Ceropegia ciliata
Ceropegia ciliata | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Ceropegia ciliata | ||||||||||||
Wight |
Ceropegia ciliata ist eine Pflanzenart aus der Unterfamilie der Seidenpflanzengewächse (Asclepiadoideae). Sie ist im indischen Bundesstaat Tamil Nadu beheimatet.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erscheinungsbild und Blatt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ceropegia ciliata ist eine ausdauernde krautig Pflanze. Als Überdauerungsorgane werden Wurzelknollen gebildet, die bei einem Durchmesser von 3 bis 4 cm kugelig sind. Die jährlich neu austreibenden, windenden Sprossachsen sind behaart. Die Laubblätter sind ungestielt bis kurz gestielt. Die Blattspreiten sind linealisch-lanzettlich und zugespitzt.
Blütenstand, Blüte und Frucht
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der gestielte Blütenstand ist vielblütig. Der Blütenstandsschaft und die Blütenstiele sind behaart.
Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die Blütenkrone ist 2,5 bis 3 cm lang. Im unteren Teil sind die fünf Kronblätter zu einer schlanken, rund 18 mm langen Kronröhre (Sympetalie) verwachsen. Die Kronröhre ist basal zu einem eiförmigen, 7 bis 9 mm langen „Kronkessel“ aufgebläht. Die Kronröhre erweitert sich zur Blütenmündung hin nur wenig. Die Kronblattzipfel sind 6 bis 10 mm lang und mit den Spitzen verwachsen; sie bilden somit eine käfigartige Struktur. Die Lamina der Kronzipfel sind entlang der Längsachse nach außen gebogen. Die Nebenkrone ist ungestielt und basal verwachsen. Die behaarten Zipfel der interstaminalen äußeren Nebenkrone sind dreieckig, entweder ganzrandig oder auch median eingeschnitten. Die Zipfel der staminalen inneren Nebenkrone sind spatelig geformt, stehen zunächst aufrecht und weichen dann auseinander, oder es sind nur die Spitzen etwas zurück gebogen. Während Robert Wight als Blütezeit am Typusfundort Juni/Juli angibt, blüht Ceropegia ciliata nach Murthy et al. (2012) im August/September.
Die spindelförmigen Balgfrüchte sind 8 cm lang bei einem Durchmesser von nur 4 mm.
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ceropegia ciliata kommt in den indischen Bundesstaaten Kerala[1] und Tamil Nadu vor.
Taxonomie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Erstbeschreibung Ceropegia ciliata erfolgte 1850 durch Robert Wight in seinem Werk Icones plantarum Indiae orientalis[2].[3]
Ceropegia ensifolia wurde von Herbert Huber (1957) als Unterart von Ceropegia ciliata eingeordnet. Im Gegensatz zu Ceropegia ciliata hat Ceropegia ensifolia aber Wurzelknollen, weshalb Ansari (1984) und Jagtap et al. 1999 dieses Taxon wieder als eigenständige Art auffassen.
Nutzung durch den Menschen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das indigene Volk der Toda in den Nilgiri-Bergen in Tamil Nadu benutzt den Saft der ganzen Pflanze um Fieber zu behandeln[4].
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- M. Y. Ansari: Asclepiadaceae: Genus Ceropegia. In: Fascicles of Flora of India, Fascicle 16, 1984, S. 1–34, Botanical Survey of India, Howrah (S. 20, 22)
- Joseph Dalton Hooker (assisted by various botanists): The flora of British India. Band 4. Asclepiadeae to Amarantaceae. London, Reeve & Co., 1885. Online bei www.biodiversitylibrary.org (S. 72)
- Herbert H. Huber: Revision der Gattung Ceropegia. In: Memórias da Sociedade Broteriana, Band 12, 1957, S. 1–203, Coimbra (S. 68–69)
- A. P. Jagtap, N. Singh, N.: Asclepiadaceae and Periplocaceae. In: Fascicles of Flora of India, Fascicle 24, 1999, S. 211–241, Botanical Survey of India, Kolkata (S. 228–229).
- Ulrich Meve: Ceropegia. In: Focke Albers, Ulrich Meve (Hrsg.): Sukkulentenlexikon Band 3 Asclepiadaceae (Seidenpflanzengewächse). S. 61–107, Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart 2002. ISBN 3-8001-3982-0 (S. 70)
- K. Sri Rama Murthy, R. Kondamudi, M. Chandrasekhara Reddy, S. Karuppusamy, T. Pullaiah: Check-list and conservation strategies of the genus Ceropegia in India. International Journal of Biodiversity and Conservation, Band 4, Nr. 8, 2012, S. 304–315 doi:10.5897/IJBC12.011
- Robert Wight: Spicilegium Neilgherrense, or, a selection of Neilgherry plants :drawn and coloured from nature, with brief descriptions of each ; some general remarks on the geography and affinities of natural families of plants, and occasional notices of their economical properties and uses. Band 2, 94 S., Tafel 103–202, Madras, Eigenverlag, 1851 Online bei www.biodiversitylibrary.org (S. 48, Tafel 154).
- Philip Furley Fyson: The flora of the Nilgiri and Pulney Hill-tops. Band 3, 581 S., Madras, Government Press, 1920. Online bei www.biodiversitylibrary.org (S. 427)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ceropegia.minks-lang.de: Ceropegia ciliata (Wight) ( vom 21. Februar 2014 im Internet Archive)
- Isotype of Ceropegia ciliata Wight (family ASCLEPIADACEAE) - JSTORE Global Plants
- India Biodiversity Portal
- New York Botanical Garden - Ceropegia ciliata Wight (possible type)
- GBIF-Datenbank: Ceropegia ciliata. In: gbif.org. Abgerufen am 10. September 2023 (englisch).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ ENVIS Centre on Floral Diversity. Botanical Survey of India, Ministry of Environment and Forests, Government of India: Checklist of Plants Endemic to Keral. (PDF) In: indiabiodiversity.org. Ehemals im ; abgerufen am 10. September 2023. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
- ↑ Robert Wight: Icones plantarum Indiae orientalis, or figures of Indian plants. Band 4, S. 1163–1621, Madras, Franck, 1850 Eingescannt bei www.biodiversitylibrary.org (S. 15, Tafel 1262)
- ↑ Ulrich Meve: Ceropegia Checklist. A guide to alternative names used in recent Ceropegia classification. In: Dennis de Kock, Ulrich Meve: A Checklist of Brachystelma, Ceropegia and the genera of the Stapeliads. International Asclepiad Society 2007, S. 83–113.
- ↑ S. Rajan, M. Jayendran, M. Sethuraman: Folk herbal practices among Toda tribe of the Nilgiri Hills in Tamil Nadu, India. In: ajsih.in. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 20. Februar 2014; abgerufen am 10. September 2023. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: Journal of Natural Remedies, Band 5, Nr. 1, 2005, S. 52–58.