Carl Hinrich Hering

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Carl Hinrich Hering (wirksam zwischen 1695 und 1736) war ein deutscher Strohintarsiator.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Über Carl Hinrich Herings Leben ist wenig bekannt. Eduard Hach fand heraus, dass Hering in den 1690er Jahren in Taufregistern in Lübeck als Kindsvater genannt wird mit der Berufsangabe Strohschachtelmacher.[1]

In seiner Werkstatt entstanden zahlreiche Strohmarketerie-Objekte, vor allem Schachteln und Dosen, die mit figürlichen Darstellungen aus gefärbten und polierten Strohhalmen belegt sind und wohl als Galanteriewaren und Hochzeitsgeschenke dienten. Im religiösen Bereich schuf er Buchdeckel für Bibeln und Gesangbücher sowie Andachtstafeln.

Andrew Renton veröffentlichte 1999 eine erste umfassende Studie der Werkstatt und konnte ihr 30 Stücke zuordnen. Seither sind weitere Stücke identifiziert worden, so der Kabinettschrank von 1712, der 2017 im Kunsthandel für das St.-Annen-Museum in Lübeck erworben werden konnte[2], und eine Strohmarketerie-Dose aus der Schwarzwaldsammlung von Oskar Spiegelhalder im Franziskanermuseum in Villingen-Schwenningen.[3]

Weitere Mitglieder der Werkstatt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben den Stücken, die mit CHH signiert sind, finden sich in europäischen Sammlungen auch solche, die mit CFVH und FBVH signiert und zwischen 1714 und 1736 datiert sind. Es ist anzunehmen, dass es sich um Söhne, Töchter oder andere nahe Verwandte von Carl Hinrich Hering handelt. C.F.V. Hering gab neben der Jahreszahl auch einen Ort an; er war in Braubach, Leiden und London tätig.

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johannes Warncke: Strohmosaikarbeiten des Lübeckers Carl Hinrich Hering. In: Nordelbingen 6 (1927), S. 321–336
  • Johannes Warncke: Eine Strohmosaikarbeit im Schönberger Heimatmuseum. In: Mitteilungen des Heimatbundes für das Fürstentum Ratzeburg, 11 (1929), S. 18–22
  • Andrew Renton: Straw Marquetry made in Lübeck, Leiden and London by the Hering Family. In: Furniture History 35 (1999), S. 51–86 (JSTOR)
  • Bettina Zöller-Stock (Hrg.): Stroh, kostbar wie Gold: Strohmarketerie der Hering-Werkstatt im St. Annen-Museum. Lübeck 2017, ISBN 978-3-942310-21-5

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Carl Hinrich Hering – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bettina Zöller-Stock (Hrg.): Stroh, kostbar wie Gold: Strohmarketerie der Hering-Werkstatt im St. Annen-Museum. Lübeck 2017, ISBN 978-3-942310-21-5, S. 10
  2. Beschreibung bei Virginie Spenlé: ... mit allerley gefärbtem Stroh künstlich zusammengesetzet: Ein Kabinettschrank von Carl Hinrich Hering. In: Bettina Zöller-Stock (Hrsg.): Stroh, kostbar wie Gold: Strohmarketerie der Hering-Werkstatt im St. Annen-Museum. Lübeck 2017, ISBN 978-3-942310-21-5, S. 18–43
  3. Peter Grassmann: Ein Kleinod der Strohkunst neu entdeckt, Blogbeitrag vom 20. Februar 2018, abgerufen am 29. Dezember 2020
  4. MKG Sammlung online
  5. Siehe Johannes Warncke: Eine Strohmosaikarbeit im Schönberger Heimatmuseum. In: Mitteilungen des Heimatbundes für das Fürstentum Ratzeburg, 11 (1929), S. 18–22, Abb. bei Bettina Zöller-Stock (Hrsg.): Stroh, kostbar wie Gold: Strohmarketerie der Hering-Werkstatt im St. Annen-Museum. Lübeck 2017, ISBN 978-3-942310-21-5, S. 20
  6. Abb. bei Bettina Zöller-Stock (Hrg.): Stroh, kostbar wie Gold: Strohmarketerie der Hering-Werkstatt im St. Annen-Museum. Lübeck 2017, ISBN 978-3-942310-21-5, S. 20
  7. Abb. bei Bettina Zöller-Stock (Hrg.): Stroh, kostbar wie Gold: Strohmarketerie der Hering-Werkstatt im St. Annen-Museum. Lübeck 2017, ISBN 978-3-942310-21-5, S. 70
  8. Eintrag in der Objektdatenbank des Hessischen Landesmuseums (Kassel)
  9. Abbildung
  10. V&A collections online