Brad Loesing

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Basketballspieler
Basketballspieler
Brad Loesing
Loesing im Jahr 2012
Spielerinformationen
Geburtstag 9. Oktober 1989 (34 Jahre)
Geburtsort Cincinnati, Ohio, Vereinigte Staaten
Größe 183 cm
Position Point Guard
College Wofford
Trikotnummer 35
Vereine als Aktiver
2008–2012 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Wofford Terriers (NCAA)
2012–2013 Ungarn Pécs VSK Panthers
2014–2015 Deutschland Oettinger Rockets Gotha
2015–2017 Deutschland MHP Riesen Ludwigsburg
2017–2018 Deutschland EWE Baskets Oldenburg
2018–2019 Deutschland S.Oliver Würzburg
2019–2020 Deutschland Science City Jena
2020–2022 Deutschland Rostock Seawolves

Brad Loesing (* 9. Oktober 1989 in Cincinnati, Ohio) ist ein ehemaliger US-amerikanisch-deutscher Basketballspieler.

Nach dem Studium in seinem Geburtsland wurde Loesing 2012 professioneller Spieler in Europa. Hier bemühte er sich wegen seiner deutschen Abstammung erfolgreich um eine deutsche Staatsbürgerschaft, damit er unter weniger striktere Bedingungen bei Spielberechtigungen fiel. Nach einer Saison in Ungarn konnte er seinen Vertrag in den Niederlanden wegen eines Kreuzbandrisses nicht erfüllen. Ab 2014 spielte er in Deutschland, in der Bundesliga brachte er es auf insgesamt 136 Einsätze.[1]

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Loesing ging in Norwood und Cincinnati zur Schule und wechselte dann zum Studium jenseits der Appalachen an das Wofford College in Spartanburg im Bundesstaat South Carolina. Hier wurde er Mitglied der Hochschulmannschaft Terriers in der Southern Conference (SoCon) der NCAA, für die er vier Jahre lang bis 2012 spielte. Mit den Terriers, seit 1998 in der ersten NCAA-Division, gewann er 2010 erstmals das SoCon-Meisterschaftsturnier und konnte den Titel 2011 verteidigen. Ohne die Absolventen Noah Dahlman und Jamar Diggs, der einen professionellen Vertrag beim deutschen Zweitligisten Paderborn Baskets unterschrieben hatte, verlor man jedoch beim Finalturnier 2012 gleich in der ersten Runde, weshalb man auch eine erneute Qualifikation für die landesweite NCAA-Endrunde verpasste, die nur dem Sieger des Finalturniers vorbehalten war. Bei den beiden vorangegangenen erstmaligen Teilnahmen der Terriers an der Endrunde der ersten Division hatte man jeweils das eigene Auftaktspiel verloren. Loesing hatte in seinem Abschlussjahr als Senior die Auszeichnung als bester Verteidiger der SoCon erhalten[2] und stellte mehrere Rekorde der Terriers in ihrer Division I-Zeit auf. So stand er in 130 seiner 132 NCAA-Einsätze in der Anfangsaufstellung und gehörte bei seinem Weggang in der Wertung Vorlagen pro Spiel zu den ersten Fünf der ewigen Bestenliste der Terriers.[3]

Seinen ersten Vertrag als Berufsbasketballspieler bekam Loesing 2012 beim ungarischen Erstligisten VSK Panthers in Pécs. Die Mannschaft sicherte sich am Saisonende den letzten verbliebenen Startplatz für die Finalrunde um die Meisterschaft, in der man sich in der ersten Runde nach zwei eigenen Siegen erst in fünf Spielen dem Hauptrundenersten und späteren Titelgewinner Albacomp Fehérvár geschlagen geben musste. Zur folgenden Saison unterschrieb Loesing einen Vertrag bei Landstede Zwolle in den Niederlanden, doch in einem Vorbereitungsspiel erlitt er einen Kreuzbandriss, so dass er letztlich die ganze Saison ausfiel und keinen Einsatz in der Dutch Basketball League absolvierte.

Der deutschstämmige Loesing hatte sich erfolgreich um die Erlangung der deutschen Staatsbürgerschaft bemüht, damit er in Europa als EU-„Inländer“ nach der Bosman-Entscheidung unter weniger strikte Einsatzberechtigungen fiel. Nach dem Auskurieren seiner Verletzung bekam er zur Saison 2014/15 nun auch einen Zweijahresvertrag in Deutschland beim Erstligisten MHP Riesen Ludwigsburg,[4] der jedoch von der vertragsgemäßen Option Gebrauch machte und Loesing im ersten Jahr an die Oettinger Rockets aus Gotha auslieh, damit er beim Zweitligisten in der ProA-Saison 2014/15 wieder ausreichend Spielpraxis nach seiner Verletzungspause bekäme. Unter Trainer Chris Ensminger kam Loesing dann auch auf mehr als 25 Minuten Einsatzzeit pro Spiel, in der er seiner Mannschaft mit knapp elf Punkten und drei Assists pro Spiel zum fünften Platz der Hauptrunde verhalf,[5] der zum damaligen Zeitpunkt besten jemals erreichten Platzierung der Mannschaft. Im innerthüringischen Duell in der ersten Play-off-Runde bezwang man Science City Jena und konnte in der um den Aufstieg entscheidenden Halbfinalserie dem zuvor in der Hauptrunde dominierenden Erstliga-Absteiger S.Oliver Baskets Würzburg weitgehend Paroli bieten. Letztlich musste man sich aber in vier Spielen geschlagen geben, doch Loesing schaffte mit der Rückkehr nach Ludwigsburg trotzdem den Aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse.[6] Hier spielte er neben der Bundesliga zudem im europäischen Vereinswettbewerb Eurocup, in den die Ludwigsburger nachrückten, auch erstmals in einem internationalen Wettbewerb.

