Benutzerin:Nicola/Ruberg

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Messestand von Ruberg & Renner auf der Leipziger Herbstmesse 1954

Ruberg & Renner war ein Unternehmen im westfälischen Hagen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Unternehmen wurde 1918 von Josef Ruberg (1875–1941) im Hagener Klosterviertel gegründet. Gefertigt wurden Antriebsketten für Fahrräder, Motorräder, Automobile und Maschinen.[1] Die Söhne waren ebenfalls im Unternehmen tätig. Felix (1909 bis 1994) betrieb seit 1937 in Delstern eine eigene Firma. Sie stellte bis Anfang 1945 Bordwaffen-Lafetten her. 1941 übernahm Werner (1912 bis 2005) die Leitung der Kettenwerke Ruberg & Renner. 1957 lag die Verwaltung in der Hardenbergstraße, zehn Jahre später in der Aschebergstraße.[2]

Die Ruberg-Futuro
Grab der Familie Ruberg auf dem Remberg-Friedhof in Hagen

Ab den 1930er Jahren nahm Ruberg & Renner zusätzlich die Produktion von Kameras auf. Die Kameras bestanden aus Kunstharz und waren einfach und preisgünstig. Es wurden vier verschiedene Modelle entwickelt, die in 25 verschiedenen Ausführung aus Bakelit und Metall angeboten wurden. Die Kameras wurden auch in die USA, Großbritannien und Frankreich exportiert. Die handlichen Rollfilmkameras (Film 127/120, 4x6,5 / 3x4) gab es in verschiedenen Ausstattungen. Einfache Modelle besaßen ein schlichtes Meniskus-Objektiv, bessere Ausführungen eine Meyer-Optik mit Compur-Verschluss, andere ein zoombares Periskop-Objektiv der Firma Roden­stock.[1]

Ab 1935 leitete die Serienfertigung von Munitionsgurten das kurz darauf folgende Ende der Kameraproduktion in Hagen ein - bis 1943. Josef Ruberg hatte 1917 neuartige Metallpatronengurte für Maschinengewehre konstruiert. Sie kamen zum Ende des Ersten Weltkriegs nicht mehr zum Einsatz. Der Versailler Friedensvertrags verbot 1919 bis 1935 die Produktion von automatischen Waffen und Zubehör.

Im Februar 1936 meldete Ruberg & Renner einen Metallpatronengurt für das MG 17 (Kaliber 7,92x57 mm) zum Patent an. Das Unternehmen spezialisierte sich auf Munitionsgurte für MG‘s und Bordkanonen in Kampfflugzeugen der Luftwaffe. Während des Zweiten Weltkrieg gab es ein eigenes Lager für die als wichtige Spezialbetriebe der Luftrüstung tätigen Firmen eigene Lager für über 400 Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene in der Heinitzstraße, in der Rembergstraße und in der Delstener Straße besessen.[3] Ab 1944 wurde versucht, die Fertigung von Munitionsgurten und Bordlafetten in einen Stollen im Steinbruch im Wasserlosen Tal zu verlagern.

Nach dem Krieg war Ruberg & Renner ein bedeutender Lieferant von Fahrrad- und Motorradketten. Felix Ruberg produziert in den fünfziger Jahren offenbar Küchengeräte. Ab 1947 setzte Ruberg & Renner die Produktion von Antriebs- und Transportketten fort. Die Metallwarenfabrik Felix Ruberg stellte Haushaltsgeräte her.

Verkauf - Werner-Ruberg-Stiftung In den 1970er Jahren wurde die Firma von dem US-Unternehmen Rexnord übernommen. Die Rexnord Ketten GmbH verlagerte die Produktion 1982 aus Hagen.

Radteam[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1952 bis 1967 sowie 1971 unterhielt das Unternehmen ein eigenes Radsportteam. Sportlicher Leiter war Wolfgang Gronen. Hörmann, Pankoke, Petry, Junkermann, Großimlinghaus, Lucien Gillen, Potzernheim, Kemper, Peffgen, Renz, Kunde, Willi Altig,

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans Krüger: Kleineisenindustrie. In: Wilhelm Möller (Hrsg.): Die südwestfälische Wirtschaft. II,1. Linnepe Verlagsgesellschaft, Hagen 1967, S. 91.

Wer war Herr Renner?

Hagen, Aschenberg- und Hardenbergstraße sowie Feldmarkweg

1918 von Josef Ruberg gegründet, nach dessen Tod 1941 von Werner Ruberg übernommen, alleiniger Gesellschafter und Geschäftsführer

Kapital 6 Mio

Präzisions-Hochleistungs-Rollen- und Hülsenketten, Antriebsketten für Maschinen aller Art, wartungsfreie kunststoffgelagerte Ketten, Getriebeketten, Förderketten, Landmaschinenketten, Langgliederketten, Winkellaschenketten, Mitnehmerketten, Hochleistungs-Fleyerketten für Hebe- und Förderzwecke sowie Gewichtsaufhängung, Motorrad- und Automobilketten.

Ausrüstung: Hunderte von Stanzen, Pressen, modernste Prüfeinrichtungen sowie ein sehr leistungsfähiger Werkzeugbau

Abnehmer in mehr als 100 Ländern

Kaltwalzwerk, Gesellschafter und Geschäftsführer Werner Ruberg

Material[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wilhelm, Willi. Kameraproduktion bei Ruberg & Renner in Hagen. Photographica Cabinett. vol.44:33-45 (2008). [not seen] Museumsbib
  • 1953, Radsport, 12. Mai 1953, Nr. 19, S. 3: Edi Ziegler gewinnt den "Großen Brillant Ruberg Preis".
  • Radmarkt??

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Nicola/Ruberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. a b Ralf Blank: Hagener Stücke: Kamera aus Delstern reiste Übersee. In: wp.de. 11. Dezember 2017, abgerufen am 26. August 2018.
  2. Firma Ruberg & Renner nicht in Delstern. In: wp.de. 12. Dezember 2017, abgerufen am 26. August 2018.
  3. Ruberg & Renner, Hagen, Fahrrad-, Motorrad- und Antriebsketten, Maschinengewehrgurte. In: historisches-centrum.de. 1. Oktober 1943, abgerufen am 26. August 2018.