Carl Haeberlin (Mediziner)

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Carl Haeberlin (* 15. Dezember 1870 in Ranchi, Indien; † 12. November 1954 in Wyk auf Föhr) war ein deutscher Arzt, Naturforscher und Gründer des nach ihm benannten Dr. Carl-Haeberlin-Museums in Wyk auf Föhr.

Leben und Werk

Haeberlin wurde als Sohn eines evangelischen Missionars in Indien geboren. Die Familie kehrte 1873 nach Deutschland zurück und siedelte sich in Schwaben an, wo Haeberlin seine Jugendzeit verbrachte.

Er studierte Medizin, legte 1895 in Tübingen das Staatsexamen ab und promovierte. 1902 siedelte er nach Wyk auf Föhr über und eröffnete dort eine Arztpraxis. Neben seiner Tätigkeit als Badearzt beschäftigte Haeberlin sich auch intensiv mit der Meeresheilkunde und naturwissenschaftlichen Themen.

Mit Karl Gmelin war er gemeinsam am Aufbau der bioklimatischen Forschungsanstalt in Wyk beteiligt. 1906 veröffentlichte Haeberlin die Wyker-Chronik zum Anlass des 200-jährigen Bestehens des Ortsfleckens, 1919 die Chronik des Seebades Wyk zum 100-jährigen Bestehen des Seebades.

Das Heimatmuseum von Wyk oder Friesen-Museum, das er 1908 gegründet hatte und das sich mit Brauchtum, Geschichte, Volkskunst und der früheren Lebensweise auf der Insel beschäftigt, wurde 1927 in Anerkennung seiner Dienste nach ihm benannt. In der Ausstellung befinden sich unter anderem Exponate aus der Wikingerzeit, der Seefahrt, Gemälde mit lokalem Motiven u. a. Werke des Föhr-Malers Paul Lehmann-Brauns.

Im Altstadtbereich von Wyk auf Föhr ist eine Straße nach ihm benannt.

Haeberlins Witwe Leonore starb am 27. April 1994 in Wyk auf Föhr im Alter von 94 Jahren.[1]

Literatur

  • Uwe Zacchi: Menschen von Föhr: Lebenswege aus drei Jahrhunderten. Boyens & Co., Heide 1986, ISBN 3-8042-0359-0, S. 44–49.

Einzelnachweise

  1. Horst Rothe: Große und kleine Ereignisse in Wyk: Eine Chronik der Stadt Wyk auf Föhr der Jahre 1985 bis 2007. BoD – Books on Demand, 2008, ISBN 3-8370-2543-8, S. 338.