Casa Albairone

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Nordwestecke

Die Casa Albairone steht in Massagno im Kanton Tessin in der Schweiz. Das Appartementhaus in der Via Ceresio 7 gilt als Schlüsselbau der Tessiner Architekturschule von Peppo Brivio und Alessandro Rima.[1]

Geschichte und Architektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ostfassade

Die Casa Albairone wurde zwischen 1954 und 1956 nach Plänen von dem Vertreter der Tessiner Schule Brivio zusammen mit Bauingenieur Rima errichtet. Rima selbst war Bauherr des Hauses.[2][3]

Peppo Brivio machte die Geometrie zum Fundament seiner Architektur. Durch die einfache Grundrissdisposition kreierte er einen plastischen Bau. Ohne die statische Struktur des Hauses zu verstecken, wechselte Brivio von Geschoss zu Geschoss das Wohnzimmer mit der Küche und dem Balkon. Die Hierarchie zwischen tragender Struktur und Füllelementen ist zugleich Ausdruck und Resultat einer strengen Geometrie.

Die wrightsche Vorliebe und Lektion für ineinander geschobene Volumen ist in der Fassade erkennbar, wie zum Beispiel, dass Stützen teilweise von Wandscheiben verdeckt sind. Der Bezug zum Neoplastizismus, der durch die ursprünglich vorgeschlagene Farbgebung noch viel stärker betont worden wäre, wurde zugunsten einer konstruktiven und strukturellen «Ehrlichkeit». Die strenge Komposition des Hauses Albairone, die Wiederholung der in einem modularen Gitter zusammengesetzten Volumen, weist aber auch auf das Gebäude Nid d’abeille, das Georges Candilis und Shadrach Woods 1953 in den Carrières Centrales in Casablanca gebaut hatten.[4][5]

Das Mehrfamilienhaus ist ein Kulturgut von nationaler Bedeutung und ist in der Liste der Kulturgüter von Massagno eingetragen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Martin Steinmann, Thomas Boga: Tendenzen. Neuere Architektur im Tessin. GTA, Zürich 1977 (3. Auflage), ISBN 3-85676-002-4.
  • Sabine Schneider, Frank Werner (Hrsg.): Neue Tessiner Architektur. Perspektiven einer Utopie. Deutscher Architektur Verlag, Münster 1991.[6]
  • Alexander Mühlbauer (Hrsg.): Tessiner Architekturschule. Selbstverlag, Chur 2021.
  • Aufbruch ins Eigene – Tessiner Tendenza & ihre Folgen.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Casa Albairone – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Monica Sciarini: Casa Albairone, la regalità nell’alloggio collettivo | Espazium. 7. August 2013, abgerufen am 30. Mai 2021 (italienisch).
  2. Paolo Fumagalli: Apparati | Espazium. 7. August 2013, abgerufen am 30. Mai 2021 (italienisch).
  3. Marc Collomb, Monica Sciarini: Casa Albairone, la regalità nell'alloggio collettivo. In: www.e-periodica.ch. ETH Zürich, abgerufen am 30. Mai 2021 (deutsch).
  4. Navone, Nicola: Peppo Brivio und die Tessiner Architektur der 1950er -Jahre. In: www.e-periodica.ch. ETH Zürich, abgerufen am 28. Mai 2021 (deutsch).
  5. Piero Conconi: Le fonti e l’apparato critico Casa Albairone, 1954-56 | Espazium. 6. August 2013, abgerufen am 30. Mai 2021 (italienisch).
  6. Neue Tessiner Architektur Perspektiven einer Utopie. In: archINFORM; abgerufen am 12. Mai 2021.

Koordinaten: 46° 0′ 31,2″ N, 8° 56′ 28,6″ O; CH1903: 716389 / 96349