Bussewitz (Schiff)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Bussewitz
Die BW Havlys vor Cuxhaven
Die BW Havlys vor Cuxhaven
Schiffsdaten
Flagge Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik
Deutschland Deutschland
Liberia Liberia
andere Schiffsnamen

BW Havlys (2006–2013)

Schiffstyp Tankschiff
Rufzeichen Y5RM / A8AD9
Heimathafen Rostock / Monrovia
Reederei VEB Deutsche Seereederei
Bauwerft Howaldtswerke-Deutsche Werft
Baunummer 179
Kiellegung 12. Januar 1982
Stapellauf 27. August 1982
Indienststellung 4. Februar 1983
Verbleib 2013 verschrottet
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 157,30 m (Lüa)
146,07 m (Lpp)
Breite 22,70 m
Seitenhöhe 15,00 m
Tiefgang (max.) 8,45 m
Vermessung 4313 NRT / 14377 BRT
 
Besatzung 33
Maschinenanlage
Maschine MAN Dieselmotor
Typ K/ Z60/105 E
(Lizenzbau VEB Maschinenbau Halberstadt)
Maschinen­leistung 6.500 PS (4.781 kW)
Propeller direkt auf fünfflügeligen Verstellpropeller
(Durchmesser 4,10 Meter)
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 13.935 tdw
Tankkapazität 17.259 m³
Sonstiges
Registrier­nummern IMO: 8105052

Der Flüssiggastanker Bussewitz war ein 1983 von der Deutschen Seereederei Rostock (DSR), der Staatsreederei der Deutschen Demokratischen Republik in Dienst gestelltes Tankschiff für den Ammoniak-Transport zwischen Ostseehäfen der ehemaligen UdSSR und Rostock. Es diente in erster Linie zur Versorgung des südlich von Rostock neu errichteten VEB Düngemittelwerk Rostock in der Nähe des Dorfes Bussewitz.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 27. August 1983 erfolgte das Aufschwimmen des Schiffes im Baudock in Kiel. Ungewöhnlich für ein Schiff der Deutfracht / Seereederei war der Anstrich des Schiffsrumpfes mit roter Farbe. Für gewöhnlich hatten die Schiffsrümpfe der Reederei einen hellgrauen Anstrich. Am 18. Juni 1990 wurde die Bussewitz auf die Deutsche Seereederei GmbH Rostock übertragen. Mit dem 2. März 1992 beginnt eine Zeitcharter mit Norsk-Hydro A/S, Oslo. 1993 wird das Schiff neu vermessen mit BRZ 14377 und tdw 13935. Am 1. Januar 1994 übernimmt die Reederei F. Laisz GmbH Rostock das Tankschiff und 1994 die Deutsche Seereederei Rostock Bulkschifffahrts GmbH Rostock. Eine Weitergabe erfolgte am 13. Februar 1997 in Middlesbrough an Venus Shipping & Trading Company, Monrovia. Bis zum 27. September 2006 trägt das Schiff den Namen Bussewitz, dann den neuen Namen BW Havlys. Das Schiff wurde nach dreißigjähriger Dienstzeit Anfang 2013 außer Dienst gestellt und ab 20. März desselben Jahres in Aliağa abgewrackt.[2]

Das Schiff[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das auf der Howaldtswerke-Deutsche Werft HDW vom Stapel gelaufene Schiff war für den Transport von Ammoniak und anderer Flüssiggase wie Butan, 1,3-Butadien und Propylen geeignet. Die für Temperaturen bis minus 48 Grad Celsius ausgelegten Ladetanks in Form von vier liegenden Doppelzylindern waren in vier voneinander gasdicht getrennten Laderäumen untergebracht. Die Lagerung der Doppeltanks erfolgte auf den Tanks angepassten Fest- und Gleitlagern. Dadurch konnten temperaturbedingte Materialspannungen der Tankwandungen ausgeglichen werden. Um während der Leerreise die Temperaturen in den Tanks niedrig zu halten, verblieb ein Ladungsrest von etwa einhundert Tonnen in den Tanks. Als Feuerlöscheinrichtungen waren eine Seewasserfeuerlöschanlage, ein Wassersprühsystem, ein CO2-Löschsystem, eine Trockenpulverlöschanlage sowie Rauchmeldeanlagen und automatische Feuerklappen auf dem Schiff installiert. Das Schiff wurde mehrere Jahre hintereinander mit dem Safety Award der Norsk Hydro ausgezeichnet. Als Antriebsanlage wurde ein MAN Dieselmotor, in Lizenz gefertigt im VEB Maschinenbau Halberstadt eingebaut, der direkt auf den Verstellpropeller wirkt. Für die Besatzung standen Einzelkabinen, ein Schwimmbecken, eine Sauna sowie ein Sport- und Hobbyraum zur Verfügung.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Deutsche Reedereien Band 23 VEB Deutsche Seereederei Rostock Autorenkollektiv Verlag Gert Uwe Detlefsen ISBN 3-928473-81-6 Seite 294

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. VEB Düngemittelwerk Rostock
  2. Equasis.org