Bärtiges Hornkraut
Bärtiges Hornkraut | ||||||||||||
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Bärtiges Hornkraut (Cerastium brachypetalum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Cerastium brachypetalum | ||||||||||||
Pers. |
Das Bärtige Hornkraut (Cerastium brachypetalum), auch Kleinblütiges Hornkraut genannt, ist eine Pflanzenart in der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae).
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Bärtige Hornkraut wächst als ein- bis zweijährige krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von etwa 5 bis 30 cm. Die oberirdischen Pflanzenteile sind von graugrüner Farbe. Die Trichome sind grau und ziemlich lang. Die ganze Pflanze kann auch drüsig behaart sein. Die gegenständigen Laubblätter sind länglich-eiförmig, die unteren in den Blattstiel verschmälert.
Das Bärtige Hornkraut blüht vorwiegend von April bis Juni. Der Blütenstand ist locker, nur die obersten Ästchen sind einander genähert. Alle Deckblätter sind krautig und ohne Hautrand. Sie sind besonders an der Spitze abstehend behaart. Die Krone ist weiß und kürzer bis höchstens so lang wie der Kelch. Die Staubblätter sind behaart.
Die länglich-walzenförmige Kapselfrucht springt mit zehn Zähnen auf. Der Fruchtstiel ist etwa zwei- bis dreimal so lang wie der Kelch.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 52, 72 oder 90[1], auch 76.[2]
Vorkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Cerastium brachypetalum kommt von Süd-Skandinavien bis Südeuropa vor und nach Osten bis Russland, Kleinasien und dem Kaukasusraum. Es ist ebenso in Nordafrika zu finden.
In Österreich kommt es zerstreut bis selten und in der Schweiz zerstreut vor. In Deutschland findet man das Bärtige Hornkraut zerstreut bis selten vor allem im südlichen Teil Deutschlands. Im Norden ist es selten.
Das Bärtige Hornkraut wächst gesellig in lückigen Trockenrasen, an Wegen, Böschungen und Erdanrissen. Es bevorzugt trocken-warme, mäßig nährstoffreiche, kalkhaltige Lehm- oder Lößböden. Es ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Cerastietum pumili aus dem Verband Alysso-Sedion, kommt aber auch in Gesellschaften des Verbands Thero-Airion vor.[1]
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Folgende Unterarten können unterschieden werden:[3]
- Cerastium brachypetalum Pers. subsp. brachypetalum: Sie kommt in Europa von den Azoren, von Süd-, Mittel-, Südost- und Osteuropa bis ins südliche Nordeuropa vor.[3]
- Cerastium brachypetalum subsp. atheniense (Lonsing) P. D. Sell & Whitehead: Sie kommt in Griechenland vor.[3]
- Cerastium brachypetalum subsp. corcyrense (Möschl) P. D. Sell & Whitehead: Sie kommt in Griechenland vor.[3]
- Cerastium brachypetalum subsp. doerfleri (Hayek) P. D. Sell & Whitehead: Sie kommt in Kreta vor.[3]
- Cerastium brachypetalum subsp. pindigenum (Lonsing) P. D. Sell & Whitehead: Sie kommt in Griechenland vor.[3]
- Cerastium brachypetalum subsp. roeseri (Boiss. & Heldr.) Nyman: Sie kommt in Südeuropa, in Nordafrika und in Vorderasien vor.[3] Die Chromosomenzahl ist 2n = 76 oder 72.[2]
- Cerastium brachypetalum subsp. tauricum (Spreng.) Murb. (Syn.: Cerastium tauricum Sprengel): Sie kommt in Nordafrika, in Südeuropa, in Mittel- und in Südosteuropa, im südlichen Nordeuropa und in Westasien vor.[3]
- Tenores Hornkraut (Cerastium brachypetalum subsp. tenoreanum (Ser.) Soó, Syn.: Cerastium tenoreanum Ser.): Sie kommt in Mitteleuropa, im südlichen Nordeuropa, in Südosteuropa, in Nordafrika und in Westasien vor.[3]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
- Wolfgang Adler, Karl Oswald, Raimund Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Hrsg.: Manfred A. Fischer. Ulmer, Stuttgart/Wien 1994, ISBN 3-8001-3461-6.
- Christian Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz. Mit Berücksichtigung der Grenzgebiete. Bestimmungsbuch für die wildwachsenden Gefässpflanzen. Begründet von August Binz. 18. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Schwabe & Co., Basel 1986, ISBN 3-7965-0832-4.
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. Unter Mitarbeit von Theo Müller. 6., überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1990, ISBN 3-8001-3454-3.
- Konrad von Weihe (Hrsg.): Illustrierte Flora. Deutschland und angrenzende Gebiete. Gefäßkryptogamen und Blütenpflanzen. Begründet von Christian August Friedrich Garcke. 23. Auflage. Paul Parey, Berlin/Hamburg 1972, ISBN 3-489-68034-0.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. Seite 376.
- ↑ a b Cerastium brachypetalum bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
- ↑ a b c d e f g h i Karol Marhold: Caryophyllaceae. Cerastium brachypetalum. In: Euro+Med Plantbase – the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Berlin 2011.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Cerastium brachypetalum Desp. ex Pers. s. str., Kleinblütiges Hornkraut. auf FloraWeb.de
- Verbreitungskarte für Deutschland. In: Floraweb.
- Cerastium brachypetalum Pers. s. l. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 12. Oktober 2015.
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)