Bimbo (englischer Slang)

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Bimbo ist ein englischer Slangausdruck. Das Lehnwort aus dem Italienischen bezeichnet heute eine meist attraktive, aber einfältige Frau. Im Deutschen kann man den Ausdruck mit „Tussi“ oder „dummes Blondchen“ übersetzen.[1][2] Der Ausdruck unterlag einem Bedeutungsumschwung und stand vorher für einen weiblich wirkenden oder verweichlichten Mann.

Wortherkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wort „bimbo“ ist eine Kurzform des italienischen Worts „Bambino“ für ein kleines Kind beziehungsweise ein Baby. Im Italienischen wird das Wort ausschließlich für männliche Personen verwendet, die Endung „-o“ gibt dies vor. In dieser Bedeutung kam das Wort zunächst in das amerikanische Englisch.[3] Der Begriff erfuhr jedoch eine erste Wandlung. Im amerikanischen Slang wurde er verwendet, um Männer als „unmännlich“ zu beleidigen. Es wurde aber auch auf Frauen angewendet, die ein wenig damenhaftes Verhalten an den Tag legten. In dieser ersten umgangssprachlichen Bedeutung verbreitete es sich vor allem in den Goldenen Zwanzigern in den Vereinigten Staaten, verlor dann aber wieder an Bedeutung.[4]

Später wurde der Begriff fast ausschließlich auf Frauen angewendet und bezeichnet eine dumme, aber attraktive Frau. Seit den 1980ern existiert mit der Wortneuschöpfung „Himbo“ eine männliche Variante.[4]

Seit 2017 wird der Begriff durch die Bimbo-Bewegung verwendet, um die Stigmatisierung des Begriffes zu beenden. Es geht der Bewegung darum, Hyperfemininity und weibliche Sexualität als Stärke zu demonstrieren und Vorurteile gegenüber Bimbos, Sexarbeitern und Schönheitsoperationen zu bekämpfen.[5]

Popkulturelle Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Im Lied Bimbo, das aus den 1940ern stammt und durch Jim Reeves populär wurde, ging es um einen kleinen Jungen (also das Wort in seiner ursprünglichen Bedeutung), der sehr beliebt ist und mit Mädchen spielt.[3]
  • Im Lied Barbie Girl der dänisch-norwegischen Gruppe Aqua kam die Textzeile „I’m a blond bimbo girl in a fantasy world“ (in etwa: „Ich bin eine blonde Dumpfbacke/Tussi in einer Fantasiewelt“) vor. Der Barbie-Hersteller Mattel klagte gegen den Inhalt des Liedes, verlor jedoch vor Gericht. Das Gericht erkannte den satirischen Gehalt des Textes und sah diesen durch das Recht auf freie Meinungsäußerung gedeckt.[6]
  • Das Online-Spiel Miss Bimbo ist ein virtueller Schönheitswettbewerb, bei dem Puppen angezogen werden können. Auch kann man seinen Puppen Brustimplantate besorgen. Um im Spiel voranzukommen, kann man virtuelles Geld über einen SMS-Service erwerben. Das Spiel sorgte wegen seines Inhalts für Proteste.[7]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bimbo. Merriam-Webster, abgerufen am 20. Oktober 2014.
  2. Suchabfrage. In: Leo-Wörterbuch. Abgerufen am 20. Oktober 2014.
  3. a b Max Cryer: Is It True?: The facts behind the things we have been told. Exisle Publishing, 2014, ISBN 978-1-77559-151-1, S. 27.
  4. a b Justin Cord Hayes: The Unexpected Evolution of Language: Discover the Surprising Etymology of Everyday Words. Adams Media, 2012, ISBN 978-1-4405-4279-4, S. 44.
  5. We’re PROUD To Be Bimbos | HOOKED ON THE LOOK. Abgerufen am 13. Februar 2023 (deutsch).
  6. Axel Fröhlich: 75 Millionen $ für zu heißen Kaffee: Die verrücktesten Klagen der Welt. Riva Verlag, 2012, ISBN 978-3-86413-169-1.
  7. Karen McVeigh: Parents upset over online Miss Bimbo game for children. Taipei Times, 30. März 2008, abgerufen am 20. Oktober 2014.