„Büchse der Pandora“ – Versionsunterschied

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Dora und [[Erwin Panofsky]] gelang der Nachweis, dass das Wort ''Büchse'' aus einem Übersetzungsfehler [[Erasmus von Rotterdam]]s bei der Übertragung des griechischen Textes ins Lateinische stamme. Bei [[Hesiod]] ist noch von einem {{polytonisch|πίθος}} ''[[Pithos|píthos]]'' – griechisch für: ‚großer, irdener Vorratskrug‘ (z.B. für Wein, Öl oder Getreide) die Rede. Erasmus wandelte jedoch die Figur der Pandora ab: Die [[Amor und Psyche|Psyche]] des [[Apuleius]] als Vorbild nehmend gab Erasmus der Pandora statt des {{polytonisch|πίθος}} ([[Latein|lateinisch]]: ''dōlium'') als Attribut die wesentlich leichtere und somit auch tragbare ''[[Pyxis (Behälter)|pyxis]]'' (griechisch: {{polytonisch|πυξίς}} ''pyxís''; lateinisch: ''vāsculum''), das Büchse bzw. Dose bedeutet.<ref>Vgl. Dora und Erwin Panofsky, ''Die Büchse der Pandora. Bedeutungswandel eines mythischen Symbols.'' Frankfurt am Main, New York 1992, S. 17-38.</ref>
Dora und [[Erwin Panofsky]] gelang der Nachweis, dass das Wort ''Büchse'' aus einem Übersetzungsfehler [[Erasmus von Rotterdam]]s bei der Übertragung des griechischen Textes ins Lateinische stamme. Bei [[Hesiod]] ist noch von einem {{polytonisch|πίθος}} ''[[Pithos|píthos]]'' – griechisch für: ‚großer, irdener Vorratskrug‘ (z.B. für Wein, Öl oder Getreide) die Rede. Erasmus wandelte jedoch die Figur der Pandora ab: Die [[Amor und Psyche|Psyche]] des [[Apuleius]] als Vorbild nehmend gab Erasmus der Pandora statt des {{polytonisch|πίθος}} ([[Latein|lateinisch]]: ''dōlium'') als Attribut die wesentlich leichtere und somit auch tragbare ''[[Pyxis (Behälter)|pyxis]]'' (griechisch: {{polytonisch|πυξίς}} ''pyxís''; lateinisch: ''vāsculum''), das Büchse bzw. Dose bedeutet.<ref>Vgl. Dora und Erwin Panofsky, ''Die Büchse der Pandora. Bedeutungswandel eines mythischen Symbols.'' Frankfurt am Main, New York 1992, S. 17-38.</ref>


Auch die Frage, wer die Büchse geöffnet haben soll, ist ungeklärt: Einige Quellen schreiben diese Tat Epimetheus zu, einige Pandora selbst.
Auch die Frage, wer die Büchse geöffnet haben soll, ist ungeklärt: Einige Quellen schreiben diese Tat Epimetheus zu, einige Pandora selbst.alles lüge die büchse ist sicher toll


== Literatur ==
== Literatur ==

Version vom 28. Januar 2013, 20:25 Uhr

Die Büchse der Pandora ist in der griechischen Mythologie eine Beigabe des Zeus an Pandora. Durch das Öffnen der Büchse kamen die Plagen auf die Welt.

Mythos

Pandora Jules-Joseph Lefebvres
Die Büchse der Pandora – Kupferstich Jacques Joseph Coinys nach Agostino Carracci

Auf Weisung des Zeus hatte Hephaistos aus Lehm die erste Frau geschaffen, die den Namen Pandora erhielt. Sie war ein Teil der Strafe für die Menschheit wegen des durch Prometheus gestohlenen Feuers. Sein Bruder Epimetheus und Pandora heirateten.

Zeus wies Pandora an, den Menschen die Büchse zu schenken und ihnen mitzuteilen, dass sie unter keinen Umständen geöffnet werden dürfte. Doch sogleich nach ihrer Heirat öffnete Pandora die Büchse[1]. Daraufhin entwichen aus ihr alle Laster und Untugenden. Von diesem Zeitpunkt an eroberte das Schlechte die Welt. Zuvor hatte die Menschheit keine Übel, Mühen oder Krankheiten gekannt, außerdem waren sie – wie die Götter – unsterblich. Als einzig Positives enthielt die Büchse auch die Hoffnung (griechisch Vorlage:Polytonisch elpís ‚Hoffnung‘), bevor diese jedoch auch aus der Büchse entweichen konnte, wurde sie wieder geschlossen.[1] So wurde die Welt ein trostloser Ort, bis Pandora die Büchse erneut öffnete und so die Hoffnung in die Welt ließ.[2]

Rezeption

Gisela Fuchs zufolge wurde der Mythos der Pandora in der Antike kaum rezipiert. Er gewann erst wieder in der Renaissance an Bedeutung.[3] Heute ist das Öffnen der Büchse der Pandora ein Inbegriff für das Stiften eines Unheils, das sich nicht wiedergutmachen lässt.

Dora und Erwin Panofsky gelang der Nachweis, dass das Wort Büchse aus einem Übersetzungsfehler Erasmus von Rotterdams bei der Übertragung des griechischen Textes ins Lateinische stamme. Bei Hesiod ist noch von einem Vorlage:Polytonisch píthos – griechisch für: ‚großer, irdener Vorratskrug‘ (z.B. für Wein, Öl oder Getreide) die Rede. Erasmus wandelte jedoch die Figur der Pandora ab: Die Psyche des Apuleius als Vorbild nehmend gab Erasmus der Pandora statt des Vorlage:Polytonisch (lateinisch: dōlium) als Attribut die wesentlich leichtere und somit auch tragbare pyxis (griechisch: Vorlage:Polytonisch pyxís; lateinisch: vāsculum), das Büchse bzw. Dose bedeutet.[4]

Auch die Frage, wer die Büchse geöffnet haben soll, ist ungeklärt: Einige Quellen schreiben diese Tat Epimetheus zu, einige Pandora selbst.alles lüge die büchse ist sicher toll

Literatur

  • Almut-Barbara Renger, Immanuel Musäus (Hrsg.): Mythos Pandora. Texte von Hesiod bis Sloterdijk. Reclam, Leipzig. 2002, ISBN 3-379-20033-6.
  • Dora und Erwin Panofsky: Die Büchse der Pandora. Aus dem Englischen übersetzt von Peter D. Krumme. Campus, Frankfurt am Main. 1992, ISBN 3-593-34628-1.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Herder Lexikon: Griechische und römische Mythologie. Herder, Freiburg 1981, Lemma Pandora.
  2. Hesiod: Werke und Tage. S. 54–105.
  3. Gisela Fuchs, Der Becher des Sonnengottes. Zur Entwicklung des Motivs "Becher des Zorns", Hamburg, London Münster 2003, S. 60.
  4. Vgl. Dora und Erwin Panofsky, Die Büchse der Pandora. Bedeutungswandel eines mythischen Symbols. Frankfurt am Main, New York 1992, S. 17-38.