CEISAL

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CEISAL[1] steht für „Consejo Europeo de Investigaciones Sociales de América Latina“ (deutsch: Europäischer Rat für Sozialwissenschaftliche Lateinamerikaforschung) und ist eine wissenschaftliche Vereinigung, die 35 Forschungsinstitute, Universitätsfakultäten und Organisationen aus 16 europäischen Ländern vereint, die zu Politik, Gesellschaft und Wirtschaft Lateinamerikas arbeiten.

Aufgabe von CEISAL ist die Förderung und Vernetzung der europäischen Forschung zu Lateinamerika und der Karibik. Die enge Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedsorganisationen sowie mit ihren Partnern in Lateinamerika schafft die Grundlage, um die Entwicklungen in der Region und die Beziehungen zwischen Europa und Lateinamerika besser zu verstehen.[2]

Die wichtigsten Gremien von CEISAL sind die Generalversammlung (Asamblea General), in der alle Mitgliedseinrichtungen zusammenkommen, und der Vorstand (Comisión Directiva), der von der Generalversammlung gewählt wird und aus maximal neun Mitgliedern besteht. Beide Gremien treten jährlich zusammen, entweder physisch oder online. Gemäß der Satzung wählt der Vorstand den Präsidenten oder die Präsidentin von CEISAL für einen Zeitraum von jeweils drei Jahren. Aktuell nimmt Bert Hoffmann vom German Institute for Global and Area Studies (GIGA) dieses Amt wahr.

Alle drei Jahre organisiert CEISAL einen internationalen Kongress. Weitere Informationen befinden sich in der nachstehenden Liste:[3]

  • I: Salamanca 26. bis 28. Juni 1996
  • II: Halle 4. bis 9. September 1998
  • III: Amsterdam 3. bis 6. Juli 2002
  • IV: Bratislava 4. bis 7. Juli 2004
  • V: Brüssel 11. bis 14. April 2007
  • VI: Toulouse 30. Juni bis 3. Juli 2010
  • VII: Porto 12. bis 15. Juni 2013
  • VIII: Salamanca 28. Juni bis 1. Juli 2016
  • IX: Bukarest 29. bis 31. Juli 2019
  • X: Helsinki 13. bis 15. Juli 2022
  • XI: 2. bis 4. Juli 2025 in Paris geplant

Institutionelle Geschichte

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Das CEISAL wurde am 16. April 1971 auf Schloss Rheda, Westfalen, als Initiative zum Brückenschlag zwischen West- und Osteuropa gegründet. Ziel war es, in Zeiten des Kalten Kriegs einen Raum der akademischen Freiheit und des kritischen Austauschs zwischen Ost und West zu schaffen, um so zur Entwicklung der europäischen Lateinamerika-Forschung beizutragen. 24 Einrichtungen aus acht westeuropäischen Ländern sowie aus Polen, Ungarn und der Tschechoslowakei nahmen an der Gründungsveranstaltung teil. Protagonist dieser Initiative war Hanns-Albert Steger, Soziologe an der Universität Erlangen-Nürnberg, der 24 Jahre lang den Vorsitz von CEISAL innehatte.[4]

Die Statuten wurden 1980 in Österreich offiziell registriert, und der Rechtssitz befindet sich nach wie vor beim Österreichischen Lateinamerika-Institut in Wien. CEISAL wurde 1984 von der UNESCO anerkannt und erhielt 1997 den offiziellen Status einer Nichtregierungsorganisation mit operativen Beziehungen zur UNESCO. Mitglieder von CEISAL sind Institutionen oder Organisationen, keine Einzelpersonen.

CEISAL arbeitet eng mit dem Europäischen Netzwerk für Information und Dokumentation über Lateinamerika REDIAL zusammen. Gemeinsam mit der Professor Andrzej-Dembicz-Stiftung organisiert CEISAL regelmäßig den Professor-Andrzej-Dembicz-Preis für die beste sozialwissenschaftliche Doktorarbeit über Lateinamerika und die Karibik an einer europäischen Universität.

Liste der CEISAL-Präsidenten und Präsidentinnen

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Stand 2024 hat CEISAL 35 Mitgliedseinrichtungen aus 16 europäischen Ländern.

  • Red Europea de Información y Documentación sobre América Latina (REDIAL)
  • Centro de Estudios, Formación e Información de América Latina (CEFIAL)
  • Groupe des Recherches Interdisciplinaires sur l'Amérique latine (GRIAL), Institut d`études du développement, Université Catholique de Louvain
  • Institut Catholique des Hautes Études Commerciales, Brüssel (ICHEC)
  • Centro de Ciencias Humanas y Sociales (CCHS), Madrid
  • Instituto de Iberoamérica y el Mediterráneo, Fundación Laboral de Asistencia y Promoción de Empresas (FLAPE), Valencia
  • Instituto de Estudios Latinoamericanos, Universität Alcalá de Henares (IELAT)
  • Instituto Interuniversitario de Estudios de Iberoamérica, Universität Salamanca
  • Department of World Cultures, Universität Helsinki
  • Centre de recherche et de documentation de l'Amérique latine (CREDA), Université de la Sorbonne Nouvelle Paris III
  • Institut des Hautes Etudes de l‘Amérique Latine (IHEAL), Université de la Sorbonne Nouvelle Paris III
  • Institut des Amériques; Centre national de la recherche scientifique. SCTD, GIS IDA, 3486 (C.N.R.S.)
  • Maison Universitaire Franco Mexicaine (MUFRAMEX), Université Fédérale de Toulouse Midi-Pyrénées
  • Centro Studi per l'America Latina, Dipartimento della Formazione e dell' Educazione; Università degli Studi di Trieste (CSAL)
  • Centro Studi Giuridici Latinoamericani, Università degli Studi di Roma 'Tor Vergata' (CSGLA)
  • ISCTE Istituto Universitário de Lisboa (CEI-IUL)

Großbritannien

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Tschechische Republik

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Russische Föderation

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  • Departamento de Estudios Italianos e Iberoamericanos, Fakultät für Philosophie und Kunst, Universität Novi Sad

Einzelnachweise

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  1. Sobre Ceisal. In: Redial & Ceisal. Abgerufen am 8. April 2024 (spanisch).
  2. Objetivos. In: Redial & Ceisal. Abgerufen am 8. April 2024 (spanisch).
  3. Congresos. In: Redial & Ceisal. Abgerufen am 8. April 2024 (spanisch).
  4. Historia. In: Redial & Ceisal. Abgerufen am 8. April 2024 (spanisch).
  5. Autoridades. In: Redial & Ceisal. Abgerufen am 8. April 2024 (spanisch).