Carl Schneider (Theologe, 1870)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Carl Schneider (* 22. Februar 1870 in Werschweiler / Saar; † 31. Januar 1943 in Hamburg) war ein baptistischer Theologe und Dozent für Praktische Theologie am Predigerseminar der deutschen Baptisten in Hamburg-Horn.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach seiner schulischen Ausbildung und Lehre kam Carl Schneider als Geselle nach Berlin, wo er die Baptisten kennenlernte. Nach einem besonderen Bekehrungserlebnis ließ er sich taufen und wurde wenige Jahre später von seiner Gemeinde zum Studium am baptistischen Predigerseminar in Hamburg-Horn[1] empfohlen. Nach seinem Studium, das er von 1895 bis 1899 absolvierte, berief ihn die Baptistengemeinde Hamburg-Eilbek zu ihrem Prediger. 1911 wechselte Schneider in die Gemeinde Dresden. Er blieb dort bis 1920 und kehrte anschließend für zwei Jahre nach Eilbek zurück.

1922 berief ihn der Bund der deutschen Baptisten zum Verwaltungsdirektor und Hausvater seiner theologischen Ausbildungsstätte in Hamburg-Horn. Gleichzeitig erhielt er eine Dozentur für Praktische Theologie, die er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1939 innehatte. Sein besonderes Interesse galt hier dem Gottesdienst, dessen liturgischer Bereicherung sowie einer seelsorgerlich orientierten Predigtlehre.[2]

Neben seinen Seelsorge-, Verwaltungs- und Lehraufgaben war Carl Schneider in wichtigen Leitungsfunktionen des deutschen Baptistenbundes tätig, so zum Beispiel ab 1905 als Mitglied der Vereinigten Bundesverwaltung der Baptisten. Auch im diakonischen Bereich wirkte Schneider an verantwortlicher Stelle mit. Er war unter anderem Vorsitzender des Diakonissenhauses Siloah.[3]

Werke in Auswahl[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fromm und fröhlich. Poetische Erzählungen für kleine Leute, Kassel 1905
  • Der Held von Uganda. Leben und Wirken des Pioniermissionars Alexander Mackay, Kassel 1911
  • Die christliche Gemeinde nach ihrer Notwendigkeit, Möglichkeit und Wirklichkeit, 1924
  • Die schönen Gottesdienste des Herrn. Ein Beitrag zu ihrer Geschichte, ihren Grundsätzen und ihrer Gestaltung, Kassel 1927
  • Wir aber predigen … – Eine Predigt- und Vortragslehre, Kassel 1930
  • Aus der Jugendzeit. Erzählende Gedichte aus der Frühzeit des deutschen Baptismus und seines Gründers Johann Gerhard Oncken. Zum hundertjährigen Gründungsfest der ersten Baptistengemeinde in Europa, der deutsch-baptistischen Jugend dargeboten, Kassel 1934
  • Das Werk eines evangelischen Predigers. Eine Berufslehre für Diener am Wort und der Gemeinde, 1937
  • Gemeinde und Staat, o. J.
  • Die christliche Gemeinde und das Kulturleben der Gegenwart, o. J.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans Fehr: Das Lebensbild Carl Schneiders; in: Predigerseminar Hamburg-Horn im Jubiläumsjahr 1955. Festschrift zur Feier des 75jährigen Jubiläums des Predigerseminars der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinden (Baptisten) in Deutschland; Hamburg-Horn 1955; S. 46–51
  • Günter Balders: Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe. 150 Jahre Baptistengemeinden in Deutschland; Wuppertal, Kassel 19852; ISBN 3-7893-7883-6; S. 359–360 (Kurzbiographie)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Seit 1997 befindet sich die deutsche theologische Ausbildungsstätte der Baptisten in Wustermark-Elstal.
  2. Günter Balders: Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe. 150 Jahre Baptistengemeinden in Deutschland; Wuppertal und Kassel 19852; S. 359
  3. Heute Albertinen-Krankenhaus Hamburg-Schnelsen; vergleiche Geschichte des Albertinen-Diakoniewerkes; eingesehen am 23. August 2010