CRISPR/Cpf1-Methode

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von CRISPR/Cpf1-System)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Das CRISPR/Cpf1-Methode (englisch Clustered Regularly Interspaced Short Palindromic Repeats from Prevotella and Francisella) ist eine biochemische Methode zur Erzeugung von gentechnisch veränderten Organismen.

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das CRISPR/Cpf1-System entstammt – wie auch das CRISPR/Cas9-System und das CRISPR/Cas12b-System – einem adaptiven antiviralen Abwehrmechanismus, dem CRISPR, jedoch aus den Gattungen Prevotella und Francisella.[1] Wie bei diesem wurde und werden auf der Basis des Systems Methoden zur Nutzung des Systems als Werkzeug für die biotechnologische Forschung für verschiedene Organismen entwickelt.

Vergleich mit Cas9[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Vergleich zum CRISPR/Cas-System ist die beim CRISPR/Cpf1-System verwendete Endonuklease Cpf1 (auch Cas12a genannt[2]) ein kleineres Enzym, das nur eine RNA als Vorlage benötigt (keine tracrRNA), um doppelsträngige DNA an einer gezielten Stelle zu schneiden. Weiterhin besitzt Cpf1 andere Erkennungs- und Schnittstellen und erzeugt einen Basenüberhang an einem der beiden DNA-Stränge (sticky end), der möglicherweise die homologe Rekombination erleichtert.[3] Wie für verschiedene Anwendungen des CRISPR/Cas-Systems, wurden auch für die Cpf1-basierten Genommanipulationen Patente angemeldet.[4][5]

Unterschiede zwischen Cas9, Cpf1 und Cas12b

Eigenschaft Cas9[3] Cpf1 (Cas12a)[3][2] Cas12b[6]
Struktur 2 RNA notwendig 1 RNA notwendig (keine tracrRNA) 2 RNA notwendig
Überhang keinen (blunt end) sticky end sticky end
Schnittstelle proximal zur Erkennungssequenz distal zur Erkennungssequenz distal zur Erkennungssequenz
Zielsequenz G-reiches PAM T-reiches PAM T-reiches PAM
Zelltyp teilende Zellen ruhende Zellen unbekannt

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. R. Sorek, V. Kunin, P. Hugenholtz: CRISPR–a widespread system that provides acquired resistance against phages in bacteria and archaea. In: Nature reviews. Microbiology. Band 6, Nummer 3, März 2008, S. 181–186, ISSN 1740-1534, doi:10.1038/nrmicro1793, PMID 18157154.
  2. a b Winston X. Yan, Pratyusha Hunnewell, Lauren E. Alfonse, Jason M. Carte, Elise Keston-Smith, Shanmugapriya Sothiselvam, Anthony J. Garrity, Shaorong Chong, Kira S. Makarova, Eugene V. Koonin, David R. Cheng, David A. Scott: Functionally diverse type V CRISPR-Cas systems. In: Science. 363, 2019, S. 88, doi:10.1126/science.aav7271.
  3. a b c Heidi Ledford: Alternative CRISPR system could improve genome editing. In: Nature. 526, 2015, S. 17, doi:10.1038/nature.2015.18432.
  4. Even CRISPR: A new way to edit DNA may speed the advance of genetic engineering. In: Economist, 3. Oktober 2015.
  5. EPO erteilt CRISPR-Patent an Broad. In: transkript.de. 28. Februar 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. März 2017; abgerufen am 9. März 2017.
  6. cas12b – CRISPR-associated endonuclease Cas12b – Alicyclobacillus acidoterrestris (strain ATCC 49025 / DSM 3922 / CIP 106132 / NCIMB 13137 / GD3B) – cas12b gene. In: uniprot.org. 16. Oktober 2013, abgerufen am 24. Januar 2019 (englisch).