Bismut(III)-bromid

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Kristallstruktur
Kristallstruktur von alpha-Bismut(III)-bromid
_ Bi3+ 0 _ Br
Kristallsystem

monoklin

Raumgruppe

P21/n (Nr. 14, Stellung 2)Vorlage:Raumgruppe/14.2

Gitterparameter

a = 842,9 pm
b = 984,8 pm
c = 675,6 pm
β = 109,65°[1]

Allgemeines
Name Bismut(III)-bromid
Andere Namen
  • Bismuttribromid
  • Tribrombismutin
Verhältnisformel BiBr3
Kurzbeschreibung

orangegelber Feststoff[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 7787-58-8
EG-Nummer 232-121-1
ECHA-InfoCard 100.029.201
PubChem 82232
Wikidata Q2614358
Eigenschaften
Molare Masse 448,69 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[3]

Dichte

5,7 g·cm−3 (25 °C)[3]

Schmelzpunkt

218 °C[2]

Siedepunkt

461 °C[2]

Löslichkeit
  • reagiert mit Wasser[2]
  • löslich in Salzsäure, Bromwasserstoffsäure und Ethanol[4]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[3]
Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 314
P: 280​‐​305+351+338​‐​310[3]
Thermodynamische Eigenschaften
ΔHf0

−276 kJ·mol−1[5]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Bismut(III)-bromid ist eine anorganische chemische Verbindung des Bismuts aus der Gruppe der Bromide.

Gewinnung und Darstellung

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Bismut(III)-bromid kann durch Reaktion von Bismut mit Brom bei 250 °C gewonnen werden.[2]

Bismut(III)-bromid ist ein hygroskopischer, gelber[4] bis orangegelber, kristalliner Feststoff, der mit Wasser zu Bismutoxidbromid reagiert.[2] Er besitzt eine monokline Kristallstruktur mit der Raumgruppe P21/n (Raumgruppen-Nr. 14, Stellung 2)Vorlage:Raumgruppe/14.2. Im geschmolzenen Zustand ist die Verbindung tiefrot.[4] Im gasförmigen Zustand ist die Struktur pyramidal. Im festen Zustand gibt es zwei Formen mit einer Übergangstemperatur von 158 °C. Die Niedertemperaturform α-Bismut(III)-bromid besitzt eine verzerrte oktaedrische BiBr6-Struktur mit drei kurzen und drei langen Bi-Br-Bindungen. Die Hochtemperaturform ist isotyp zur Struktur von Aluminiumchlorid.[6] Mit Bismut kann die Verbindung zu Bismut(I)-bromid reduziert werden.[7]

Bismut(III)-bromid kann als Katalysator für die Bildung von cyclischen Carbonaten verwendet werden, die wichtige Ausgangsstoffe für Polycarbonate und andere polymere Materialien sind.[3] Er kann auch als Katalysator für weitere organische Synthesen verwendet werden.[8]

Einzelnachweise

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  1. H. von Benda: Zur Polymorphie des Wismuttribromids. In: Zeitschrift für Kristallographie, 1980, 151, S. 271–285 doi:10.1524/zkri.1980.151.3-4.271.
  2. a b c d e f Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I, Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 599.
  3. a b c d e Datenblatt Bismuth(III) bromide, anhydrous, powder, 99.999% trace metals basis bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 1. Januar 2014 (PDF).
  4. a b c Jean d’Ans, Ellen Lax, Roger Blachnik: Taschenbuch für Chemiker und Physiker. Springer DE, 1998, ISBN 3-642-58842-5, S. 336 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. A. F. Holleman, N. Wiberg: Anorganische Chemie. 103. Auflage. 1. Band: Grundlagen und Hauptgruppenelemente. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2016, ISBN 978-3-11-049585-0, S. 952 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. N.C. Norman: Chemistry of Arsenic, Antimony and Bismuth. Springer, 1998, ISBN 0-7514-0389-X, S. 95 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Erwin Riedel, Christoph Janiak: Anorganische Chemie. Walter de Gruyter, 2011, ISBN 3-11-022567-0, S. 511 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Thierry Ollevier: Bismuth-Mediated Organic Reactions. Springer, 2012, ISBN 3-642-27238-X, S. 62 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).