Im Sommer 2017 wechselte er innerhalb der Bundesliga zu den EWE Baskets Oldenburg.[7] Mit einer mittleren Einsatzzeit von 11:15 Minuten pro Bundesliga-Partie sowie 3,6 Punkten je Begegnung blieb er bei den Niedersachsen Ergänzungsspieler.[8] Loesing verließ Oldenburg nach einem Jahr und wechselte zum Bundesliga-Konkurrenten S.Oliver Würzburg.[9] Auch hier schaffte er nicht den Sprung zum Leistungsträger, leistete im Spieljahr 2018/19 aber bei begrenzter Einsatzzeit (13:38 Minuten je Begegnung) ordentliche Dienste, indem er im Durchschnitt pro Partie zwei Korberfolge seiner Mannschaft vorbereitete und darüber hinaus 3,4 Punkte verbuchte.[10]

In der Sommerpause 2019 nahm Loesing ein Vertragsangebot des Bundesligaabsteigers Science City Jena an[11] und zog nach einem Jahr zum Ligakonkurrenten Rostock Seawolves weiter.[12] Mit den Hanseaten schaffte er in der Saison 2021/22 den Aufstieg in die Bundesliga.[13] Anschließend bot Rostock Loesing keinen neuen Vertrag an,[14] der daraufhin seine Laufbahn beendete.[15]

Loesing ist mit einer aus Stuttgart stammenden Deutschen verheiratet.[16]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Brad Loesing. In: BBL GmbH. Abgerufen am 27. Oktober 2022.
  2. Men's Basketball All-Conference Honors Announced. Southern Conference, 28. Februar 2012, abgerufen am 15. November 2015 (englisch, Medien-Info).
  3. Wofford (Men’s) Basketball 2015–16 Media Guide. (Flash-animiertes PDF) Wofford College, S. 90, 91 (interne Zählung), abgerufen am 15. November 2015 (englisch).
  4. Ludwigsburg verpflichtet Brad Loesing. Spox.com, 7. Juli 2014, abgerufen am 15. November 2015.
  5. Spieler: Brad Lösing. 2. Basketball-Bundesliga, abgerufen am 15. November 2015 (Spielerstatistiken / Selektion auf betreffende Saison).
  6. Oliver Hahn: Loesing freut sich auf Ludwigsburg. Ludwigsburger Kreiszeitung, 21. Mai 2015, archiviert vom Original am 5. März 2016; abgerufen am 15. November 2015.
  7. Sven Fleischmann: Oldenburg sichert sich Leistungsträger Loesing. In: bblprofis.de. 19. Juni 2017, abgerufen am 15. August 2023.
  8. http://www.easycredit-bbl.de/de/easycredit-bbl/historie/teams/t/2017-2018/430-old/
  9. Aufbauspieler Brad Loesing trägt bis 2020 das Trikot von s.Oliver Würzburg. (Memento vom 6. Juni 2018 im Internet Archive) In: soliver-wuerzburg.de, 4. Juni 2018.
  10. https://www.easycredit-bbl.de/de/statistiken/spieler/portraits/p/31667-brad-loesing/
  11. Wunschkandidat Loesing die ideale Lösung – Erstligaerfahrener Terrier wechselt nach Jena. Abgerufen am 19. Juli 2019.
  12. https://www.2basketballbundesliga.de/seawolves-verpflichten-routinier-brad-loesing/
  13. Historische Impressionen: die Seawolves sind in die 1.Liga aufgestiegen. In: Ostsee Zeitung. 14. Mai 2022, abgerufen am 14. Mai 2022.
  14. Seawolves verabschieden Brad Loesing. In: Rostock Seawolves. 27. Juli 2022, abgerufen am 27. Oktober 2022.
  15. Sebastian Lindner: Rostock: Ex-Seawolves-Profi Brad Loesing wird Basketball-Experte der OZ. In: Ostsee-Zeitung. Abgerufen am 27. Oktober 2022.
  16. Brad Loesing – Der Basketballprofi von nebenban. In: Ostsee-Zeitung. Abgerufen am 27. Oktober 2022.