Benutzer:Schmuddelmuh/Segelschulschiff Hanseat

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Datei:Hanseat1937.jpg
3 Mast Gaffelschoner Hanseat 1937

Der 3 Mast Gaffelschoner Hanseat war ein dänisches Segelschiff, welches später unter deutscher Flagge segelte. Das Segelschulschiff Hanseat fuhr ab Herbst 1935 für den Reichsverband Kraft durch Freude. Zusammen mit den Segelschiffen EDITH UND JUTTA, waren sie die größten Schoner der Flotte.

  • Länge  : 36,60 m
  • Breite  : 6,60 m
  • Tiefgang  : 2,90 m
  • Segelfläche: 420 qm²
  • Tonage  : 224 BRT
  • Hilfsmototr: 1 3 Zylinder 4 Takt HD-DM
  • Geschwindigkeit: 7 Knoten

Namen des Schiffes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der „Hanseat“ hatte aufgrund seiner Vergangenheit verschiedene Namen. Der erste Name des Schiffes war „Olga“. Zwischen 1899 und 1922 hieß das Schiff für einige Zeit „Taucher I“. Als das Schiff ab 1922 in Hamburger Händen war, wurde es auf den Namen „Nix“ umgetauft, dann hieß es kurz „Edith“, bis es 1925 „Lütt“ getauft wurde. Nach einer Wiederaufarbeitung des Schiffes, hieß es 1932 „Jela IV“, bis es 1936 den letzten Namen bekam.

Herkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1899 wurde der Schoner bei Svendborg in Dänemark, in der J. Ring-Andersen Skibsværft gebaut. Bis zum Ersten Weltkrieg diente das Schiff als Handels- und Transportschiff zwischen den Skandinavischen Häfen und segelte unter dänischer Flagge. Während des Ersten Weltkrieges wurde das Schiff von einem Kriegsschiff der Kaiserlichen Marine aufgegriffen. Diese benutzte den zukünftigen Hanseaten fortan als Taucherfahrzeug und zu Lehrzwecken.

Geschichte bis 1935[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Ersten Weltkrieg verschwand der Hanseat in der Südsee. Dort blieb das Schiff, bis es von einem Hamburger Kapitän wieder in die Ostsee zurückgebracht wurde. Wann das geschah ist unklar. Dieser nutzte das Schiff als Transportschiff und mutete dem Segler zu viel zu. Eines Tages, als er in einen Sturm bei Kolberg (heute Kołobrzeg) geriet, machte ihm die überschwere Holzladung einen Strich durch die Rechnung. 13 deutsche Matrosen ließen in diesem Sturm ihr leben. Der Hanseat trieb führerlos auf der Ostsee umher, bis er in Swinemünde (heute Świnoujście) als Strandgut eingesammelt wurde. Das Schiff wurde wieder Seetauglich gemacht und an einen neuen Ort gebracht. Bis zum Frühjahr 1935 segelte der Hanseat auf dem Wannsee bei Berlin.

Geschichte bis 1941[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die NS – Organisation „Kraft durch Freude“ brauchte für die Fahrten nach Dänemark, Schweden oder Norwegen, noch Segler. Sie charterten den Hanseaten für Segelsportfahrten, welche gleichzeitig in die Skandinavischen Länder gingen. Unter Führung der Seeleute mussten die Touristen arbeiten an Deck ausführen, die Segel hissen und sogar das Schiff selbst unter Kontrolle halten. Der Heimathafen der Hanseat war nun Neustadt in Holstein. Zusammen mit den 2 Schwesterschiffen Edith und Jutta, bildeten sie die Segelflotte des Reichsverbandes KDF. Der Hanseat war der größte Segler der gesamten Flotte.

Untergang des Hanseaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf Grund gelaufener Hanseat

Bis Kriegsausbruch waren die Fahrten sehr beliebt. Als dann 1939 der Zweite Weltkrieg ausbrach, wurde es still um die Urlaubsfahrten der Reiseveranstaltung. Der Hanseat wurde 3 Tage nach Kriegsausbruch von der Lufthansa gechartert. Das Schiff wurde aber im Laufe des Jahres für die Luftwaffe beschlagnahmt. Grund war das Wehrleistungsgesetz. Von nun an erfüllte es Ausbildungsaufgaben für die Luftwaffe. Seine letzte Fahrt beendete der Hanseat am 15. September 1941 vor Binz. Dort strandete der Segler, als er in einen starken Sturm geriet. Als der Sturm nach lies und die See sich beruhigte, wurden die Masten abgebaut und der Rumpf gesprengt.

Wrackfund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wrack der Hanseat liegt heute noch vor Binz. Durch die Aktion „Projekt Ostseedokumentation von archaeomare e.V. und Greenpeace Deutschland „ , fand man das in Vergessenheit geratene Wrack. In einer Tiefe von 1 – 2 Metern liegen die übrig gebliebenen Teile des Hanseaten.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Müller / Kramer "Gesunken und verschollen", Herford 1994
  • Rügensche Zeitung "Mit vollen Segeln ins vierte Jahr", Puttbus 1936.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ortschronik Binz
  • Rügensche Zeitung