Caroline Louise von Klencke

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 13. Oktober 2021 um 20:18 Uhr durch Agnete (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Caroline Louise von Klencke, Gemälde von Johann Christoph Frisch, 1786, Gleimhaus Halberstadt

Caroline Louise von Klencke (* 21. Juni[1] 1754 in Fraustadt in Südpreußen; † 1802[2] in Berlin) war eine deutsche Dichterin.

Leben

Caroline Louise von Klencke wurde als Caroline Louise Karsch geboren. Ihre Mutter war die Dichterin Anna Louisa Karsch. Im Alter von neun Jahren wurde sie von ihrer Mutter, die sich vom Vater, ihrem zweiten Ehemann Daniel Karsch, getrennt hatte, in fremde Obhut gegeben. Nachdem sie fünf Jahre später zu Anna Louise Karsch zurückgekehrt war, wurde sie mit deren Halb- oder Stiefbruder Hempel verheiratet. Im Alter von 16 Jahren wurde sie zum ersten Mal Mutter. Die Ehe wurde nach zehn Jahren geschieden. Im Alter von 28 Jahren heiratete sie 1782 erneut, diesmal den 22-jährigen Carl Friedrich von Klencke. Aus der Verbindung ging die Tochter Wilhelmine, später als Schriftstellerin unter dem Namen Helmina von Chézy bekannt, hervor. Von ihrem zweiten Mann wurde Caroline Louise von Klencke verlassen. Als er später um eine Wiederaufnahme der Beziehung bat, ging sie darauf nicht mehr ein. Sie zog in das Haus ihrer Mutter in Berlin, wo sie vereinsamt und krank im Jahr 1802 starb.

Werke

Förderer der Dichterin waren Klamer Eberhard Karl Schmidt und Johann Wilhelm Ludwig Gleim, die 1788 einen Band mit ihren Werken herausbrachten und 1802 in einem Privatdruck zum Gedächtnis der Dichterin weitere Werke Caroline Louise von Klenckes veröffentlichten.[3] Vorausgegangen waren zwei Gelegenheitsdrucke bei Maurer, Berlin aus dem Jahr 1786 (Über den Tod des Königs: An den Herzog Ferdinand von Braunschweig und Lüneburg und An die Himmlischverklärte Mutter unsers theursten Königs Friedrich Wilhelm des Zweyten: Am Höchsten Geburtstage, im Namen Seines Volks). Ein Drama mit dem Titel Der ehrliche Schweizer (erschienen 1776 bei Decker in Berlin; 108 S.) wurde 27-mal in Berlin aufgeführt. Die Biographie ihrer Mutter veröffentlichte sie 1792. Diese Quelle zum Leben Anna Louise Karschs wird heute eher kritisch gesehen.[4] Ihre Tochter gab 1805 bei Wilmans in Frankfurt die Sammlung Leben und romantische Dichtungen der Tochter der Karschin (502 S.) heraus.

Einzelnachweise

  1. Klencke, Caroline Louise von. In: Sophie Pataky (Hrsg.): Lexikon deutscher Frauen der Feder. Band 1. Verlag Carl Pataky, Berlin 1898, S. 433 (literature.at).
  2. Den 21. September 1812 gibt diese Quelle wohl fälschlicherweise an.
  3. http://www.antiquariat-trauzettel.de/medien/1095436483_erg134.pdf
  4. Uta Schaffers, Auf überlebtes Elend blick ich nieder, Wallstein 1997, ISBN 978-3-89244-261-5, S. 114 ff.