Carl Ludwig Karcher

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Carl Ludwig Karcher (* 15. Juli 1850 in St. Johann (Saar); † 19. Dezember 1902 ebenda) war ein deutscher Ingenieur, Kaufmann und Stahlgussfabrikant.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herkunft und Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Carl Ludwig Karcher entstammte einer wohlhabenden Saarbrücker Kaufmannsfamilie und war der Sohn des Saarbrücker Bürgermeisters Karl Karcher und dessen Ehefrau Katharine Eleonore Christina Geisbauer (1827–1891). Der Unternehmer und Politiker Eduard Karcher (1818–1895) war sein Onkel und der Gutsbesitzer und Rittmeister Paul Karcher sein Cousin. Er war verheiratet mit Luise Emma Pauline Mischke (1860–1922), Tochter des Hüttendirektors Carl Moritz Mischke (1817–1886).[1] Die Ehe brachte die Kinder Emma Maria (* 1880), Karl Heinrich (1881–1944), Else Cornelia (* 1882), Martha Emma Adelheid (* 1887) und Hans Robert Rudolf (1890–1959). Beide Söhne übernahmen später das Unternehmen ihres Vaters.

Unternehmerisches Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach seiner Schul- und Berufsausbildung mit anschließendem Ingenieurstudium gründete er 1877 in seinem Heimatort St. Johann zusammen mit dem Fabrikanten Georg Julius Dingler die Firma Dingler, Karcher & Co., eine Maschinenfabrik und Eisen- und Metallgießerei, die sich auf die Herstellung von Eisenguss spezialisiert hatte. Die technische Weiterentwicklung führte zum Stahlguss, Ausgangsmaterial für die Herstellung von komplizierten Radkörpern, Zahnrädern und Walzenständern. 1888 wurden die ersten Siemens-Martin Öfen für die eigene Stahlerzeugung aufgestellt. Aus der kleinen Werkstatt mit etwa 30 Beschäftigten war ein Stahlwerk mit umfangreichen Gießereibetrieben und 650 Beschäftigten geworden. Auf sein Betreiben hin wurde der Betrieb – mitten im Ort gelegen – aufgegeben und am Ortsrand ein großzügiges neues Stahlwerk errichtet.

Karcherstiftung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1891, nach dem Tode beider Eltern, errichtete Carl Ludwig zusammen mit den übrigen Erben die Karcherstiftung, deren Zweck die Unterstützung verarmter Kranker war. Diese Stiftung war zunächst mit 25.000 Mark (1871) dotiert.

Grabmal Carl Ludwig Karchers auf dem Alten Friedhof St. Johann

Carl Ludwig Karcher fand seine letzte Ruhestätte in dem Familiengrab auf dem Friedhof in St. Johann.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karcher war Mitglied des Vereins der deutschen Ingenieure, Pfalz-Saarbrücker Bezirksverein.[2]

Ehrungen und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die Familie Remy; Kannenbäcker und Unternehmer Eine genealogische Bestandsaufnahme, S. 226 google books
  2. Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure, 1873, Band 16, S. 13 google books