Benutzer:Simon04/WIP

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Innsbruck Hauptbahnhof[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Planungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Überlegungen für den Bau einer Eisenbahnverbindung München–Innsbruck–Venedig/Triest gibt es seit 1835 durch den Münchner Großhändler Georg von Kloeber.[1] Im Jahr 1837 gründete sich ein Verein zur Errichtung einer Eisenbahnstrecke Kufstein–Innsbruck und beauftragte Alois Negrelli mit der Ausarbeitung eines Projekts.[2] Dieser schätzte die Kosten auf 3 Millionen Gulden und empfahl den Bahnhof in Innsbruck am nördlichen Ende des Hofgartens zu errichten.[3] In den darauffolgenden Jahren forderten offizielle Stellen immer wieder den Bau einer Eisenbahnverbindung. Die Versuche scheiterten jedoch an Karl Friedrich von Kübeck, der Wien als Zentrum der Eisenbahnlinien machen wollte.[3] Erst als England 1847 seine Kolonien in Ägypten und Afrika über Schweizer Alpenpässe per Schienennetz besser erschließen wollte, nahm die österreichische Regierung das Projekt in die Staatseisenbahnbauten auf.[1]

Bauvorbereitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 21. März 1850 wurde Franz Winter betraut, Arbeiten „behufs der Projectirung der Staats-Eisenbahn“ durchzuführen. Im Sommer 1850 wurde das „General-Nivellement von Innsbruck nach Wörgel [sic!] – einer Länge von acht Meilen – bewerkstelligt“. Daraufhin überprüfte der Vorstand der Eisenbahnabteilung der Generalbaudirektion Carl von Ghega die Studie vor Ort.[3]

Am 19. Oktober 1850 verfasste der Stadtmagistrat Hall in Tirol ein Gesuch an das Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Bauten für eine rasche Errichtung der Bahnstrecke und führte die Bedeutung des Warentransports für die Stadt aus: Für das Salzbergwerk im Halltal würden jährlich 5.200 Klafter Brennholz und 45.000 Zentner Steinkohle sowie als Proviant 5.500 Star Weizen, 7.000 Star Roggen und 500 Zentner Schmalz benötigt; jährlich würden 240.000 Zentner Salz abtransportiert. Man solle also zu dem „Stationsplatz für Personen-Frequenz“ auch einen Stapelplatz für Waren errichten. Gleichzeitig (und am 26. April 1851 erneut) betonte man das „lebhafteste Interesse“ der Stadt, dass der Bahnhof am unteren Lände (unterhalb des Holzrechens), einerseits weil sich dort bereits „ärarische und städtische Getreide- und Warenmagazine“ befanden und andererseits weil für die dort ausgeladenen Waren Gebühren des Haller Stadtspitalfonds erhoben wurden.[3]

// Innsbrucker Magistrat: Güterbewegung, Baukosten // 21. Oktober 1850

In einem Staatsvertrag vom 21. Juni 1851 mit Bayern verpflichtete sich Österreich unter anderem zum Bau der Bahnstrecke Kufstein–Innsbruck mit Fertigstellung bis zum 1. März 1856. Der Termin wurde in einem weiteren Vertrag vom 21. April 1856 auf den 1. Oktober 1858 verschoben. → Kaiserin Elisabeth-Bahn#Geschichte

Die Planungen einer Eisenbahnstrecke auf Tiroler Gebiet begannen ab dem Jahr 1850. Drei Jahre später genehmigte Kaiser Franz Joseph I. die Trassenführung von Innsbruck bis Wörgl und ein Jahr darauf weiter bis zur Landesgrenze bei Kufstein. Mit der Eröffnung der Bahnstrecke Kufstein–Innsbruck wurde das Bahnhofsgebäude in Betrieb genommen.

Franz Czwerwenka, der Leiter der Zivilbauleitung, entwarf den Hauptbahnhof, der zu seiner Zeit als eines der schönsten Aufnahmegebäude der Monarchie galt. Er lag damals noch inmitten von Wiesen und Feldern. Eine größere Bedeutung erfuhr der Bahnhof auch mit der Inbetriebnahme der Brennerbahn (damals Südbahn) 1867 und mit der Arlbergbahn 1883, für die der Innsbrucker Westbahnhof angelegt wurde. Durch den Zugverkehr über den Brennerpass war der Bahnhof bereits zu klein geworden, daher wurden das Aufnahmegebäude und die Bahnsteighalle umgebaut.

Am 1. Jänner 1924 übernahmen die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) die österreichischen Strecken der damaligen Südbahngesellschaft. 1927 wurde daher der Bahnhof dem gestiegenen Verkehrsaufkommen angepasst und umgebaut. Die Abfahrtshalle erhielt Fresken von Rudolf Stolz, die Bahnsteige Unterführungen und statt einer Bahnsteighalle wurden billigere Bahnsteigdächer verwendet. Im heute noch bestehenden „Uhrturmgebäude“, im Nordtrakt gelegen und so genannt wegen eines kleinen Uhrturms an der Spitze, war die Betriebsdirektion untergebracht.

Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der Bahnhof durch die Alliierten völlig ausgebombt.

Material[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Josef Dultinger: Die Brennerbahn. gestern, heute, morgen. 1980.
  2. Roman Spiss: Der Bahnhof Innsbruck. Innsbruck 1980 (Diplomarbeit aus Geographie).
  3. a b c d Georg Zwanowetz: Die Anfänge der Tiroler Eisenbahngeschichte. Tiroler Wirtschaftsstudien. Innsbruck 1962, ISBN 978-3-7030-0628-9.