Benutzer:Robodoc/Baustellen/aerogene Übertragung

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Als aerogene Übertragung (aerogen= "von der Luft ausgehend"; englisch: airborne transmission) wird eine direkte Verbreitung erregerhältiger Schwebstoffe über die Luft als Tröpfchen und/oder Aerosol beźeichnet. Diese werden von einem (auch inapparent) Erkrankten als Infektionsquelle abgegeben und von einem anderen Wirt aufgenommen, um dort eine Infektion auszulösen.

Demgegenüber werden Pollen sowie Schad- und Kampfstoffe über die Luft verbreitet. Letztere führen zu einer Kontamination, sofern sie längere Zeit in einer Umgebung zu überleben in der Lage sind.


Definitionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Aerosol wird die Dispersion von flüssigen und/oder festen Teilchen (Mikropartikeln) in einem Gas mit einem Durchmesser von weniger als 5 µm (Ausnahme:Riesenkerne) bezeichnet. Sie können aufgrund ihrer geringen Größe auch lange Zeit in der Luft schweben und damit auch über große Distanzen verbreitet werden.

Tröpfchen haben einen Durchmesser von mehr als 5 µm, sinken rascher ab und werden somit nur bis zu einer Distanz von gut einem Meter übertragen. [1]

Die maximale Distanz für eine Infektion durch kleine Tröpfchen (in Überschneidung zu Aerosolen) beträgt etwa 3 Meter.

Tröpfcheninfektion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Tröpfcheninfektion wird eine Übertragung durch Tröpfchenbildung keimhaltiger Sekrete der Atemwege beim Sprechen, Niesen und Husten bezeichnet. Zur Infektion der Kontaktperson(en) kommt es, wenn die Erreger anschließend auf die Schleimhäute meist des oberen Atemtrakts der Kontaktperson gelangen und sich dort vermehren.

Übertragung als Aerosol[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Brucella - Um den Menschen zu infizieren reichen schätzungsweise 10-100 Organismen als Infektionsdosis aus. Das Interesse an diesem Übertragungsweg für Brucella sp. beruht darauf, dass dieser Erreger als biologischer Kampfstoff eingesetzt werden könnte, wobei er Schleimhäute (wie die Bindehaut, die Atemwege) und Hautabschürfungen eindringen würde. [2]
  • Norovirus - Eine aerogene Übertragung ist möglich, Infektionsdosis: 10–100 Viruspartikel [1]
  • Rotaviren - Eine aerogene Überttragung von Rotaviren ist unwahrscheinlich (Ausnahme: bei schwallartigem Erbrechen); Infektionsdosis: 10 Viruspartikel [2]
  • SARS-assoziiertes Coronavirus - Bei dem SARS-Ausbruch des Jahres 2003 in Hongkong dürften entsprechend detaillierter Untersuchungen zur Dynamik des Luftflusses kontaminierte Aerosole über den Entlüftungsventilator eines Badezimmers – das der Indexpatient aufgrund einer Durchfallerkrankung benutzt hatte – in einen Luftschacht vertragen worden sein, was zur Infektion von 99 Mitbewohnern führte. [3], [4]
  • Yersinia pestis - "Im Mittelalter brachten genuesische Schiffsmannschaften die Pest vom Schwarzen Meer nach Europa. Zuvor wurden sie in der von den Tartaren belagerten Stadt Caffa 1347 Zeuge eines besonders destruktiven Angriffs. Die Leichen der Pestopfer, welche unter den Belagerern um sich griff, wurden über die Schutzmauern der Stadt katapultiert, woraufhin auch deren Bewohner der Seuche erlagen. In der heutigen Zeit hat sich nicht nur das Trägermedium der Erreger gewandelt..." [3]
Im Rahmen bioterroristischer Angriffe ist die Anwendung als Aerosol denkbar. [4] Ansonsten erfolgt eine Übetragung heute hauptsächlich durch direkten Kontakt mit erkrankten Tieren und den Biss des Rattenflohs.
  • usw. usw.
Beschränkungen: Sichere Unterscheidung zwischen Aerosol und Tröpchen. Ansonsten als "aerogen" heute häufigste Erkrankungen? 
Bioterrorismus? Resonanz in den Medien?

