Leierfischartige

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Leierfischartige

Augenfleck-Leierfisch (Synchiropus ocellatus)

Systematik
Unterkohorte: Neoteleostei
Acanthomorphata
Stachelflosser (Acanthopterygii)
Barschverwandte (Percomorphaceae)
Ordnung: Seenadelartige (Syngnathiformes)
Unterordnung: Leierfischartige
Wissenschaftlicher Name
Callionymoidei

Die Leierfischartigen (Callionymoidei) sind eine Gruppe der Barschverwandten (Percomorphaceae). Sie sind bodenbewohnende Meeresbewohner.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Fische haben einen breiten, flachen Kopf, ein kleines Maul und einen schuppenlosen, langgestreckten Körper. Normalerweise besitzen Leierfischartige zwei deutlich getrennte Rückenflossen, die erste mit ein bis vier flexiblen Flossenstacheln (fehlt bei Draculo). Die Bauchflossen haben einen Flossenstachel und fünf Weichstrahlen. Die Anzahl der Wirbel liegt bei 21 bis 23, davon sind sieben oder weniger Rumpfwirbel. Die beiden Stirnbeine (Frontale) sind zusammengewachsen, ihr vorderer Teil ist reduziert und wird teilweise durch das Mesethmoid, ein weiterer Schädelknochen, ersetzt.

Äußere Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Traditionell werden die Leierfischartigen in die Ordnung der Barschartigen (Perciformes) gestellt, die in ihrer alten Zusammensetzung poly- und paraphyletisch ist. Der Vergleich von DNA-Sequenzen ergibt jedoch eine nahe Verwandtschaft mit den Seenadelartigen (Syngnathiformes) und sowohl Betancur-R. und Kollegen als auch Near und Mitarbeiter ordnen die Callionymoidei in ihrer neuen Systematik der Knochenfische dieser Ordnung zu.[1][2] Die Verwandtschaft dieser äußerlich recht unterschiedlichen Gruppen gründet sich ausschließlich auf Vergleich von DNA-Sequenzen und wird bisher nicht durch morphologische Autapomorphien gestützt. Wahrscheinlich sind die Leierfischartigen die Schwestergruppe der Meerbarben (Mulloidei).[3][4]

Innere Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Innerhalb der Leierfischartigen gibt es zwei Familien, 22 Gattungen und mehr als 200 Arten.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Joseph S. Nelson: Fishes of the World. 4th edition. John Wiley & Sons, Hoboken NJ u. a. 2006, ISBN 0-471-25031-7.
  • E. O. Wiley & G. David Johnson: in A teleost classification based on monophyletic groups. in Joseph S. Nelson, Hans-Peter Schultze & Mark V. H. Wilson: Origin and Phylogenetic Interrelationships of Teleosts. 2010, Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München, ISBN 978-3-89937-107-9

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ricardo Betancur-R, Edward O. Wiley, Gloria Arratia, Arturo Acero, Nicolas Bailly, Masaki Miya, Guillaume Lecointre, Guillermo Ortí: Phylogenetic classification of bony fishes. In: BMC Evolutionary Biology. Band 17, Nr. 1, Juli 2017, ISSN 1471-2148, S. 162, doi:10.1186/s12862-017-0958-3, PMID 28683774 (bmcevolbiol.biomedcentral.com [PDF]).
  2. Thomas J. Near, Alex Dornburg, Ron I. Eytan, Benjamin P. Keck, W. Leo Smith, Kristen L. Kuhn, Jon A. Moore, Samantha A. Price, Frank T. Burbrink, Matt Friedman, Peter C. Wainwright: Phylogeny and tempo of diversification in the superradiation of spiny-rayed fishes. In: Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America. Band 110, Nr. 31, 2013, ISSN 0027-8424, S. 12738–12743, doi:10.1073/pnas.1304661110, PMID 23858462 (yale.edu [PDF]).
  3. Giorgio Carnevale, William White, John Pogonoski, Carole C. Baldwin, Guillermo Ortí, Dahiana Arcila, Ricardo R. Betancur: Phylogenomics and Historical Biogeography of Seahorses, Dragonets, Goatfishes, and Allies (Teleostei: Syngnatharia): Assessing Factors Driving Uncertainty in Biogeographic Inferences. In: Systematic Biology. 23. April 2021, ISSN 1063-5157, doi:10.1093/sysbio/syab028.
  4. Sarah J. Longo, Brant C. Faircloth, Axel Meyer, Mark W. Westneat, P. C. Wainwright: Phylogenomic analysis of a rapid radiation of misfit fishes (Syngnathiformes) using ultraconserved elements. In: Molecular Phylogenetics and Evolution. Band 113, Mai 2017, ISSN 1055-7903, S. 33–48, doi:10.1016/j.ympev.2017.05.002.