Benutzer:TW1920/Baustelle/jetvision

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jetvision - Günter Köllner Embedded Development GmbH

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Rechtsform GmbH
Gründung 2010
Sitz Vierkirchen (Oberbayern), Deutschland
Leitung Günter Köllner, Theo Beisch
Branche Hard- und Softwareentwicklung, Flugverfolgung (Flight Tracking)|Flight Tracking, Avionik und Luftfahrt

Die Günter Köllner Embedded Development GmbH mit der Marke jetvision ist ein Hard- und Softwareentwickler. Der Fokus liegt hierbei vor allem auf der Entwicklung von Hard- und Software im Bereich Flugverfolgung (Flight Tracking).

Der Dipl.-Ing. Günter Köllner brachte 2010 als Ingenieursbüro den Mode-S-Receiver "Mode-S Beast" auf den Markt, welcher bis heute als Bausatz angeboten wird. Aufgrund der guten Empfangswerte und kaum vorhandener Alternativen stieg die Nachfrage nach dem Receiver in kurzer Zeit und und bildete die Grundlage für die weitere Entwicklung. Die Besonderheit ist nicht nur die speziell entwickelte Empfangsplatine, sondern auch der eigenentwickelte Decoder, welcher auch in den Nachfolgeprodukten bis heute ein Alleinstellungsmerkmal durch seine Reichweite bietet.

Es folgten weitere Produkte wie das Radarcape und Dongles zum Empfang von ADS-B-Signalen. Während das Mode-S Beast und die Dongles reine Empfänger sind, bieten das Radarcape ebenso wie der später eingeführte AirSquitter eine fertige Software zur Verarbeitung der ADS-B-Signale. Die erkannten Flugzeuge werden auf dem Webinterface als Liste angezeigt und können auf einer Karte dargestellt werden. Darüber hinaus können die Daten über diverse Schnittstellen in den Formaten wie z.B. JSON, CSV, KML, Port 30003 oder als Raw Data ausgegeben und in eigenen Anwendungen verarbeitet werden. Über ein eigenes Multilateration-Netzwerk (MLAT) kann die Position von Flugzeugen exakt berechnet werden. Jedes Gerät, das an das jetvision-MLAT-Netzwerk Daten übermittelt, erhält entsprechend berechnete Daten zurück und bietet somit präzise Flugzeugpositionsdaten. Darüber hinaus werden Erweiterungen für das Radarcape und den AirSquitter angeboten, welche den Empfang von FLARM-Signalen ermöglichen.

Die Empfangsmodule sind Eigenentwicklungen und werden vom Unternehmen in Deutschland produziert. Inzwischen unterstützen aktuelle Modelle neben dem Empfang von Mode-S-Signalen auch den Empfang von UAT (Universal Access Transceiver), was vor allem in Nordamerika verbreitet ist, während FLARM vorrangig in Europa verbreitet ist. Dies ermöglicht mit den Geräten eine vollumfassende Flugverfolgung (Flight Tracking).

Aufstieg als OEM-Hersteller

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Ein von Flightradar24 bereit­gestellter ADS-B-Empfänger (2014); das Modell basiert auf dem jetvision Radarcape

Die Produkte werden auch als OEM-Varianten vermarktet. Sehr schnell wurden unterschiedliche Unternehmen aus der Flugverfolgung (Flight Tracking) und aus der Luftfahrt auf das Unternehmen aufmerksam. Aufgrund des Alleinstellungsmerkmals bilden die Geräte von jetvision das Rückgrat der großen Flugverfolgungsunternehmen wie zum Beispiel Flightradar24, deren Daten zu einem großen Teil von Radarcapes und AirSquittern übermittelt werden.[1] Flightradar24 stellt hierfür teilweise kostenlose OEM-Radarcapes als „FR24 Box Receiver“ für Privatpersonen zur Verfügung.[2] Ebenfalls mit Daten von jetvision Receivern werden FlightAware, OpenSky und ADSBx Network versorgt. Darüber hinaus besteht eine Partnerschaft mit der „WuF – Windenergie und Flugsicherheit GmbH“, welche „Bedarfsgerechte Nachtkennzeichnung“ (BNK) für Windkraftanlagen zur Flugsicherung anbietet.[3] Hierbei wird das Leuchtfeuer der Anlage nur dann eingeschaltet, wenn sich ein Luftfahrzeug in einer bestimmten Entfernung befindet.

Kooperation mit der Droniq GmbH

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Im Juli 2023 startete das Unternehmen mit der Droniq GmbH eine Kooperation, einem Joint Venture der DFS Deutsche Flugsicherung (51% Anteil) und der Deutschen Telekom (49% Anteil). Das in Frankfurt am Main ansässige Unternehmen Droniq hat es sich zur Aufgabe gemacht, den professionellen und sicheren Einsatz von Drohnen bei Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben sowie bei Unternehmen zu fördern. Mit über 600 Empfängern alleine in Deutschland verfügt jetvision über ein gut ausgebautes und stetig wachsendes Netz an bodengestützter Empfangstechnik und ein flächendeckendes Empfangsnetz auf Bodennähe.[4][5][6] Dieses ist notwendig, um zuverlässige Positionsdaten in Echtzeit von diversen Flugobjekten für einen sicheren Drohneneinsatz zu erhalten, welche von den [[Primärradar]en der DFS nicht vollständig erfasst werden.[7]

