Buster (Band)

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Buster hieß eine britische Pop-Band der 1970er-Jahre. Ihr einziger Hit in den britischen Charts war die Single Sunday, die 1976 eine Woche auf Platz 49 notiert wurde. Mehr Erfolg als in Europa hatte die Band in Japan, wo sie vier Singles in den Top 20 platzieren konnte.

Bandgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Teenie-Band formierte sich 1972 auf der Halbinsel Wirral, nahe Liverpool im Nordosten und Wales im Südwesten, unter dem Namen The New Attraction. Als halbprofessionelle Gruppe, die Bandmitglieder gingen noch zur Schule, spielten sie ihre Gigs vor allem im Norden des angrenzenden Wales.[1] 1974 wurden sie von RCA Records unter Vertrag genommen; dabei wurde der Bandname zu Buster geändert. Ihre Singles wurden von Ronnie Scott und Steve Wolfe geschrieben und von den beiden mit David Mackay produziert – dem Team, das auch für die ersten Erfolge von Bonnie Tyler verantwortlich war. Gleich die erste Veröffentlichung brachte Buster ihren einzigen Hit in den britischen Charts. Die Single Sunday, veröffentlicht am 14. Mai 1976 mit der B-Seite Salt Lake City – Silver Gun[2], platzierte sich am 19. Juni 1976 für eine Woche auf in den Top 50.[3] In Deutschland notierte ihre Single Love Rules 1977 auf Platz 20 der Airplay-Hitparade.[4] Die Musik wurde als Glam Rock oder Bubblegum eingeordnet; Buster wurden mit den Bay City Rollers verglichen.[5]

Während die weiteren Singles in ihrem Heimatland wenig erfolgreich waren – der Musikgeschmack der britischen Jugend war mittlerweile eher auf Punk umgeschwenkt –, wurden Buster in Japan zu Stars. Sunday war ein Top-10-Hit, weitere Veröffentlichungen kamen in die Top 20 der japanischen Charts. Sie gingen auf Tournee, die in zwei ausverkauften Konzerten an einem Tag im Budokan kulminierte.[6] Mit ihrem Song Dance with Me traten sie in einem Werbespot für eine Süßware (Choco Flake) auf.[7]

Buster lösten sich als Formation auf, starteten 1981 jedoch unter neuem Namen neu; ohne Peter Leay, aber mit Alan Fennah, dem Bruder von Rob Fennah. Unter dem Bandnamen Alternative Radio veröffentlichten sie einige Singles. In der Band verblieben letztlich nur die beiden Brüder Fennah, die aber bis in die 2000er-Jahre aktiv waren. Sie schrieben unter anderem zwei Bühnenstücke mit Musik, zu denen jeweils Alben erschienen.[8]

Die drei Buster-Alben, von denen eins nur in Japan, ein weiteres auch in Australien veröffentlicht wurden, legte das japanische Label Air Mail Archive im Jahre 2008 als CD mit Bonustracks (unter anderem einer rockigeren Version ihres Hits Love Rules und Demo-Versionen) neu auf. Im Jahr 2013 kamen die vier Buster-Musiker wieder zusammen, um neue Songs aufzunehmen. Die Doppel-CD Best & New mit ihren 70er-Jahre-Hits und neuen Aufnahmen wurde nur in Japan herausgebracht und war im Rest der Welt lediglich per Mail Order erhältlich. Peter Leay starb wenige Wochen nach der Veröffentlichung. Drummer Les Brian hatte England 1986 verlassen und sich 1990 in Deutschland niedergelassen, wo er als Bühnentechniker arbeitete. Nebenher war er in Hannover als Sessionsänger und -percussionist tätig. Nach einer Blutvergiftung und Lebertransplantation starb er im Herbst 2016.

Bandmitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter Leay (* 4. April 1959, Wallasey[9]; † 26. Dezember 2013[10]), Gitarre, Gesang
  • Kevin Roberts (* 13. September 1959, Anfield, Liverpool), Bass, Gesang
  • Leslie „Les“ Brians (* 18. September 1959 als Leslie Smith, Moreton, Merseyside[11]; † 11. November 2016, Deutschland[12]), Schlagzeug, Gesang
  • Robert „Rob“ Fennah (* 19. September 1958, Anfield, Liverpool), Gitarre, Gesang

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1977: Buster (RCA 25026)[13]
  • 1977: Buster 2 (RCA RVP-6225, JP; auch AUS)
  • 1977: The Buster Live (RCA RVP-6250, JP)
  • 1979: Diary. Best Collection (RCA RVP-6341, JP - Kompilation)
  • 2014: Best & New (Airmail Archive AIRAC-1720/1, JP)

Singles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1976: Here's Buster (Sound for Industry, Promo-Flexidisc)
  • 1976: Sunday / Salt Lake City – Silver Gun (RCA 2678, UK/DE; 102792, AUS; PB 10726 CAN)
  • 1976: Beautiful Child / Daybreak (RCA 2737, UK; 102838, AUS)
  • 1977: Love Rules / Who Told You (RCA PB 5001, UK/DE; SS-3081, JP)
  • 1977: Sunday / Daybreak (RCA SS-3070, JP)
  • 1977: Dance with Me / Salt Lake City – Silver Gun (RCA SS-3097, JP)
  • 1977: Beautiful Child / But If It Happens (RCA SS-3117, JP)
  • 1978: She Ain't My Baby / But If It Happens (RCA PB 5065, DE)
  • 1978: Don't Stop The Music / Dance with Me (RCA 103056, AUS)[14]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen und Nachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Philip Key, Music: Brothers tune in for a rare performance, Liverpool Daily Post vom 15. Januar 2008 im Internet Archive, gesichtet am 10. Oktober 2020
  2. Eintrag Sunday bei 45cat.com, gesichtet am 7. Oktober 2020
  3. Eintrag Buster bei officialcharts.com, gesichtet am 7. Oktober 2020. In den UK Top 30 von 208 Radio Luxembourg wurde Sunday am 15. Juni 1976 eine Woche lang auf Platz 30 notiert, vgl. Charts vom 15. Juni 1976 bei radiotopia.nl.
  4. Günter Ehnert, Hit Bilanz – Deutsche Chart Singles 1956–1980, Taurus Press, Norderstedt 2014, ISBN 978-3-922542-24-7, S. 44
  5. Hannes A. Jónsson, '70s Teenpop – Buster vom 17. August 2011, gesichtet am 9. Oktober 2020
  6. Catherine Jones, Merseyside bands who made it 'Big in Japan', Liverpool Echo online vom 19. Januar 2015, gesichtet am 8. Oktober 2020
  7. Eine Aufzeichnung des Spots, gedreht an und auf der Themse, gibt es bei Youtube zu sehen.
  8. Alternative Radio bei Discogs, gesichtet am 9. Oktober 2020
  9. Geburtsdaten und -orte laut Record Mirror and Disc vom 3. Juli 1976, Scan auf worldradiohistory.com
  10. Craig Manning, UPATED: British Embassy list shows Wirral band was big in Japan, wirralglobe.co.uk vom 28. Januar 2014, gesichtet am 7. Oktober 2020
  11. nach anderen Angaben in Wallasey
  12. Craig Manning, Tributes to Wirral drummer Les Brians following untimely death, wirralglobe.co.uk vom 17. November 2016, gesichtet am 7. Oktober 2020
  13. Buster bei 45worlds.com
  14. Diskografie bei 45cat.com