Céline Marie Tabary

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Céline Marie Tabary (* 29. Juli 1908 in Vermelles, Frankreich; † 23. Mai 1993 in Saint-Dié-des-Vosges, Frankreich) war eine französische Malerin und Hochschullehrerin. Sie war Professorin für Kunst an der Howard University und setzte sich für afroamerikanische Kunst ein.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemälde (Auswahl)
Auswahl externer Weblinks

Tabary war die Tochter eines Architekten und interessierte sich schon früh für Zeichnen und Malen. 1937 besuchte sie die Académie Chauler Beat-Ozeel in Lille und setzte von 1937 bis 1938 ihr Studium an der Académie Julian in Paris fort.[1]

Sie malte im impressionistischen Stil und malte Landschaften und Cafészenen in Frankreich. Während ihres Aufenthalts in Paris lernte sie 1937 die afroamerikanische Künstlerin Lois Mailou Jones kennen, mit der sie zeitlebens befreundet blieb. In Paris studierten beide bei dem postimpressionistischen Maler Emil Bernard, der Vincent van Gogh gekannt hatte. 1938 und 1939 stellte Tabary im Salon des Artistes Français in Paris aus. Für einige ihrer Landschaftswerke arbeitete sie auch mit den französischen Künstlern Paul Eschbach und Maurice Décamps zusammen.

Im Dezember 1938 verließ Tabary Frankreich, um Jones in den Vereinigten Staaten zu besuchen. Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs in Europa konnte Tabary das Land nicht verlassen und lebte die nächsten sieben Jahre in den Vereinigten Staaten. Hier malte sie weiterhin Landschaften und Stadtszenen, darunter eine Reihe impressionistischer Gemälde von Neuengland und Georgetown.

Zusammen mit Jones erteilte Tabary am Samstagmorgen Kunstunterricht für Kinder. Die beiden gründeten auch The Little Paris Studio, eine Gruppe von Künstlern, zu der auch Alma Woodsey Thomas gehörte. Die Gruppe bot afroamerikanischen Künstlern Möglichkeiten zur künstlerischen Entwicklung und für Ausstellungen.

1941 trug Tabary ein Gemälde von Jones für einen Wettbewerb in der Corcoran Gallery ein, da Afroamerikanern keine Teilnahme möglich war. Jones gewann für dieses Gemälde den Robert Woods Bliss Award und Tabary sorgte dafür, dass Jones die Auszeichnung erhielt, ohne dass jemand erfuhr, dass Jones Afroamerikanerin war. 1994 entschuldigte sich die Corcoran Gallery of Art öffentlich bei Jones bei der Eröffnung ihrer eigenen Ausstellung.[2]

Tabary wurde 1945 an die Kunstfakultät der Howard University berufen, wo sie Zeichnen und Malen unterrichtete.[3][4]

1944 wurde Tabary der Landschaftspreis des Nationalmuseums verliehen.

Nach Kriegsende blieb sie in Washington, D.C. und reiste jeden Sommer nach Frankreich, um die Landschaft ihrer Heimat zu malen. Sie hatte Ausstellungen unter anderem im Salon des Artistes Français in Paris, im Institute of Modern Art in Boston, im National Academy Museum and School, in der Barnett-Aden Gallery in Washington, D.C., und an der Howard University. Sie zeigte ihre Arbeiten auch in der Corcoran Gallery und der Whyte Gallery.[5]

Sie war Mitglied in dem Washington Watercolour Club, der Washington Society of Artists und der Artists Guild of Washington in den Vereinigten Staaten sowie der Societe des Artistes Lillois in Frankreich.[6]

Ihre letzten Lebensjahre verbrachte Tabary in Frankreich, wo sie 1993 im Alter von 84 Jahren starb.

Gemälde (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1950: Terrasse de Café
  • 1950: Cabris, France
  • Gladiolas in white vase with books
  • 1949: Portrait of the artist Loïs Mailou Jones
  • Old Cemetery – Artois, France

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jennifer Higgie: The Mirror and the Palette: Rebellion, Revolution and Resilience: 500 Years of Women's Self-Portraits. Weidenfeld & Nicolson, 2021, ISBN 978-1474613774.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. fevereiro 5, 2012. Abgerufen am 21. Dezember 2023 (brasilianisches Portugiesisch).
  2. Celine Tabary - French/American Artist. Abgerufen am 21. Dezember 2023 (englisch).
  3. Céline Marie Tabary | Artist Profile. In: NMWA. Abgerufen am 21. Dezember 2023 (amerikanisches Englisch).
  4. Artist Friendships: Loïs Mailou Jones and Céline Tabary | Broad Strokes Blog. In: NMWA. 8. Mai 2017, abgerufen am 21. Dezember 2023 (amerikanisches Englisch).
  5. Lois Mailou Jones: Eine Fusion der Kulturen | Barnebys Magazin. 3. November 2023, abgerufen am 21. Dezember 2023.
  6. Buddhist Temple by Celine Marie Tabary (Fr. b.1908) (item #428065). 3. März 2016, abgerufen am 21. Dezember 2023.