Benutzer:SKOMP46866/Baustelle2

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Blick auf Schloß Hartenfels und die elbseitige Befestigung aus Richtung Brückenkopf am 6. August 2011
Lageplan der Festung Torgau mit Glacis, den Elblünetten Werdau, Zwehau, Losswig 1849

Die Festung Torgau ist die Bezeichnung für eine sächsische Großfestung aus dem 19. Jahrhundert, welche aus einem System von Festungswerken in und um die Stadt Torgau in Sachsen besteht, damit ist die Festung die einzigste neuzeitliche Stadtfestung Sachsens.

Torgau mit gut erkennbarer Stadtbefestigung vom 3. November 1760

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Innenring[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bastion No. 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bastion No. 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bastion No. 3[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bastion No. 4[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bastion No. 5[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bastion No. 6[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bastion No. 7[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bastion No. 8[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Torgau mit Schloß Hartenfels und gut erkennbarer Elbfestigung 1835

Schloß Hartenfels[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Außenring[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Brückenkopf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Brückenkopf, der Tète de Pont, folgte im Profil den gleichen Formen des inneren Rings der Festung. Er war von einem trockenen Graben umgeben. Zu Absicherung des Brückenkopfes dienten vier abgesonderte Lünetten, alle mit trockenen Gräben, bis auf die Lünette Loßwig, welche durch Indundation und die Lünette Repitz, die durch Anstauung des Schwarzen Wasser bewässert werden konnten.[1]

Gedenkstätten am Fort Zinna am 6. August 2011

Fort Zinna[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Fort Zinna besteht aus zwei ganzen und zwei halben Bastionen in der Form eines Vierecks. Vor dem Wall war ein tiefer trockener Gtaben. Innerhalb des Forts existierten zwei bombenfeste Pulvermagazine.[1] Nach Osten und nach Norden war ein Ravelin in unterscheidlicher Höhe zum Niveau des Forts vorgelagert. In der preußischen Manier wurden bombenfeste Blockhäuser eingebaut.

Fort Mahla[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Fort Mahla diente der Unterstützung des Forts Zinna. Es hatte einen leicht zu bewässernden tiefen Graben.[1]

Ravelin Wittenberger Tor[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ravelin Leipziger Tor[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ravelin Königs Tor[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lünette Loßwig[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einfart in die Lünette Werdau in Richtung rechts außen gedeckter Weg am 6. August 2011

Lünette Werdau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lünette Zwethau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lünette Repitz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lünette Wenta[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Batardeau Bastion No. 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Batardeau Bastion No. 8[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Inundations - Schleuse Lünette Loßwig[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Inundations - Schleuse Lünette Repitz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schleusen Lünetten 1 - 3[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während erforderlicher Tiefbauarbeiten stieß das tätige Bauunternehmen auf Reste eines zehn Meter langen, an den Enden gerundeten knapp zwei Meter breiten Quader. Das Sachsen-Preußen-Kolloqium des Fördervereins Europa identifizierte den Quader als der Teil der Schleusenlünette III (Wolffersdorff) des ehemaligen Forts Mahla. Vermutlich war es der Brücken - Mittelpfeiler der ehemaligen Flutbrücke, die die dortige Wasserfläche überspannte.[2]

Lünetten 5 und 6[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neues Werk (Leipziger Straße)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Teichschanze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kuhschanze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 4.  März 1809 gab der von Napoleon im Posener Frieden zum König erhobene Friedrich August I. den Befehl zur zeitgemäßen Fortifikation der Festung Dresden. Hier erhielt der junge Tranchée-Sergeant Ernst Ludwig Aster (* 1778; † 1855) die Gelegenheit zum Bau einer Schanze. Während dieser Arbeit verfaßte Aster eine Arbeit: Dresdens Wert als Festung. Darin replizierte er den aus seiner Sicht unter anderem für eine erfolgreiche Landesverteidigung erforderlichen Bau zweier Landesfestungen, einer in Reichenbach im Vogtland, der anderen in Torgau für notwendig.[3] Napoleons Augenmerk auf die Sicherung der Elbelinie und vor allem auf einen sicheren und geschützten Übergang ließen Ende 1809 die Festungen Torgau und Wittenberg in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit seiner militärisch - politischen Strategien eines frankophilen Europas rücken.[4] Die strategisch günstige Lage an der Elbe, bzw. günstige Infrastrukturen, wie das vorhandene Schloss Hartenfels ließen Napoleon am 31. Juli 1810 die Entscheidung für Torgau treffen, so daß sein Erfüllungsgehilfe, der sächsische König mit einer Kabinetttsorder vom 17. August 1810 Karl Christian Erdmann von Lecoq (* 28. Oktober 1767 Torgau; † 30. Juni 1830 Brig) mit der Planung und der Ausarbeitung von Entwürfen beauftragte.[5] Nach Fertigstellung der Planung erhielt Ernst Ludwig Aster die Aufgabe, das fertige Projekt Lecoqs am 2. November 1810 Napoleon vorzustellen, der es bis zum 8. Januar 1811 umarbeitete und genehmigte und dabei aber gerade nicht das strategisch Ziel des Baues einer sächsischen Landesfestung verfolgte, sondern eher den Bau einer Rückzug-Festung an einer strategisch wichtigen Elbquerung, in der sich seine Landtruppen sammeln konnten.[6] Der Kostenanschlag betrug 4 Millionen Taler und eine geplante Bauzeit von fünf Jahren.[5] Der Plan war die Erweiterung des schon vorhandenen Brückenkopfes mit vier Bastionen und die Errichtung von vier weiteren Lünetten und Batterien an der Kehlseite der stadtseitigen Elbmauer. Die Kehlseiten sollten eine Länge von einem reichlich halben Kilometer haben. Für den Brückenkopf waren 1.500 Mann Infanterie als Besatzung und immerhin dreißig Kanonen vorgesehen.[7] Im Geschichte des hauptsächlich französisch geprägten Festungsbaus standen die Pläne im Zeichen einer neuen Bauweise mit detachierten Werken.[8] Die mittelalterlichen Tore, wie das Bäcker-, Spital-, Leipziger- und Fischertor bzw. die Stümpferpforte wurden zurückgebaut.[9]