Flugverfolgung und Multilateration

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Das Unternehmen bietet Lösungen für die Flugverfolgung über die Standards Mode-S, Mode A/C, UAT und FLARM; damit werden alle gängigen Standards abgedeckt. Die Daten können über diverse Schnittstellen in den Formaten wie z.B. JSON, CSV, KML, Port 30003 oder als Raw Data ausgegeben und in eigenen Anwendungen verarbeitet werden. Standardmäßig können die Positionen im integrierten Web-Interface sowohl als Liste, als auch in einer Karte in Echtzeit dargestellt werden. Über einen optionalen Alarmausgang können Warnungen beim Eindringen von Flugzeuge in einen bestimmten, frei definierbaren, Bereich ausgegeben werden.

Über ein zentrales [[Lateration#Trilateration_und_Multilateration|Multilateration]s-Netzwerk können in Echtzeit präzise Positionsdaten erhalten werden. Die Transponder senden zwar Positionsdaten mit, doch sind die Angaben häufig ungenau. Es werden die Laufzeiten der Funksignale gemessen. Die daraus abgeleiteten Entfernungen heißen Pseudostrecken. Stehen mehr als drei Pseudostrecken zur Auswertung zur Verfügung, spricht man von Multilateration. Sie schließt Methoden (beispielsweise Kalman-Filterung) mit ein, um fehlerbehaftete Messgrößen des überbestimmten Systems optimal zu reduzieren. Für die präzise Berechnung ist es zwingend erforderlich, dass die Zeit von allen Sensoren stets synchron ist. Aus diesem Grund wird auf die GPS-Zeit zur MLAT-Berechnung zurückgegriffen.

Für FLARM-Signale kann wahlweise der offizielle FLARM-Decoder oder der Decoder vom Open Glider Network (OGN) genutzt werden. Letzterer bietet wie der jetvision Mode-S-Decoder eine höhere Reichweite im Vergleich zu anderen Decodern des jeweiligen Standard.

Neben den Positionsdaten werden auch die Flughöhe, Geschwindigkeit, einzigartiger HEX-Code (dem Flugzeug zugewiesen)[8], Luftfahrzeugkennzeichen und Flugnummer angezeigt. Teile der Daten werden vom Transponder übermittelt, andere Daten werden entweder errechnet oder aus der Datenbank ausgelesen bzw. verifiziert.

Sofern ein Flugzeug über den ADS-B out Standard funkt, können die Positionsdaten unmittelbar von den Transponder-Daten ausgelesen werden. Allerdings kommt es bei diesen regelmäßig zu erheblichen Abweichungen. Zudem könnten hierbei auch bewusst falsche Daten übermittelt werden. Daher bietet MLAT eine Möglichkeit hierbei verlässliche hochpräzise Positionsdaten zu errechnen. Sendet das Flugzeug lediglich nach dem Mode-S Standard und nicht nach ADS-B out, dann ist eine MLAT-Berechnung für die Positionsdaten unerlässlich.[9] Je mehr Sensoren zur Verfügung stehen, umso genauer sind die Positionsdaten.

jetvision MLAT Services

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RTL1090 Software

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Antennen und Zubehör

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Viele der jetvision Produkte werden auch als OEM-Versionen vermarktet. Das Unternehmen übernimmt hierbei die Entwicklung und Produktion für die Kunden. Hierbei werden entweder bestehende Produkte einfach unter angepassten Design unter einer anderen Marke angeboten oder es werden individuelle Produkte den Anforderungen entsprechend entwickelt.


Einzelnachweise

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  1. Flightradar24: Live Flight Tracker - Real-Time Flight Tracker Map. Abgerufen am 9. Juni 2024 (englisch).
  2. Flightradar24: Live Flight Tracker - Real-Time Flight Tracker Map. Abgerufen am 9. Juni 2024 (englisch).
  3. WuF - Windenergie und Flugsicherheit GmbH - FlightManager Software. Abgerufen am 9. Juni 2024 (deutsch).
  4. Daniel Rüdell: Droniq macht das Flutlicht an. 14. Juli 2023, abgerufen am 9. Juni 2024 (deutsch).
  5. Air!Squitter FLARM - Bundle - ADS-B Empfänger inkl. MLAT, FLARM. Abgerufen am 9. Juni 2024 (deutsch).
  6. Phil Stephan: Droniq macht das Flutlicht an. In: Droniq.de. Droniq GmbH, 12. Juli 2023, abgerufen am 9. Juni 2024.
  7. Philip Butterworth-Hayes, Jenny Beechener: Droniq cooperates with jetvision to ‘extend the visibility of air traffic’ in very low-level airspace. In: Unmanned airspace. 12. Juli 2023, abgerufen am 9. Juni 2024 (amerikanisches Englisch).
  8. Mode-S-Transponder. 1. Dezember 2010, abgerufen am 9. Juni 2024 (deutsch).
  9. Unterschied ADS-B (out) und Mode S Transponder. 24. Mai 2013, abgerufen am 9. Juni 2024 (Schweizer Hochdeutsch).

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