Benutzerin:Nicola/Louise Stokes

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Louise Stokes (* 27. Oktober 1913 in Malden, Massachusetts; † 25. März 1978 in Boston) war eine US-amerikanische Sportlerin.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Louise Stokes wurde als ältestes von sechs Kindern der Hausangestellten Mary Wesley Stokes und des Gärtners William Stokes geboren. Während ihrer Schulzeit an der Beebe Junior High spielte sie zunächst Basketball. Wegen ihrer Schnelligkeit begann sie sie mit dem Laufsport und trat dem Onteora Track Club bei. Dieser Club wurde von dem Parkbeauftragten William H. Quaine, einem ehemaligen Leichtathleten, unterstützt. Innerhalb weniger Jahre gewann Stokes zahlreiche Wettbewerbe.[1]

1932 belegte Louise Stokes bei den US Olympic Trials den vierten Platz im 100-Meter-Lauf und wurde für die Olympiamannschaft in der 4-mal-100-Meter-Staffel ausgewählt, ebenso die Afroamerikanerin Tydie Pickett aus Chicago. Stokes wurde bei den Vorentscheidungen Vierte im 100-Meter-Lauf und Pickett Sechste, weshalb Stokes in die Mannschaft aufgenommen und Pickett als Ersatzläuferin nominiert wurde. Im Vorfeld der Spiele waren die beiden schwarzen Läuferinnen Schikanen ausgesetzt: In Denver, im Zug auf dem Weg nach Los Angeles, wurden die anderen Mitglieder der Delegation in einem noblen Hotel einquartiert, von Journalisten interviewt und mit einem Bankett im Ballsaal des Hotels geehrt. Pickett und Stokes waren nicht eingeladen: Sie mussten sich ein Zimmer unter dem Dach teilen und das Abendessen von Tabletts einnehmen. Als der Zug in Richtung Kalifornien weiterfuhr, schüttete die Teamkollegin Babe Didrikson Zaharias einen Krug mit Eiswasser auf die in einem Stockbett schlafenden Pickett und Stokes, weil sie gegen die Nominierung von afroamerikanischen Mitgliedern in der Mannschaft war. Pickett stellte Didrikson zur Rede, die sich jedoch nicht entschuldigte. In Los Angeles angekommen, trainierte man gemeinsam, aber abends aßen die weißen und die schwarzen Sportlerinnen getrennt. Schließlich wurden die beiden schwarzen Läuferinnen im olympischen Wettbewerb durch weiße Sportlerinnen, die sich nicht regulär bei den Vorentscheidungen qualifiziert hatten, ersetzt. Bis zu ihrem Lebensende war Pickett überzeugt, dass nicht Leistung, sondern Vorurteile („prejudice, not slowness“) dafür den Ausschlag gaben.[2]

1936 nahm Stokes erneut an den Olympischen Spielen teil und erreichte das Finale über 100 m. Sie schaffte es in den Staffellauf, obwohl ihre Endplatzierung nicht aufgezeichnet ist, aber auch hier trat sie bei den Olympischen Spielen in Berlin in keiner Disziplin an. Louise Stokes Fraser war eine Spitzenathletin in den Sportarten Leichtathletik und Bowling. Sie qualifizierte sich sowohl für die Olympischen Spiele 1932 in Los Angeles als auch für die Olympischen Spiele 1936 in Berlin. Nach ihrem Rücktritt von der Leichtathletik wurde Louise Fraser Profi-Bowlerin.

Stokes hoffte, bei den Olympischen Spielen 1940 erneut antreten zu können, doch der Zweite Weltkrieg verhinderte dies. 1941 gründete sie die Colored Women's Bowling League und gewann in den folgenden 30 Jahren zahlreiche Titel. Stokes heiratete 1944 den karibischen Kricketspieler Wilfred Fraser, mit dem sie einen Sohn bekam und eine Stieftochter großzog. Von 1957-75 arbeitete Louise Stokes als Sachbearbeiterin für das Massachusetts Department of Corporations and Taxation. Ein Feldhaus im Roosevelt Park in Malden, Massachusetts, wurde ihr zu Ehren benannt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gerald R. Gems: Before Jackie Robinson: The Transcendent Role of Black Sporting Pioneers. UNP - Nebraska, 2017, ISBN 978-0-8032-6679-7 (englisch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Louise Stokes Fraser. In: vc.bridgew.edu. 25. März 1978, abgerufen am 11. Dezember 2022 (englisch).
  2. a b Matt Osgood: Sports History Forgot About Tidye Pickett and Louise Stokes, Two Black Olympians Who Never Got Their Shot. In: Smithsonian Magazine. 15. August 2016, abgerufen am 11. Dezember 2022 (englisch).

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