Body (Film)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Film
Titel Body
Originaltitel Ciało
Produktionsland Polen
Originalsprache Polnisch
Erscheinungsjahr 2015
Länge 92 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Małgorzata Szumowska
Drehbuch Małgorzata Szumowska,
Michał Englert
Produktion Jacek Drosio,
Michał Englert,
Małgorzata Szumowska
Kamera Michał Englert
Schnitt Jacek Drosio
Besetzung

Body (Originaltitel: Ciało) ist eine polnische Filmproduktion der Regisseurin Małgorzata Szumowska aus dem Jahr 2015. Der Film hatte seine Premiere im Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele Berlin.[2] Der deutsche Kinostart war am 29. Oktober 2015.

Janusz ist Staatsanwalt in Warschau. Bei Verbrechen untersucht er die Tatorte und nimmt die Einzelheiten für die weiteren Ermittlungen auf. Vor sechs Jahren starb seine Frau Helena. Seitdem leidet ihre Tochter Olga an Magersucht. Janusz bringt sie in einem Krankenhaus unter. Dort arbeitet die Therapeutin Anna mit einer Gruppe magersüchtiger Mädchen.

Seit dem Tod ihres eigenen halbjährigen Sohnes kann Anna Verbindungen zu Toten herstellen und Botschaften überbringen. Mit dieser Fähigkeit hat sie verschiedenen Leuten geholfen, den Tod von Angehörigen seelisch zu verarbeiten. Sie spricht auch mit Olga darüber. Ihr Vater sieht das sehr kritisch und ersucht den behandelnden Arzt, Anna als Therapeutin zu ersetzen.

Als auf einem Blatt Papier in einer Schublade in Janusz’ Wohnung ein Text auftaucht, von dem Janusz annimmt, er sei von seiner verstorbenen Frau, bittet er Anna um eine Sitzung. Bei dieser Sitzung soll über Anna als Medium eine Verbindung zu Helena aufgebaut werden. Dies misslingt. Olga gibt zu, den Text geschrieben zu haben.

In der letzten Szene lächeln sich Janusz und Olga über den Tisch hinweg an.

Dietmar Dath schrieb in der FAZ, Szumowska komponiere „unter Verwendung mitleiderregend verwahrloster Themen, Situationen, Schauplätze und Figuren“ mit „finster komödiantischer Gelassenheit über neunzig Minuten ein ganz neues Genre: den Gespensterfilm, in dem die Menschen spuken und das Gespenst aus Menschenangst wegbleibt“.[3]

Auch Julia Korbik in The European greift den Humor des Filmes auf: Trotz des ernsten Themas gäbe es in Body viel Situationskomik, „etwa wenn Anna versucht, Janusz vom Glauben an Botschaften aus dem Jenseits zu überzeugen – und es in Janusz’ Gesicht vor unterdrücktem Lachen zuckt“. Insgesamt sei Małgorzata Szumowska „ein kleiner, berührender Film darüber gelungen, wie wir unseren Körper dafür benutzen, um mit bestimmten Dingen fertig zu werden“.[4]

Anke Sterneborg bemerkte auf RBB Kulturradio, Szumowska zeichne „in dumpfen, fahlen, verwaschenen Farben“ ein „deprimierendes Bild ihres Landes, wobei man ihre Herkunft aus dem Dokumentarfilm spürt“. Doch wie schon bei Im Namen des … würde sie auch in diesem Film „auf ganz wunderbare Weise die ernüchternde Realität mit einer zärtlichen Menschlichkeit und einem überraschenden Lichtblick am Ende“ unterlaufen.[5]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Freigabebescheinigung für Body. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, September 2015 (PDF; Prüf­nummer: 154 539 K).
  2. Body. Internationale Filmfestspiele Berlin, abgerufen am 20. Februar 2015.
  3. Dietmar Dath: Spuk als Familientherapie. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 11. Februar 2015, abgerufen am 20. Februar 2015.
  4. Julia Korbik: Janusz arbeitet, Olga kotzt. In: The European. 10. Februar 2015, abgerufen am 20. Februar 2015.
  5. Anke Sterneborg: 65. Berlinale: "Body" (Memento des Originals vom 20. Februar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kulturradio.de, RBB Kulturradio am 10. Februar 2015, abgerufen am 20. Februar 2015