Militärische Befestigung Torgau`s bis 1810[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als sächsische Nebenresidienz der Ernestiner erlebte Torgau nach 1525 einen Aufschwung, besonders durch den Umbau von Schloss Hartenfels zum ernestinsischen Residenzschloss. Mit der Niederlage bei Mühlberg 1547 verlor Torgau seinen Kurfürsten Johann Friedrich von Sachsen und Dresden wurde Residenzstadt. Erst 1631 brachte die Schlacht bei Breitenfeld Sachsen an die Seite Gustav Adolfs und Kurfürst Johann Georg I. (Sachsen) befahl in Torgau die Errichtung eines Brückenkopfes, um die strategisch wichtige Elbquerung zu schützen. 1645 schied Sachsen mit dem Waffenstillstand von Kötzschenbroda aus dem Bündnis mit Schweden aus, Torgau versank darauf in der Bedeutungslosigkeit. 1717 erhielt Torgau als erste Stadt Sachsens ein erste ständige Garnison. 1744 beauftragte der sächsische General Adam Heinrich von Bose den Leutnant Egidius Gotthelf Francke (* 1718; † 1796), den Brückenkopf auszubauen, was dieser auch bis 1745 durchführte. Die Notwendigkeit des Befehls ergab sich daraus, daß Sachsen nach dem Ersten Schlesischen Krieg mit einer militärischen Konfrontation mit Preußen rechnen mußte. Franckes Entwurf war eine sternförmige Bastion. Die Umwallung begann mit einem äußeren Ring und einem gedeckten Weg, welchem ein nasser Graben und ein neun Meter hoher Erdwall folgte.[7] Im Siebenjährigen Krieg teilte Torgau 1760 mit der letzten aber blutigsten Massenschlacht des Krieges das grausame Schicksal vieler sächsischer Städte, das Land war wirtschaftlich und militärisch am Ende.[5]

Bau der Sächsischen Landesfestung 1811 - 1813[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Noch im Februar 1811 wurde durch Lecoq der Festungsgrundriss abgesteckt und ein Bauleitplan erarbeitet.[5] Im 10. März 1813 befanden sich 141 Offiziere und 7.018 Soladaten in der Festung.[10]

Französische Festung 1813[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Preußische Festung 1815 - 1889[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schleifung der Festung Torgau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Schleifung der Festung Torgau begann 1889. Teile des Brückenkopfes wurden Kaserne, im Ersten Weltkrieg Kriegsgefangenenlager, dann Jugendherberge und während des 2. Weltkrieges wieder Gefangenenlager.[7]

