Camarasauridae

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Camarasauridae

Skelett von Camarasaurus

Zeitliches Auftreten
Oberjura (Kimmeridgium bis Tithonium)[1]
157,3 bis 145 Mio. Jahre
Fundorte
Systematik
Dinosaurier (Dinosauria)
Sauropoden (Sauropoda)
Macronaria
Camarasauromorpha
Camarasauridae
Wissenschaftlicher Name
Camarasauridae
Cope, 1877

Die Camarasauridae sind eine Familie der sauropoden Dinosaurier. Ihre Gültigkeit ist umstritten, weshalb dieser Name von vielen Forschern nicht mehr verwendet wird.[2][3] Die einzige Gattung, die sicher dieser Familie zugeordnet werden kann, ist der namensgebende Camarasaurus.[3] Einige andere Gattungen, darunter Opisthocoelicaudia und Euhelopus, wurden zwar früher der Camarasauridae zugeschrieben, gelten heute jedoch als Vertreter anderer, nur entfernt verwandter Gruppen.[3]

Definition, Gültigkeit und Gattungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bislang existiert keine Definition dieses Taxons.[2] Paul Sereno betrachtet die Camarasauridae als identisch mit Camarasaurus und somit als obsolet, da er Camarasaurus als einzigen gültigen Vertreter der Gruppe betrachtet.[2]

Upchurch (1998) schrieb der Camarasauridae die Gattung Aragosaurus zu, was von späteren Autoren jedoch verworfen wird;[2] so klassifizieren Upchurch und Kollegen (2004) Aragosaurus lediglich innerhalb der Großgruppe der Eusauropoden[4].

Upchurch und Kollegen (2004) führen die Camarasauridae dennoch als gültige Gruppe und ordnen ihr neben Camarasaurus die Gattung Haplocanthosaurus zu.[4] Die Verwandtschaftsbeziehungen von Haplocanthosaurus sind jedoch stark umstritten – diskutiert werden Einordnungen als Diplodocidae und als ursprünglicher Macronaria.[3]

Ursprünglich wurden Opisthocoelicaudia und Euhelopus ebenfalls der Camarasauridae zugeordnet – während Euhelopus meist als Vertreter der Titanosauriformes betrachtet wird, gilt Opisthocoelicaudia als ein fortgeschrittener Vertreter der Titanosauria.[3]

Funde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 1999 wurden in einem aufgelassenen Steinbruch beim Nettelstedter Bergsee, bzw. im Abraum dessen, der den See umgibt, drei Fossilien von einst in das Meer eingeschwemmten toten Camarasauriern gefunden, seinerzeits der bedeutendste Fund dieser Art in Deutschland.[5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gregory S. Paul: The Princeton Field Guide To Dinosaurs. Princeton University Press, Princeton NJ u. a. 2010, ISBN 978-0-691-13720-9, S. 196–198.
  2. a b c d Paul Sereno: Camarasauridae. In: Taxon Search. Abgerufen am 24. März 2020.
  3. a b c d e Paul M. Barrett, Paul Upchurch: Sauropodomorph Diversity through Time: Paleoecological and Macro Evolutionary Implications. In: Kristina Curry A. Rogers, Jeffrey A. Wilson (Hrsg.): The Sauropods. Evolution and Paleobiology. University of California Press, Berkeley CA u. a. 2005, ISBN 0-520-24623-3, S. 125–156, doi:10.1525/california/9780520246232.003.0005.
  4. a b Paul Upchurch, Paul M. Barrett, Peter Dodson: Sauropoda. In: David B. Weishampel, Peter Dodson, Halszka Osmólska (Hrsg.): The Dinosauria. 2nd edition. University of California Press, Berkeley CA u. a. 2004, ISBN 0-520-24209-2, S. 259–324.
  5. Matthias Schulz: Urzeit: Godzilla im Schlick. In: Der Spiegel. 22. März 1999, abgerufen am 23. März 2020.