Bischöfliches Weingut Rüdesheim

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Das Bischöfliche Weingut Rüdesheim ist ein Weingut im kirchlichen Besitz in Rüdesheim am Rhein. Es liegt im deutschen Weinanbaugebiet Rheingau. Es bewirtschaftet ca. neun Hektar Rebfläche, die zu 80 % mit Riesling und 20 % mit Spätburgunder bestockt sind.

Geschichte des Weinguts[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Bischöfliche Weingut Rüdesheim mit seinen Vorgängern gehört vermutlich zu den ältesten Weingütern im Rheingau und Deutschland, auch wenn das genaue Gründungsjahr nicht eindeutig bekannt ist. Der Ursprung des heutigen Bischöflichen Weinguts Rüdesheim ist das ehemalige Pfarrweingut Rüdesheim, dessen erste Hinweise sich bereits im 11. Jahrhundert finden. Im 12. Jahrhundert wurde das wahrscheinlich schon bestehende Pfarrweingut durch eine Schenkung des adeligen Engelhard Brömser aus Rüdesheim erweitert. Er gelobte für die sichere Rückkehr aus sarazenischer Gefangenschaft, dem Ort Rüdesheim eine Kirche zu stiften und ihr Weinberge zu schenken.[1]

Im Jahr 1984 übernahm das Bistum Limburg das damalige Pfarrweingut Rüdesheim als Stiftung. Seitdem führt es das Wappen des Bistums Limburg. 1996 erfolgte die Umbenennung in „Bischöfliches Weingut Rüdesheim“. Seit Anfang 2009 firmiert es als Gesellschaft mit beschränkter Haftung.

Gebäude[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eingang des Bischöflichen Weinguts Rüdesheim.
Ostflügel des ehemaligen Klosters der Heiligen Hildegard von Bingen. Im vorderen Bereich befindet sich das Bischöfliche Weingut Rüdesheim, im hinteren Bereich die Pfarrkirche St. Hildegard.

Heute ist der Sitz des Bischöflichen Weinguts Rüdesheim das ehemalige Kloster der Heiligen Hildegard von Bingen in Rüdesheim-Eibingen. 1165 übernahm Hildegard von Bingen in Eibingen ein teilweise bereits verfallenes und leerstehendes Augustinerkloster,[2] welches ursprünglich von der adeligen Marka von Rüdesheim 1148 gegründet wurde. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts wurde das alte Kloster durch einen neuen Bau ersetzt,[3] von dem heute nur noch der alte Ostflügel mit der, nach einem Brand neu aufgebauten Pfarrkirche Eibingen, der Begräbniskirche der Heiligen Hildegard von Bingen, existiert. In diesem Flügel befindet sich das Bischöfliche Weingut Rüdesheim, sowie ein alter Gewölbekeller (17. Jahrhundert), der dem Weingut heute zur Vinifizierung dient.

Weinlagen und Rebsorten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die mit Riesling bepflanzten Weinlagen des Weinguts erstrecken sich im Rheingau von Johannisberg über Geisenheim bis Rüdesheim. Darunter befinden sich Einzellagen wie die Johannisberger Hölle oder die Lagen aus dem Rüdesheimer Berg, Berg Schlossberg, Berg Roseneck und Berg Rottland. Die Spätburgunder werden vor allem in Rüdesheim und Assmannshausen angebaut.

Die Lese findet überwiegend per Hand statt. Ausgebaut werden die Rieslinge je nach Qualität in Stahltanks und großen Rheingauer Stückfässern (großes Holzfass). Die Spätburgunder reifen in Stückfässern und die großen Weine zum Teil auch im Barrique.

Zertifizierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Bischöfliche Weingut Rüdesheim fühlt sich in der Verantwortung die Schöpfung zu bewahren. Daher legt es Wert auf nachhaltige Anbaumethoden und ist seit dem Jahr 2010 EMAS zertifiziert (Register-Nr. DE-179-00015).[4]

Eigentümer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bischöfliche Weingut Rüdesheim GmbH ist eine Einrichtung des Bistums Limburg.[5]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weinführer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2012 Rüdesheim Berg Roseneck Alte Reben Riesling QbA trocken; 17 Punkte, Top 15 Kategorie trockene Rieslinge, Riesling Champion 2014, Fachzeitschrift Vinum[10]

Sonstige[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der Feinschmecker Wine Award 2015: Award for Friends mit der Winzervereinigung Zeilensprung e.V.[11][12]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bischöfliches Weingut Rüdesheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Pfarrkirche St. Jakobus Kellerstraße 1 (Memento vom 5. März 2016 im Internet Archive)
  2. Bernd Möller et al. (2005): Deutsche Biographische Enzyklopädie der Theologie und der Kirchen (DBETh), S. 653
  3. http://www.hildegard.org/wirk/eibing.html
  4. http://www.emas-register.de
  5. Archivierte Kopie (Memento vom 10. Februar 2014 im Internet Archive)
  6. Hugh Johnson (2014): Hugh Johnson’s Pocket Wine Book 2015, London, S. 55
  7. Hrsg. Joel B. Payne (2014): Gault & Millau WeinGuide Deutschland 2015, München, S. 676 f.
  8. Gerhard Eichelmann (2014): Eichelmann 2015 Deutschlands Weine, Heidelberg, S. 170
  9. Weinführer Wein-Plus: Bischöfliches Weingut GmbH
  10. Vinum, Ausgabe 09.2014, S. 76 ff.
  11. Archivlink (Memento vom 30. April 2015 im Internet Archive)
  12. http://www.zeilensprung.com/wine-awards-2015-1/

Koordinaten: 49° 59′ 8,3″ N, 7° 55′ 42,7″ O