Nutzung vorhandener Gebäude - die Festung heute[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf der vom Förderverein Europa organisierten elften Tagung der Festungsforscher und Historiker wurde zum Thema Erhaltung und Nutzung von Festungen des 19. Jahrhunderts auf dem Schloss Hartenfels am 13. und 14. Mai 2011 Grundsätze diskutiert. Es wurde die Notwendigkeit den Trend ähnlich wie beim Stiefkind des deutschen Denkmalschutzes, der mittelalterlichen Stadtbefestigung zu stoppen und die Notwendigkeit einer Konzeption herausgestellt, um den Zerfall der heute noch erlebbaren Elemente der ehemaligen Festung Torgau zu stoppen.[11] Für das heute noch erlebbare Glacis, welches für die Stadt ein enormes städtebauliches und stadtbaugeschichtliches Potenzial darstellt, wurde 2010 ein im Auftrag der Stadtverwaltung Torgau erstelltes Entwicklungskonzept erarbeitet, das auch die denkmalpflegerischen Aspekte berücksichtigte.[8]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Horst Müller, Heinrich Witte: Leben in einer preußischen Garnisonstadt. Bevölkerung und Militär, Militärhistorische Einrichtungen in der Garnisonsstadt Torgau. Torgauer Geschichtsverein, 2004, ISBN 3-932090-59-4.
  • Horst Müller, Heinrich Witte: Die sächsisch - preußische Festung Torgau (180-1893). Torgauer Geschichtsverein e.V., 2006, ISBN 3-932090-59-4.
  • Heinrich Witte: Die sächsisch - preußische Festung Torgau. Führer zu den Zeugen der Festungszeit. Torgauer Geschichtsverein e.V., 2007.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • (Link) Norbert Lange: Die Festung Torgau. Private Internetseite über die Festung Torgau, Zinna, 2011, abgerufen am 18. Juli 2011.
  • (Link) Förderverein Europa Begegnungen e. V.: Festung Torgau. Internetseite über die Festung Torgau, Torgau, 2011, abgerufen am 18. Juli 2011.
  • (Link) Grenadierbataillon von Spiegel e.V. Torgau: Lebendige Festung. Internetseite über einen Torgauer Geschichtsverein, der "Geschichte lebendig und erlebbar gestalten will"[12] Torgau, 2011, abgerufen am 18. Juli 2011.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Heinrich Witte: Die sächsisch - preußische Festung Torgau. Führer zu den Zeugen der Festungszeit. Torgauer Geschichtsverein e.V., 2007, Seite: 9 ff.
  2. Dr. Uwe Niedersen: Die Festung Torgau und die Eisenbahn Halle-Sorau-Guben. Vermutlich ein Pfeiler der "Fluthbrücke". Leipziger Volkszeitung, Torgauer Zeitung, 24. Juli 2009, Seite:20.
  3. Ernst Ludwig von Aster: Kurzer Lebensabriß des königlich preußischen Generals Ernst Ludwig von Aster nach Aufsätzen, Briefen, Aufzeichnungen etc. des Generals ; nebst einem Anhang, bestehend aus drei in neuerer Zeit von E. L. v. Aster verfassten Aufsätzen politischen Inhalts. Voss, Berlin, 1878.
  4. Friedrich Wilhelm Hansch: Geschichte des Königlich Sächsischen Ingenieur- und Pionier-Korps unter Benutzung handschriftlicher und urkundlicher Quellen im Auftrage des Bataillons. Eigenverlag Hansch, Dresden, 1898.
  5. a b c d Joachim Scholze: Die Festungen Torgau und Koblenz. Die neupreußische Befestigungsart und die Verdienste E.L. Asters. in Burgenforschung aus Sachsen. Heft 17/2, Beier& Beran, Langenweisbach, 2004, ISBN 3-937515-10-3, Seite:3.
  6. Uwe Niedersden: Entstehungsgeschichte der Sächsischen Elb - und Landesfestung Torgau. in Sächsische Heimatblätter Nummer 1, Verlag Klaus Gumnior, Chemnitz, 2011, Seite: 10 ff.
  7. a b c Dr. Uwe Niedersen: Aus der preußischen Festung fiel zu keinem Zeitpunkt auch nur ein Schuss. Die Geschichte der Schanze an der Torgauer Elbbrücke (Teil 2). Leipziger Volkszeitung, Torgauer Zeitung, 17. September 2010, Seite:20.
  8. a b Dr. Steffen Delang: Torgau. Im Herbst dieses Jahres, konkret am 29. November, jährt sich zum 200. Mal der Akt, in dessen Folge in Torgau jene strategische Fortifikationsanlage entstand, deren Reste noch heute in direkter wie indirekter Weise das Stadtbild prägen. Leipziger Volkszeitung, Torgauer Zeitung, 10. September 2010, Seite:20.
  9. tz: Torgau. Der Erlass des Sächsischen Königs Friedrich August I. vom 29. November 1810 bestimmte Torgau zur Sächsischen Elb- und Landesfestung.. Leipziger Volkszeitung, Torgauer Zeitung, 13. Februar 2009, Seite:16.
  10. Johann Sporschil: Die Große Chronik. Geschichte des Kireges des Verbündeten Europa's gegen Napoleon Bonaparte in den Jahren 1813, 1814 und 1815. Georg Westermann, Braunschweig, 1842, Seite: 95.
  11. Dr. Uwe Niedersen: Torgau. 11 Tagung der Festungsforscher und Historiker. Leipziger Volkszeitung, Torgauer Zeitung, 30. Mai 2011, Seite:16.
  12. tz: Die alte Festung soll lebendig werden.. Leipziger Volkszeitung, Torgauer Zeitung, 7. September 2010, (Link) abgerufen am 18. Juli 2011.