Burg Birseck

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Burg Birseck

Die unter Denkmalschutz stehende Burg Birseck, auch Ruine Birseck oder Schloss Birseck, befindet sich in der Schweizer Gemeinde Arlesheim im Kanton Basel-Landschaft. Sie liegt südöstlich, oberhalb des Ortes auf einem felsigen Bergsporn und ist ein markantes Wahrzeichen von Arlesheim. Die Burg gehört der Stiftung Ermitage Arlesheim und Schloss Birseck.

Geschichte

Burg Birseck (1754) gezeichnet von Emanuel Büchel

Die Burg Birseck wird die untere oder auch vordere Burg genannt und ist eine von vier Burgen, welche sich in nord-südlicher Richtung entlang dem Hang der Birsebene, dem Birseck, erstrecken. Die obere Birseckburg (castrum birseke superior) ist als Burg Reichenstein bekannt, und von der hinteren und der mittleren Burg (castrum medium) sind nur noch stark zerfallene Ruinen mit Mauerresten eines Rundturmes erhalten geblieben.

Die Ursprünge der Burgen gehen auf die Grafen von Frohburg zurück, welche diese um 1200 gegründeten, um ihre Expansion in den südlichen Sisgau zu sichern. Da aber der Vorstoß der Frohburger ins Birseck fehlschlug, übernahm 1245 der Bischof von Basel die drei Burgen.

Die Burg Birseck wurde darauf von den Bischöfen als zeitweiliger Aufenthaltsort genutzt, und im Jahr 1270 lud der Bischof Heinrich von Neuenburg gar den Heiligen Vater auf die Burg ein. Nach dem großen Basler Erdbeben von 1356, bei welchem die Burg gelitten hatte, wurde sie verpfändet, und 1373 traten die Herren von Ramstein als Pfandherren auf. 1435 erfolgte die Lösung des Pfandes, und die Burg wurde darauf von bischöflichen Vögte benutzt. Im 15. und 17. Jahrhundert wurde die Burg weiter ausgebaut und diente während der Gegenreformation dem Bischof Christoph Blarer um 1600 zeitweise als Aufenthaltsort.

Zerfall

Im 18. Jahrhundert wurde die Burg immer baufälliger und konnte schließlich nicht mehr als herrschaftlicher Sitz genutzt werden. Daher verlegte Karl von Andlau 1763 seinen Landvogtsitz von der Burg hinunter ins Dorf, und seither wurde die Burg nicht mehr bewohnt. Während der Revolutionszeit wurden im Jahr 1793 einige Teile des benachbarten englischen Gartens, der Ermitage Arlesheim und Gebäude der Burg von betrunkenen Bauern in Brand gesteckt beziehungsweise zerstört. Im Jahr 1794 wurden die Ruinen Birseck als Nationalgut versteigert und als Steinbruch ausgebeutet.

1808 wurde die Ruine von Conrad von Andlau, dem Sohn von Karl von Andlau, erworben, welcher die Überreste wiederherstellen ließ.

Heutiger Zustand

Burg Birseck

Die Burganlage besteht aus einer Kernburg, welche eine Ruine ist, sowie einer schwach befestigten Vorburg auf einer vorgelagerten Geländeterrasse mit Wohnhaus und genutzten Ökonomiegebäuden. Das Ganze ist umgeben von einer unregelmäßig gezogenen Ringmauer, welche in Tornähe einen kleinen Turm aufweist.

Auf der Westseite der Kernburg bietet ein steiler Hang natürlichen Schutz, und gegen die Vorburg wurde ein tiefer Graben in den Fels gehauen. Der Hauptzugang zur Ruine führt von der Vorburg über eine Zugbrücke zum ehemaligen Haupttor. Die innere Überbauung der Burg ist verschwunden.

Seit einiger Zeit ist die Ruine infolge Restaurierung und Gebäudesicherung nicht zugänglich.

Quelle

  • Burgen von A bis Z, Burgenlexikon der Regio; Werner Meyer; Druck und Verlag, Basel; 1981

Weblink

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