Brigitte Eisenmann

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Brigitte Eisenmann (* 10. April 1942; † 26. April 2011) war eine deutsche Chemikerin und Professorin an der Technischen Universität Darmstadt,[1][2][3] wo sie die erste Professorin für Chemie war.[1][4] Gemeinsam mit Herbert Schäfer erweiterte sie die Definition der Zintl-Phasen.[5]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eisenmann studierte Chemie an der Ludwig-Maximilians-Universität München.[1] Sie schloss ihre Dissertation „Zur Strukturchemie binärer und ternärer Verbindungen von Erdalkalimetallen mit Elementen der IV. Hauptgruppe“ in der Gruppe von Armin Weiss 1971.[1] Kurz darauf begann sie in der neu gegründeten Gruppe von Herbert Schäfer (Chemiker) an der Technischen Universität Darmstadt zu forschen.[1] Gemeinsam mit ihm forschte sie an Zintl-Phasen. Eisenmann arbeitete zunächst als wissenschaftliche Assistentin.[1] Ein Jahr später arbeitete sie als Dozentin.[1] Drei Jahre später wurde sie Akademische Oberrätin.[1] 1986 starb Herbert Schäfer und Eisenmann setzte ihre gemeinsame Arbeit fort.[1] Darüber hinaus fand sie ihr eigenes Forschungsprofil.[1] 1990 habilitierte sie sich mit der Arbeit „Zintlphasen mit komplexen Anionen“.[1] Später wurde sie außerordentliche Professorin.[1] Sie war die erste Professorin für Chemie an der Technischen Universität Darmstadt.[1] Sie trug auch zum Landolt-Börnstein bei.[6]

Forschung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sie entdeckte das Si4-Schmetterlingsanion in Ba3Si4 während ihrer Dissertation.[1][7] Darüber hinaus erweiterten sie und Herbert Schäfer die Definition der Zintl-Phasen:[5] Zintl-Phasen sind in ihrer Definition intermetallische Verbindungen mit einem ausgeprägten heteropolaren Bindungsbeitrag. Darüber hinaus sollten ihre Anionen-Teilgitter der (8-N)-Regel gehorchen.[5] Letztere Regel wurde bei der Definition der Zintl-Phasen neu eingeführt.[1] Bis heute wird diese Arbeit mehr als 300 Mal zitiert.

Ausgewählte Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Brigitte Eisenmann, Herbert Schäfer: Elements, Borides, Carbides, Hydrides. Hrsg.: K.-H. Hellwege, A. M. Hellwege (= Landolt-Börnstein - Group III Condensed Matter. 14a). Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg 1988, ISBN 978-3-540-17814-9, doi:10.1007/b31112 (englisch, Online).
  • Herbert Schäfer, Brigitte Eisenmann, Wiking Müller: Zintl Phases: Transitions between Metallic and Ionic Bonding. In: Angewandte Chemie International Edition in English. 12. Jahrgang, Nr. 9, 1973, ISSN 1521-3773, S. 694–712, doi:10.1002/anie.197306941 (englisch).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h i j k l m n o Personalnachrichten. In: Nachrichten aus der Chemie. 59. Jahrgang, Nr. 7–8, 2011, ISSN 1868-0054, S. 753–759, doi:10.1515/NACHRCHEM.2011.59.7-8.753.
  2. Helmut Werner: Geschichte der anorganischen chemie: die Entwicklung einer Wissenschaft in Deutschland von Döbereiner bis heute. John Wiley & Sons, Weinheim, Germany 2016, ISBN 978-3-527-69300-9.
  3. Pierres tombales: Alter Friedhof -teilweise-, Darmstadt. In: grabsteine.genealogy.net. Abgerufen am 16. März 2019.
  4. Nie mehr Exotenstatus. In: Hoch 3. 2008, S. 7, abgerufen am 16. März 2019.
  5. a b c Herbert Schäfer, Brigitte Eisenmann, Wiking Müller: Zintl Phases: Transitions between Metallic and Ionic Bonding. In: Angewandte Chemie International Edition in English. 12. Jahrgang, Nr. 9, 1973, ISSN 1521-3773, S. 694–712, doi:10.1002/anie.197306941 (englisch).
  6. Elements, Borides, Carbides, Hydrides (= Landolt-Börnstein - Group III Condensed Matter. 14a). Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg 1988, ISBN 978-3-540-17814-9, doi:10.1007/b31112 (Online [abgerufen am 26. April 2019]).
  7. B. Eisenmann, K. H. Janzon, Herbert Schäfer, Armin Weiss: Notizen: Zur Kenntnis von Ba3Si4. In: Zeitschrift für Naturforschung B. 24. Jahrgang, Nr. 4, 1. April 1969, ISSN 1865-7117, S. 457–458, doi:10.1515/znb-1969-0421.