Cantemir-Palast in Istanbul

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Cantemir-Palast
Palast von Dimitrie Cantemir in Istanbul, Ortaköy (1734)

Palast von Dimitrie Cantemir in Istanbul, Ortaköy (1734)

Daten
Ort Istanbul
Baujahr 17. Jahrhundert
Koordinaten 41° 2′ 49″ N, 29° 1′ 37″ OKoordinaten: 41° 2′ 49″ N, 29° 1′ 37″ O
Anton Ignaz Melling, Palast von Hatice Sultan, Radierung, um 1800

Der Cantemir-Palast (rumänisch: Palatul lui Dimitrie Cantemir; türkisch: Dimitri Kantemir Saray) war ein Palast im Besitz von Dimitrie Cantemir. Die Anlage befand sich auf dem Gelände der heutigen Ortaköy-Moschee.[1][2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dimitrie Cantemir, Gospodar des Fürstentums Moldau, lebte 22 Jahre im osmanischen Exil in Istanbul. Sein Palast, der sich entlang des Piers nahe der Ortaköy-Moschee befand, wurde 1683 im Auftrag Cantemirs von einem Bruder des Großwesirs gekauft und 1690–1691 bzw. 1693–1694 erweitert. Er nutzte das Anwesen für repräsentative Zwecke, um Staatsmänner und Freunde zu empfangen. So gehörten Repräsentanten der Krimtartaren oder Kara Mustafa Pascha zu seinen Gästen.[3] Eine von Cantemir selbst angefertigte Darstellung des Palastes findet sich in Nicolas Tindals Übersetzung seines Werkes History of the Growth and Decay of the Ottoman Empire.[4] Nachdem Cantemir Istanbul verlassen hatte und beim Sultan in Ungnade gefallen war, richtete man den Palast der osmanischen Prinzessin Hatice Sultan her und nannte ihn fortan Neşedabad Sarayı bzw. Hatice Sultan Sarayı.[2][5]

Die heutige Moschee, die an seiner Stelle errichtet wurde, ließ Sultan Abdülmecid I. zwischen 1854 und 1856 auf den Ruinen des Komplexes errichten.[6]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Liviu Brătuleani. Monumente uitate. Reşedinţa lui Dimitrie Cantemir din Istanbul.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dimitri Kantemir. Abgerufen am 28. Oktober 2022.
  2. a b Suraiya Faroqhi: Kultur und Alltag im Osmanischen Reich: vom Mittelalter bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts. C.H.Beck, 1995, ISBN 978-3-406-39660-1 (google.com [abgerufen am 28. Oktober 2022]).
  3. Paul Starkey, Janet Starkey: Pious Pilgrims, Discerning Travellers, Curious Tourists: Changing Patterns of Travel to the Middle East from Medieval to Modern Times. Archaeopress Publishing Ltd, 2020, ISBN 978-1-78969-753-7, S. 154 (google.de [abgerufen am 28. Oktober 2022]).
  4. Klaus Bochmann: Dimitrie Cantemir. Leipziger Universitätsverlag, 2008, ISBN 978-3-86583-257-3, S. 98 (google.com [abgerufen am 28. Oktober 2022]).
  5. Özlem Atalan: Ortaköy-Kuruçeşme Arasındaki Sahilsaraylar 19 Yüzyıl. In: Journal of Turkish Studies. Band 10, Volume 10 Issue 1, 1. Januar 2015, ISSN 1308-2140, S. 83–83, hier 94, doi:10.7827/TurkishStudies.7521 (turkishstudies.net [abgerufen am 28. Oktober 2022]).
  6. Tour Guide. Abgerufen am 28. Oktober 2022 (amerikanisches Englisch).