Benutzerin:Federlesen/Afrikanischer Wiedehopf

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Afrikawiedehopf

Afrikawiedehopf (Upupa africana)

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Hornvögel und Hopfe (Bucerotiformes)
Familie: Wiedehopfe (Upupidae)
Gattung: Wiedehopfe (Upupa)
Art: Afrikawiedehopf
Wissenschaftlicher Name
Upupa africana
Bechst., 1811

Der Afrikawiedehopf (Upopa africana) oder Afrikanischer Wiedehopf gilt aktuell als eigene Art in der Familie der Wiedehopfe (Upupidae) und nicht mehr als Unterart. Sein Verbreitungsgebiet liegt im südlichen Afrika. Im Gegensatz zu der europäischen Nominatform unternimmt er keine weiten saisonalen Wanderungen, zieht also nicht zwischen Nord- und Südhalbkugel.

Der Afrikawiedehopf wurde zeitweise als Unterart (Upopa epops africana) geführt, obgleich der Naturforscher Johann Matthäus Bechstein ihn im Jahr 1811 als eigene Art beschrieben hat.[1] Seine arttypischen Merkmale im Gefieder und den Vokalisationen sind unauffällig und bisher wenig untersucht. Neben dem ausgestorbenen Helenawiedehopf (Upopa antaios) gibt es drei rezente Wiedehopfarten: Wiedehopf, Afrikawiedehopf und Madagaskarwiedehopf.[2] Die Wiedehopfe stehen gemeinsam mit der etwas artenreicheren Familie der Baumhopfe (Phoeniculidae) in der Ordnung der Bucerotiformes. Eine Zuordnung zu den Rackenvögeln (Coraciiformes) ist nicht mehr üblich.

Der Afrikawiedehopf ist im ausgewachsenen Stadium etwa 25 bis 28 cm groß, bei einem Gewicht von 40 bis 60 g.[3] Äußerlich unterscheidet sich der Afrikawiedehopf wenig von seinem europäischen Artgenossen, dem Wiedehopf (Upopa epops). Das Körpergefieder ist orange-braun getönt. Auffällig sind die kontrastreichen, schwarz-weiß gebänderten Flügel und der lange, gebogene Schnabel. Die Federhaube auf dem Kopf kann sich bei Erregung entfalten und dadurch aufrichten. Die einzelnen Federn der Haube sind etwa fünf bis sechs Zentimeter lang und enden in einer schwarzen Spitze.

Der Afrikawiedehopf lebt auf dem afrikanischen Kontinent und ausschließlich südlich der Sahara. Er unternimmt keine ausgedehnten Züge, meidet aber ungünstiges Klima. Nicht zu finden ist er in wüstenartigen Zonen wie an der Küste Namibias. Er lebt außer in der Savanne auch im afrikanischen, teils sehr trockenen Laubwald, häufig auch in Park- und Gartenanlagen.[4] Dementsprechend ist die afrikanische Art als Kulturfolger einzuordnen. In manchen Gebieten werden ihre Nistmöglichkeiten von Staren (Sturnus vulgaris) gekapert, dadurch wird die Population des Afrikawiedehopf unter Druck gesetzt.[5]

Verhalten, Stimme und Nahrung

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Auf Nahrungssuche auf dem Waldboden
Mit dem Schnabel wird im Boden Nahrung gesucht.

Im Verhalten, der Stimme und dem Nahrungserwerb unterscheidet sich der Afrikawiedehopf von der europäischen Art wenig. Generell ist das Flugverhalten der Wiedehopfe auffällig. Denn sie wechseln zwischen mehreren Flügelschlägen und einer Pause, in der sie gleiten und sinken. Der Afrikawiedehopf schlägt mit seinen breiten Flügeln zwischen den Pausen 4 bis 5 Mal.[4]

Sein vokales Repertoire ist gering: Die Männchen rufen in der Fortpflanzungszeit mit einem charakteristischen "up-up-up" oder "pu-pu-pu". Die kurze Lautfolge ist in manchen Sprachen für den Wiedehopf namensgebend, etwa im Englischen als "Hoopoe". Auch in der wissenschaftlichen Bezeichnung ist diese Vokalisation als "Upopa" gegenwärtig. Andere Laute werden bei Störungen geäußert, auch vom Weibchen. Sie klingen rauh und sind weniger markant.[6]

Der Afrikawiedehopf lebt bodennah, denn er findet dort seine hauptsächliche Nahrung: Insekten, deren Eier und Larven. Auch Würmer, kleine Schlangen und andere Reptilien werden gefressen oder an die Jungvögel verfüttert. Bei der Nahrungssuche am Boden stecken Wiedehopfe den Schnabel immer wieder kurz ins Erdreich, um Beute aufzuspüren. Bei Erfolg schieben sie ihn tiefer hinein. Generell fressen Wiedehopfe selten pflanzliche Kost in Form von Beeren, Sämereien oder Blättern.[6]

Die neue Fortpflanzungsaison beginnt mit der Wahl eines Nistplatzes. Sie ist Aufgabe des Männchens. In Frage kommen Baumhöhlen, verlassene Spechthöhlen, Termitenbauten, Steinwände, Nischen in Häusern und unter Dächern. Auch künstliche Nistangebote werden oft angenommen. Die 4 bis 7 Eier werden in der Regel in der Zeit von September bis November gelegt. Nur das Weibchen brütet die Eier aus. Nach 15 bis 16 Tagen schlüpfen die Jungen. Zunächst versorgt das Männchen den Nachwuchs allein, nach Ablauf einer Woche wird es vom Weibchen unterstützt. Für etwa einen Monat bleiben die Junge im Nest. Wenn sie ausfliegen, betreuen die Eltern sie einen weiteren Monat.

Einzelnachweise

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  1. Johann Matthäus Bechstein: Allgemeine Übersicht der Vögel. Übersetzung aus dem Englischen des Werks von Johann Latham's General Synopsis of Birds. 1811, abgerufen am 14. Dezember 2021 (deutsch).
  2. Peter H. Barthel, Christine Barthel, Einhard Bezzel u.a.: Die Vögel der Erde. In: www.do-g.de. Deutsche Ornithologen-Gesellschaft, 2021, abgerufen am 14. Dezember 2021.
  3. Ian Sinclair, Phil Hockey, Warwick Tarboton, Peter Ryan: Birds of Southern Africa. 3. Auflage. Struik Nature, Kapstadt 2014, ISBN 978-1-77584-099-2, S. 270–271.
  4. a b C.J. Skead: A study of the African Hoopoe. In: Ibis. Band 92, Nr. 3, 1950, ISSN 1474-919X, S. 434–461 (wiley.com).
  5. Upopa africanan (African hoopoe). In: Biodiversity Explorer. iziko, abgerufen am 12. Januar 2022.
  6. a b Josep del Hoyo, Andrew Elliott, Jordi Sargatal (Hrsg.): Handbook of the Birds of the World. Band 6. Lynx, Barcelona 2001, ISBN 84-87334-30-X, S. 401–402.