Beispiel Influenzaübertragung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Übertragung von Grippeviren spielt dieser Übertragungsweg im neben der ebenfalls möglichen Kontaktübertragung die entscheidende Rolle. Die Viren können einen Tag vor Auftreten der ersten Krankeitssymptome bis durchschnittlich 7 Tage - von Kindern und Immunsupprimierten möglicherweise bis zu 21 Tage - danach ausgeschieden und direkt durch Tröpcheninfektion übertragen werden, wobei diese makroskopisch sichtbaren Tröpfchen einen Durchmesser von ≥ 5 μm haben und dies einen Abstand von höchstens einem Meter zwischen den beiden Personen voraussetzt. [5]

"Eine Übertragung durch Aerosole (in der Atemluft suspendierte infektiöse Partikel, die kleiner sind als Atemwegssekrettröpfchen, d.h. < 5 μm Durchmesser) ist nicht ausgeschlossen, jedoch spielt dieser Übertragungsweg nach heutigem Wissensstand nur eine nebensächliche Rolle.
Anmerkung: Da das potenzielle Pandemievirus und seine Ausbreitungsart bisher nicht bekannt sind, ist eine Übertragung über die Luft (als Aerosol) nicht komplett auszuschliessen."[5]


Schutzmaßnahmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schutzmaßnahmen vor einer Influenza-Infektion wurden im Rahmen der nationalen [Pandemieplan|Pandemiepläne]] ausgearbeitet. Laut „Influenza-Pandemieplan Schweiz“ des Bundesamts für Gesundheit, Version November 2007, Seite 113, sind bisher keine Studien in Bezug auf die Schutzwirkung von Maskentragen in der Allgemeinbevölkerung vor einer Tröpfcheninfektion durch Influenzaviren veröffentlicht worden. „Aus der Erfahrung mit SARS ergeben sich allerdings Hinweise, wonach die Übertragung von Viren durch Hygienemasken eingeschränkt werden kann.“[5]

(Begründung Sonderstellung Influenza: Größte anzunehmende Katastrophe - laut Angabe der WHO?)
Allgemeine Schutzmaßnahmen vor aerogener Übertragung, technische Möglichkeiten: zu ergänzen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. [http://www.medicalforum.ch/pdf/pdf_d/2005/2005-25/2005-25-322.PDF Andreas F. Widmer, Andreas Tietz: Praktische Hygiene in der Arztpraxis. Schweiz Med Forum 2005;5:660–666]
  2. [http://ec.europa.eu/health/ph_threats/Bioterrorisme/clin_gui_brucellosis_de.pdf P. Bossi, A. Tegnell, A. Baka, F. Van Loock, J. Hendriks, A. Werner, H. Maidhof, G. Gouvras "BICHAT-LEITLINIEN* FÜR DIE KLINISCHE BEHANDLUNG VON BRUCELLOSE UND MIT BIOTERRORISMUS ZUSAMMENHÄNGENDER BRUCELLOSE" „Task Force on Biological and Chemical Agent Threats“, Direktion Öffentliche Gesundheit, Europäische Kommission, Luxemburg; Eurosurveillance – 2004 Vol 9 Issue 12]
  3. "Evidence of Airborne Transmission of the Severe Acute Respiratory Syndrome Virus" Yu I. T.S., Li Y., Wong T. W., Tam W., Chan A. T., Lee J. H.W., Leung D. Y.C., Ho T.; N Engl J Med 2004; 350:1731-1739, Apr 22, 2004.,
  4. Aerogene Übertragung bei SARS möglicher Ansteckungsweg; www.pneumologie-kompakt.de, aufgerufen am 19.2.2008
  5. a b c Bundesamt für Gesundheit, www.bag.admin.ch Influenza-Pandemieplan Schweiz, Version November 2007, Seite 104 (a,b) bzw. Seite 113 (c)(PDF)


Kategorie:Epidemiologie Kategorie:Hygiene Kategorie:Mikrobiologie