Charles Jervas

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Selbstporträt von Charles Jervas, um 1725

Sir Charles Jervas oder Charles Jarvis (* 1675 in Dublin; † 1739 in London) war ein bekannter irischer Maler, Übersetzer und Kunstsammler des 18. Jahrhunderts.

Biographie

Charles Jervas war ein Sohn des Gutsbesitzers John Jervas und seiner Frau Lady Elizabeth Baldwin, Tochter von Sir John Baldwin, Earl of Corolanty and Clonlisk. Er wuchs zusammen mit seinen Geschwistern bei Dublin auf. Schon früh erkannten seine Eltern sein Talent zum Malen. Zwischen 1694 und 1695 studierte Jervas bei Godfrey Kneller in der Kneller Academy of Painting and Drawing in London. Mit finanzieller Hilfe von seiner Familie und dem Geld aus dem Verkauf von Raffael-Repliken an das All Souls College (1698) konnte Jervas eine Studienreise nach Italien unternehmen.

Nach seiner Rückkehr nach England im Jahre 1709 heiratete Charles Jervas eine reiche Witwe, Penelope Hume († 1747), und lebte darauf in Hampton. In dieser Zeit malte er seine ersten Porträts, unter anderem von Joseph Addison, Jonathan Swift und Alexander Pope. Nach dem Tod seines Lehrer und Mentors Godfrey Kneller im Jahre 1723, ernannte König Georg I. ihn zum Hofmaler. Diese Position hielt er auch unter dessen Sohn und Nachfolger, König Georg II., inne. 1736 übersetzte Jervas den Roman Don Quijote vom spanischen Schriftsteller Miguel de Cervantes ins Englische (veröffentlicht 1742). Im Auftrag des Königs reiste Jervas 1738 erneut nach Italien um Bilder der Alten Meister zu kaufen. Kurz nach seiner Rückkehr starb Charles Jervas, der seit Jahren an Asthma litt, an einer Infektion in London. Nach seinem Tod verkauften seine Erben dessen Kunstsammlung - der Verkauf soll ganze neun Tage angedauert haben.

Werke (Auswahl)

Literatur

  • William Kurtz Wimsatt: The Portraits of Alexander Pope, Yale (1965)
  • James Mulraine: The British Face - 400 years of British, Irish, and colonial portraiture, (2002)