Christopher Lettl

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Christopher Lettl (* 1969) ist ein deutscher Betriebswirt und Professor an der Wirtschaftsuniversität Wien.[1]

Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1993 bis 1998 studierte Lettl an der Universität Hamburg Betriebswirtschaftslehre. Er ging 1999 an die Vienna University of Economics and Business Administration, wo er Assistent war. Von 2000 bis 2003 kehrte er nach Hamburg zurück, wo er wissenschaftlicher Assistent an der TU Hamburg-Harburg wurde[2] und im Jahr 2003 promovierte. Er habilitierte sich im Jahr 2006 bei Hans Georg Gemünden am Institut für Technologie und Management der Technischen Universität Berlin und erhielt einen Ruf als ordentlicher Professor, Lehrstuhl für Technologie und Innovationsmanagement an der Universität Aarhus. Von dort wechselte er im Jahr 2009 nach Wien.[1]

Seit 2013 leitet er das Institut für Strategie, Technologie und Organisation an der Wirtschaftsuniversität Wien.[3] Die Forschungsschwerpunkte von Lettl liegen in den Bereichen Open- und User Innovation.[4]

Über die Leitung des Instituts für Strategie, Technologie und Organisation hinaus hat Lettl an der Wirtschaftsuniversität Wien zahlreiche weitere Funktionen inne, z. B. als akademischer Direktor des Vienna Innovation Program[5] oder als Co-Organizer der Speaker Series am Department of Strategy and Innovation. Von Oktober 2016 bis September 2019 diente er als Senatsvorsitzender und Kurienvorsitzender.[1]

Lettl berät Unternehmen und Top-Level Policymaker darin, wie Organisationen und Staaten ihre Innovationskraft steigern können. So beriet er bereits zahlreiche Unternehmen in verschiedenen Branchen wie z. B. IBM, LEGO, Johnson & Johnson[6] und Top-Level Policymaker wie z. B. Summit G8-G5 oder NESTA in Großbritannien.

In seiner Forschung untersucht er, wie Innovationen entstehen, wie Unternehmen systematisch Innovationspotentiale auch außerhalb ihrer Unternehmensgrenzen nutzen können sowie welche neuen Organisationsformen für Innovation insbesondere durch die Digitalisierung möglich werden.[1][7]

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seine wissenschaftlichen Veröffentlichungen wurden mit verschiedenen internationalen Preisen ausgezeichnet und in hochrangigen internationalen Zeitschriften wie Journal of Consumer Research, Strategic Management Journal, Research Policy oder Journal of Product Innovation Management veröffentlicht.

Seine Forschung wurde in führenden Business Medien wie etwa der New York Times[8] und dem Handelsblatt[9] besprochen.

Monographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2004: Die Rolle von Anwendern bei hochgradigen Innovationen: Eine explorative Fallstudienanalyse in der Medizintechnik. Wiesbaden: Deutscher Universitätsverlag(DUV). ISBN 978-3824480821[1]

Beiträge in Fachzeitschriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2006: Users' contributions to radical innovation: Evidence from four cases in the field of medical equipment technology. R&D Management 36: 251–272 (mit: Cornelius Herstatt und Hans Georg Gemünden)
  • 2008: Revealing dynamics and consequences of fit and misfit between formal and informal networks in multi-institutional product development collaborations. Research Policy. 37 (8): 1356–1370 (mit: Jan Kratzer und Hans Georg Gemünden)
  • 2009: Why are some independent inventors 'heroes' and others 'hobbyists'? The moderating role of technological diversity and specialization. Research Policy. 38: 243–254 (mit Katja Rost und Iwan von Wartburg)
  • 2009: Distinctive roles of lead users and opinion leaders in the social networks of schoolchildren. Journal of Consumer Research 36 (4): 646–659 (mit Jan Kratzer)
  • 2011: Organizing continuous product development and commercialization: The collaborative community of firms model. Journal of Product Innovation Management 28: 3–16 (mit Oystein Fjeldstad, Charles Snow und Raymond Miles)
  • 2012: The architecture of collaboration. Strategic Management Journal, 33: 734–750 (mit: Oystein Fjeldstad, Charles Snow und Raymond Miles)
  • 2014: Forecasting the commercial attractiveness of user-generated designs using online data. An empirical study within the LEGO user community. Journal of Product Innovation Management 31: 75–93 (mit Morten Berg-Jensen und Christoph Hienerth)
  • 2016: The social network position of lead users. Journal of Product Innovation Management 33(2): 201–216 (mit Jan Kratzer, Nikolaus Franke und Peter A. Gloor)
  • 2018: Value creation and value capture in open innovation. Journal of Product Innovation Management 35 (6), 930–938 (mit Thomas Ritter und Henry Chesbrough)

Auszeichnungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gewinner des Tudor Rickards Best Paper Award 2008 für den Artikel “Towards a social network perspective of lead users and creativity: An empirical study among children”, Creativity and Innovation Management 17 (mit Jan Kratzer).[10]
  • Elite Teaching Award 2009 des Dänischen Bildungsministeriums für das Kurskonzept „Collaborative New Business Development“.
  • Teaching Award 2010 der WU Vienna in der Kategorie „Excellent Teaching“ für den Kurs „Exploring Core Challenges in Open Innovation“.[11]
  • 2016 Thomas P. Hustad JPIM Best Paper Award für den Artikel: „The Social Network Position of Lead Users“ (mit Jan Kratzer, Nikolaus Franke und Peter Gloor)[1]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f Univ.-Prof. Dr. Christopher Lettl. In: WU Vienna. Abgerufen am 5. Mai 2021 (englisch).
  2. Cornelius Herstatt, Christopher Lettl: Management von technologie-getriebenen Entwicklungsprojekten. Hrsg.: Technische Universität Hamburg-Harburg. Hamburg August 2000, doi:10.1007/978-3-662-07768-9_6.
  3. Institut für Strategie, Technologie und Organisation. In: Wirtschaftsuniversität Wien. Abgerufen am 6. Mai 2021.
  4. Joel West: OUI: Return to Vienna. In: Open Innovation Blog. Henry Chesbrough, 4. Juli 2011, abgerufen am 6. Mai 2021 (englisch).
  5. Man sollte einen Plan haben, wohin man möchte. In: WU.Alumni.News. Alumni-Club der Wirtschaftsuniversität Wien, Februar 2012, abgerufen am 6. Mai 2021.
  6. Enge Kooperation mit heimischer und internationaler Wirtschaft. Wirtschaftsuniversität Wien, 2020, abgerufen am 6. Mai 2021.
  7. Hellin Sapinski: Innovation: "Crowdsourcing ist nicht das Allheilmittel". In: Die Presse. 31. August 2016, abgerufen am 6. Mai 2021.
  8. Michael Fitzgerald: How to Improve It? Ask Those Who Use It. In: The New York Times. 25. März 2007, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 5. Mai 2021]).
  9. Anja Müller: Produktentwicklung: Wie aus Kunden Entwickler werden. In: Handelsblatt. 17. Juli 2009, abgerufen am 5. Mai 2021.
  10. Best Paper Awards. In: Centre for Entrepreneurship. TU Berlin, 15. September 2017, abgerufen am 6. Mai 2021 (englisch).
  11. Excellent Teaching Award 2008-2010. Wirtschaftsuniversität Wien, abgerufen am 6. Mai 2021.