Etwa in West-Ost-Richtung durch den Naturpark fließt die namensgebende Altmühl, die in ihrem Unterlauf Teil des Main-Donau-Kanals ist und am südöstlichen Parkrand nach Durchfließen der Kelheimer Kernstadt in die unmittelbar südlich des Parks verlaufende Donau mündet.

Städte und Gemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Städte und Gemeinden innerhalb oder am Rand des Naturpark Altmühltal sind:

Landschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Typische Wacholderheide

Der Naturpark ist geprägt von den Mittelgebirgslandschaften der Südlichen Frankenalb. Typische Landschaftsmerkmale sind Trockenrasen, Wacholderheide, Feuchtwiesen, Felsen, Karsthöhlen und Steinbrüche. Etwa die Hälfte der Naturparkfläche ist bewaldet. Die Altmühl fließt durch den Naturpark. Der Bau des 1992 eröffneten Main-Donau-Kanals durch das Altmühltal war politisch umstritten. Es wurde versucht, entlang der geschwungenen Linienführung natürliche Uferzonen zu schaffen und Feuchtbiotope wieder entstehen zu lassen. Das einstige Flussbett der Altmühl wurde zu Altwassern umfunktioniert, so dass die Landschaft um den Kanal heute auf den ersten Blick wie ein Naturidyll wirkt. Trotzdem war der Bau des Kanals ein schwerwiegender ökologischer Eingriff.

Blick aus 15 km Entfernung von einer Anhöhe bei Oettingen zum Windpark Hahnenkamm bei Degersheim

Seit Beginn dieses Jahrhunderts verändern die im Rahmen der Energiewende errichteten Windkraftanlagen zunehmend den Charakter des Naturparks und von Landschaftsschutzgebieten.[6] Im Gebiet des Naturparks hat der Windpark Hahnenkamm, der bei Degersheim liegt, seit 2011 zwölf Windkraftanlagen. 2001 begann der Bau des Windparks Weißenburg-Oberhochstatt, der seit 2014 aus zehn Rotoren besteht. Im Juni 2016 erfolgte innerhalb des Landschaftsschutzgebiets Schutzzone im Naturpark Altmühltal im Raitenbucher Forst der Spatenstich für „Bayerns größten Wald-Windpark“, der aus „zehn großen Windkraftanlagen“ bestehen soll.[7]

Schutzgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

NSG „Zwölf Apostel“
Mauerner Höhlen
Der Märzenbecherwald

Ein großer Teil (1632,9606 km²) des Naturparks ist als Landschaftsschutzgebiet Schutzzone im Naturpark Altmühltal (LSG-00565.01, WDPA: 396115) ausgewiesen.[8]

Ergänzend finden sich hier auch zahlreiche Naturschutzgebiete.

Freizeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Freizeitmöglichkeiten sind Schifffahrten am Main-Donau-Kanal, Bootwandern, Radfahren, Wandern, Klettern, Segelfliegen sowie die Beschäftigung mit den fossilen Schätzen aus den Jura-Steinbrüchen und die Besichtigung keltischer Besiedlungsspuren und alter römischer Zeugnisse. Nahegelegene Ausflugsziele sind z. B. der benachbarte Geopark Ries oder das Fränkische Seenland.

Blick ins Altmühltal von Burg Prunn

Aktivitäten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wandern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Radfahren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klettern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Burgstein bei Dollnstein

Im Frankenjura finden sich für jeden Klettertyp geeignete Routen.

  • Dollnstein: Burgstein mit über 30 Routen
  • Konstein/Aicha: Dohlenfelsen (59 Touren/35 Meter), Turm Madonna (16 Routen/25 Meter); Kinderkletterfelsen „Asterix und Obelix“
  • Hochseilgärten: Naturerlebnis- und Waldhochseilgarten am Beilngrieser Hirschberg, Hochseilpark Pappenheim, Hochseilgarten Sausthal
Kinder beim Fossiliensammeln im Altmühltal

Fossilien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Naturpark Altmühltal gibt es zahlreiche Steinbrüche, in denen Plattenkalk abgebaut wird. Diese Plattenkalke sind aus den Lagunen des Jurameers entstanden und so sind hier auch zahlreiche Versteinerungen zu finden. Besuchersteinbrüche bieten die Möglichkeit, selbst auf Entdeckungsreise zu gehen.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Roth Adolf, Keller E. Walter, Treuchtlingen im Naturpark Altmühltal, Treuchtlingen, Keller Verlag. 1998.
  • Franz X. Bogner: Das Tal der Uraltmühl, 144 Seiten, Tümmels, Nürnberg, ISBN 3-921590-98-1
  • Franz X. Bogner: Das Urdonautal der Altmühl, 132 Seiten, Tümmels, Nürnberg, ISBN 3-921590-88-4
  • Franz X. Bogner: Der Naturpark Altmühl aus der Luft. Stiftung Schwarze Laber, Parsberg 2018, ISBN 978-3-9820261-0-7.
  • Walter E. Keller: Naturpark Altmühltal. 2. Auflage, Treuchtlingen 2001
  • Georg Rein: Flora und Fauna im Naturpark Altmühltal. 3. Auflage, Treuchtlingen 1999

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Naturpark Altmühltal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Fläche des Naturparks:
    – 2962 km²: Liste der Naturparke (Verband Deutscher Naturparke), abgerufen am 20. August 2014, auf naturparke.de
    anderen Angaben zufolge:
    – 2967 km²: Der Naturpark Altmühltal (Memento des Originals vom 12. Oktober 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.naturpark-altmuehltal.de, abgerufen am 12. Oktober 2016, auf naturpark-altmuehltal.de (PDF; 67 kB)
  2. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
    • Kartendienst Landschaften zeigt Grenzen einzelner Teillandschaften und macht Landschaftssteckbriefe mit Flächenangaben (82xxx=Südliche Frankenalb) anklickbar (JavaScript erforderlich, sehr eingeschränkte Browser-Kompatibilität)
    • Kartendienst Schutzgebiete zeigt Berghöhen bis herab zu TK 25;
      Naturschutzgebiete, FFH-Gebiete, Naturparks (je mit Flächenangabe), Haupteinheiten sowie kommunale Grenzen sind einblendbar (Flash erforderlich)
  3. Naturpark Altmühltal, abgerufen am 24. April 2014, auf openstreetmap.org
  4. Der Naturpark Altmühltal (Memento des Originals vom 12. Oktober 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.naturpark-altmuehltal.de, abgerufen am 12. Oktober 2016, auf naturpark-altmuehltal.de (PDF; 67 kB)
  5. Flyer: Naturpark Altmühltal – Wandern (mit Karte der Naturparkgrenze), auf naturpark-altmuehltal.de (PDF; 2 MB)
  6. Windkraft auch im Landschaftsschutzgebiet, abgerufen am 6. Oktober 2016, auf klimaretter.info
  7. Startschuss für Bayerns größten Wald-Windpark, vom 28. Juni 2016, abgerufen am 11. Oktober 2016, auf nordbayern.de
  8. Schutzzone im Naturpark „Altmühltal“, abgerufen am 24. Dezember 2015, auf protectedplanet.net