Centre for the Study of Medicine and the Body in the Renaissance

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Centre for the Study of Medicine and the Body in the Renaissance (CSMBR)
Motto „Florescat Flos Sapientiae“
Gründung 2018
Trägerschaft Institutio Santoriana - Fondazione Comel
Ort Via Cardinale Pietro Maffi, 48, Pisa, 56126, Italy

43°25′57″N 10°14′07″E

Leitung Vivian Nutton (Präsident)

Jonathan Barry (Vizepräsident) Fabrizio Bigotti (Direktor)

Website https://csmbr.fondazionecomel.org/

Das Centre for the Study of Medicine and the Body in the Renaissance (CSMBR) ist ein internationales Forschungsinstitut für Medizin- und Wissenschaftsgeschichte mit Sitz im Domus Comeliana in Pisa. Das CSMBR ist eine der größten italienischen Institutionen medizinbezogener Geisteswissenschaften.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das CSMBR wurde im Januar 2018 nach der Stiftung durch das Institutio Santoriana – Fondazione Comel gegründet, um die wissenschaftlichen Errungenschaften des italienischen Arztes, Forschers, Erfinders und Philosophen Santorio Santori (1561–1636) zu übermitteln. Er verbreitete die quantitative Methodik innerhalb der Medizin und gilt als Vater der quantitativen, experimentellen Physiologie;[1][2][3] eine Ansicht, die Marcello Comel (1902–1996)[4][5], Gründer der Institution, teilte.

Sitz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Räumlichkeiten des CSMBR befinden sich in der Domus Comeliana, des ehemaligen Wohnhauses Marcello Comels. Sie liegen neben dem Schiefen Turm auf der Piazza dei Miracoli.

Domus Comeliana

Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Leitung des CSMBR liegt in den Händen eines Komitees aus Forschern,[6] das mit verschiedenen Universitäten und Forschungseinrichtungen in der EU, dem Vereinigten Königreich und den USA kooperiert:

Der Gründer und aktueller Direktor des CSMBR ist der Ideenhistoriker Fabrizio Bigotti[7] während der Medizinhistoriker Vivian Nutton die Präsidentschaft innehat.

Auftrag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Innere Gärten der Domus Comeliana

Der Kern des Auftrages des CSMBR ist die Verbreitung der Werte des Humanismus und die Erweiterung der Wissensakkumulation, wie sie durch die intellektuellen, kulturellen und sozialen Entwicklungen der Europäischen Medizinischen Renaissance (1300–1700) angeregt wurden.

Gründungsprinzipien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinschaft des CSMBR ließ sich von den Prinzipien des Renaissance-Humanismus inspirieren, was die Anerkennung, den Respekt und die Entwicklung des menschlichen Potenzials eines jeden Individuums bedeutet. In Eintracht mit diesen Prinzipien ist die Sicherung und Wiederbelebung der klassischen Tradition zentral für die akademische Arbeit am CSMBR. Daher soll die vollzogene Forschung eine freie und unabhängige Meinungsfindung ermöglichen. Folglich vertritt oder unterstützt das CSMBR kein politisches Ziel. Es versteht sich stattdessen als ein unabhängiges Forschungsinstitut, das für Forscher aller Nationalitäten offen ist, ohne Diskriminierung aufgrund von Ethnie, Geschlecht und Alter oder politischer, religiöser und sexueller Orientierung.

Preise und Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Zentrum bietet verschiedene Preise und Reisestipendien, beispielsweise den Santorio Award for Excellence in Research[8] und das Santorio Fellowship for Medical Humanities and Science,[9] während die zweijährliche VivaMente Conference in the History of Ideas internationale Kooperation anregen soll.[10]

Durch eine Partnerschaft mit Palgrave Macmillan (Springer) unterstützt das CSMBR die Reihe Palgrave Studies in Medieval and Early Modern Medicine (PSMEMM). Diese ist auf die intellektuelle Tradition der westlichen Medizin spezialisiert, insbesondere inwiefern sie mit den Wissenschaften, Institutionen, Praktiken und Technologien interagierte, die sich über das Mittelalter und die frühe Moderne (500–1800) hinweg entwickelten. Es strebt an, das Spektrum an Interaktionen zwischen den verschiedenen Konzeptualisierungen des Körpers – insbesondere ihre Bedeutung für die Künste (z. B. Literatur, Malerei, Musik, Tanz und Architektur) – und auf welche Weise verschiedene medizinische Traditionen überlappten und voneinander beeinflusst wurden. Die Reihe hostet ebenfalls Beiträge der Santorio-Preisträger und sucht vor allem Werke junger Autoren.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. G. Eknoyan: Santorio Sanctorius (1561-1636) - founding father of metabolic balance studies. In: American Journal of Nephrology. 19. Jahrgang, Nr. 2, 1999, ISSN 0250-8095, S. 226–233, doi:10.1159/000013455, PMID 10213823 (englisch).
  2. Fabrizio Bigotti: A Previously Unknown Path to Corpuscularism in the Seventeenth Century: Santorio's Marginalia to the Commentaria in Primam Fen Primi Libri Canonis Avicennae (1625). In: Ambix. 64. Jahrgang, Nr. 1, Februar 2017, ISSN 1745-8234, S. 29–42, doi:10.1080/00026980.2017.1287550, PMID 28350287, PMC 5470109 (freier Volltext) – (englisch).
  3. Fabrizio Bigotti, David Taylor: The Pulsilogium of Santorio: New Light on Technology and Measurement in Early Modern Medicine. In: Societate Si Politica. 11. Jahrgang, Nr. 2, 2017, ISSN 2067-7812, S. 53–113, PMID 30854144, PMC 6407692 (freier Volltext) – (englisch).
  4. The founder. In: Fondazione Comel. Abgerufen am 3. Juni 2019 (englisch).
  5. SIUSA | Archivi di personalità - Comèl (Comel) Marcello. In: siusa.archivi.beniculturali.it. Abgerufen am 3. Juni 2019.
  6. Scientific Committee. In: CSMBR - Fondazione Comel. Abgerufen am 4. Juni 2019 (italienisch).
  7. Dr. Fabrizio Bigotti, auf medizingeschichte.uni-wuerzburg.de
  8. Santorio Award | History of Science Society. Abgerufen am 4. Juni 2019 (englisch).
  9. Santorio fellowship for medical humanities and science 2018. In: conectahistoria.blogspot.com. 13. April 2018, abgerufen am 4. Juni 2019 (englisch).
  10. VivaMente. In: CSMBR - Fondazione Comel. Abgerufen am 30. Juli 2020 (italienisch).