Benutzer:Steve Rap/Josefsplatz

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Der Josefsplatz befindet sich im 1. Wiener Gemeindebezirk, der Inneren Stadt und gehört zum Gelände der Hofburg.

Josefsplatz
Platz in Wien
Josefsplatz
Josefsplatz in Richtung Nationalbibliothek
Basisdaten
Ort Wien
Ortsteil Innere Stadt
Angelegt 18. Jahrhundert
Einmündende Straßen Dorotheergasse, Bräunerstraße, Reitschulgasse
Bauwerke Hofburg, Österreichische Nationalbibliothek, Denkmal von Joseph II., Redoutensäle, Palais Pálffy am Josefsplatz, Palais Pallavicini
Nutzung
Nutzergruppen Fußverkehr
Öffentlicher Verkehr U-Bahn U1 Stephansplatz (Wien) 6min Gehweg und U3 Herrengasse (Wien) 5min Gehweg
Autoverkehr eingeschränkt
Platzgestaltung Reiterstandbild Josephs II.
Josefsplatz 1901

Der Josefsplatz hat eine bewegte Geschichte. Die Fläche hatte im Laufe der Jahrhunderte unterschiedliche Verwendungen gefunden, wobei diese ursprünglich als Friedhof der Augustinermönche diente. Daneben wurde der Platz auch für Tanzfeste und für die Reitpferde des Hofes benutzt, woraus sich die frühere Bezeichnung "Tummelplatz" ableiten ließ.

Das Areal gehörte ursprünglich nicht zur Wiener HofburgFriedrich III. legte, nachdem er 1459/1460 zwei Häuser und einen Großteil des Friedhofareals erworben hatte, einen Garten an; 1517 nach Zukauf eines weiteren Hauses auch einen Rosstummelplatz. 1550 - 1553 wurden die Anlagen zur Straße hin durch den (älteren) Augustinergang abgeschlossen. Um 1575 kam es zum Bau eines ersten Reitschulgebäudes. 1681 - 1683 ließ Leopold I. an der Stelle des heutigen Mittelbaus der Österreichischen Nationalbibliothek ein Gebäude für die Bibliothek und eine gedeckte kaiserliche Reitschule errichten (1710 wurde der Josefsplatz deshalb als "Kaiserliche Reitschul" bezeichnet). Unter Maria Theresia hieß der Josefsplatz Bibliotheksplatz.

1767 wurde der Augustinergang beseitigt. Bei dieser Gelegenheit entstand durch die Öffnung zur Stadt hin aus einer unregelmäßigen Grundform ein dreiseitig gefasster Ehrenhof, der sich nach außen Richtung Stadt erstreckte, der heutige Josefsplatz. Nikolaus Pacassi verlängerte 1769 die Fassade der Hofbibliothek U-förmig vor die Redoutensäle auf der rechten Seite und vor die Augustinerkirche auf der linken Seite und schuf so einen würdigen Platz für das spätere Imperatorendenkmal Kaiser Joseph II. Die vierte Seite dieses Platzes wurde 1783/84 durch das klassizistische Palais Fries- Pallavicini und das Palais Palffy geschlossen. Kaiser Joseph II. machte 1783 den ehemaligen Reit- und Tummelplatz durch die Niederreißung der Mauer, die von der Augustinerkirche bis zum Schwibbogen der Stallburg reichte, der Öffentlichkeit zugänglich. Dadurch erhält der Platz  1786 den heutigen Namen.

Reiterstatue von Kaiser Joseph II.

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Gedenkstatue Josef II.

In der Mitte des Platzes befindet sich eine Reiterstatue von Kaiser Joseph II. Auftraggeber war Kaiser Franz II.. Sie ist der Statue des Marc Aurel am Kapitol in Rom nachempfunden und wurde von Franz Anton Zauner zwischen 1795 und 1807 in der Akademie der bildenden Künste gefertigt.[1] Das Modell selbst war bereits 1797 fertiggestellt und wurde zuerst in Laxenburg ausgestellt bis es 1808 im Schlosspark Schönbrunn aufgestellt wurde. Joseph II. wird, wie Marc Aurel, auf dem Pferd sitzend dargestellt, die rechte Hand zum Gruß erhoben. Der Bronzeguss wurde im Gusshaus auf der Wieden gegossen und galt zu jener Zeit als der größte Guss außerhalb Frankreichs. Die Statue, die am 3. November 1807 im Beisein des Kaisers enthüllt wurde, steht auf einem Sockel aus poliertem Mauthausner Granit, der von Reliefs und Medaillons geschmückt wird. Darauf sind Szenen des Handels und des Ackerbaus dargestellt. Rund um das Denkmal grenzt eine Bronzekette das gesamte Standbild ab.

Angrenzende Gebäude

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Lageplan

Aus Anlass der zweiten EU-Präsidentschaft Österreichs im Jahr 2006, prägte die Münze Österreich eine silberne 5 Euro Münze. Die Rückseite zeigt die Hofburg vom Josefsplatz her gesehen. Im Zentrum der Münze steht das Kaiser-Joseph-Denkmal. Auf der Vorderseite sind unter anderem der Nennwert und  die 9 Wappen der österreichischen Bundesländer abgebildet, die der Münze ihre markante neunseitige Form geben[2].

Der Josefplatz wurde als Filmkulisse für den Film der Dritte Mann (1949) genützt.[3] Des Weiteren bietet das dazugehörige "Dritte Mann"-Museum eine gefürte Tour durch Wien mit den wichtigsten Kulissen der Filmszenen an. Darunter fällt auch der Josefplatz.

  • Eduard F. Sekler: Der Josefsplatz in Wien - eine stadtmorphologische Studie. In: Der Aufbau. Fachschrift der Stadtbaudirektion Wien 16 (1961), S. 353 - 356.
  • Elisabeth Werner: Das Reiterstandbild Joseph II. am Josefsplatz in Wien. Wien: 2013.
  • Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Jugend und Volk, Ed. Wien, Dachs-Verlag 1993, S. 97 - 99.
  • Felix Czeike: I. Innere Stadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 1), S. 83 - 84 .
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 462
  • Johann Pezzl: Beschreibung von Wien. 1820, S. 18 - 20.
  • Karl Lind: Beiträge zur Topographie des Josefsplatzes in Wien. In: Berichte und Mitteilungen des Altertums-Vereines zu Wien 30 (1894), S. 130 - 132.
  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 6, 2. Teil. Wien ²1957 (Manuskript im WStLA), S. 311 - 312.
  • Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)
  • Robert Mucnjak: Führer durch Alt-Wien. Innere Stadt. Wien: Der Museumsverein Innere Stadt 1980 (Schriftenreihe des Bezirksmuseums, 3), S. 56 - 57.
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Cosenza: Brenner 1967, Band 1, S. 623 - 625.
Commons: Josefsplatz (Wien) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Hedwig Abraham: Denkmäler der Wiener Ringstraßen. Abgerufen am 29. Oktober 2016.
  2. Heidemarie Neuherz: 5-Euro-Münzen überaus beliebt - doch wenig bekannt. pressetext.com, 17. Januar 2006, abgerufen am 29. Oktober 2016.
  3. Josefsplatz - Der Dritte Mann. 1. November 2015, abgerufen am 29. Oktober 2016.

Kategorie:Hofburg Kategorie:Innere Stadt (Wien) Kategorie:Platz in Wien Kategorie:Platz in Europa

Koordinaten: 48° 12′ 23,4″ N, 16° 22′ 1,9″ O