Cirrhinus molitorella

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Cirrhinus molitorella

Cirrhinus molitorella

Systematik
Ordnung: Karpfenartige (Cypriniformes)
Unterordnung: Karpfenfischähnliche (Cyprinoidei)
Familie: Karpfenfische (Cyprinidae)
Unterfamilie: Labeoninae
Gattung: Cirrhinus
Art: Cirrhinus molitorella
Wissenschaftlicher Name
Cirrhinus molitorella
(Valenciennes, 1844)

Cirrhinus molitorella (engl. Mud Carp[1]) ist eine mittelgroße Karpfenfischart aus Indochina und dem südlichen China. Er wird unter anderem auch White Lady Carp, in Kambodscha Trey Kawlang, Pa Geng in Laos, Kap Lumpur in Malaysia, 侧斑鲮 in China und in Vietnam CáTrôi Việt genannt.[2]

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er hat 37 bis 43 Schuppen auf seiner Seitenlinie und unterscheidet sich damit von Cirrhinus microlepis. Seine Flossenformel lautet: Dorsale 11–15. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal sind die Farbzeichnungen auf seinen Schuppen, die besonders bei frisch gefangenen Exemplaren zur Geltung kommen. Die Farbtöne variieren von blaugrün bis blauschwarz. Die Fische werden in der Regel 15 bis 50 Zentimeter lang.[2] In der chinesischen Guangdong Provinz wurde ein etwa 100 cm langes und 11,25 schweres Exemplar mit der Angel gefangen.[3]

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Verbreitungsgebiet von Cirrhinus molitorella erstreckt sich von den Flussbecken des Mae Nam Chao Phraya, Nam Theun, Xe Bangfai, Mekong und Nanpangjiang, Perlfluss[4] bis zum Roten Fluss in China und Vietnam. Somit kommen sie in der Volksrepublik China, Vietnam, Laos, Kambodscha und Thailand vor. Außerdem in Hongkong, Malaysia, Indonesien und Singapur. Eingeführt wurde die Fischart auf Taiwan und Panama.[2]

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cirrhinus molitorella bewohnt tropische Gewässer wie mittelgroße bis große Flüsse und Ströme mit Temperaturen von 22 bis 26 °C, wo er sich überwiegend im Mittelwasser bis Grundnähe in Tiefen von etwa fünf bis 20 Metern aufhält. Wassertemperaturen unterhalb von 7 °C werden nicht toleriert.[4] Während der Regenzeit wandert er in die überschwemmten Wälder und ernährt sich dort von Algen, Phytoplankton und Detritus. Er gilt als omnivor. Wie sein Verwandter, Cirrhinus microlepis, bevorzugt auch Cirrhinus molitorella die Bereiche um Stromschnellen und tiefere Rückstauzonen. Wildtiere zeigen ein ausgeprägtes Wanderverhalten, während domestizierte Stämme von Cirrhinus molitorella dieses Verhalten weitgehend ablegen. Sie sind auf fließendes Wasser angewiesen und lassen sich in Teichen nicht lange halten, wo sie sich nicht fortpflanzen.[2] Die Geschlechtsreife erreichen sie etwa mit drei Jahren.[4]

Nutzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cirrhinus molitorella ist lokal ein wichtiger Speisefisch, der einen hohen nutritiven Wert aufweist.[4] Größere Exemplare werden frisch vermarktet und kleinere zu Prahok[5] verarbeitet.[2] Im chinesischen Perlfluss wurde Cirrhinus molitorella schon seit langer Zeit züchterisch bearbeitet, auch heute hat er von allen asiatischen Ländern in China seine größte wirtschaftliche Bedeutung. Dort werden sie überwiegend in Polykultur mit anderen Speisefischen gehalten.[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Cai Renkui: Development History of Freshwater Culture in China. China Press of Science & Technology, Beijing 1991.
  • Wu Xianwen: Ichthyography of Cyprinidae in China (Upper Volume). Shanghai Science and Technology Press, Shanghai 1964.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Cirrhinus molitorella – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • [1] FAO-Bericht über Cirrhinus molitorella
  • [2] Reproduction and nursing of Cirrhinus molitorella in a small fish farm in Luang Prabang Province, Lao PDR
  • S. H. Bowen, B. Gu und Zhanghan Huang: Diet and Digestion in Chinese Mud Carp Cirrhinus molitorella Compared with Other Ilyophagous Fishes auf [3]
  • [4] Production of Cirrhinus molitorella and Labeo chrysophekadion for culture based fisheries development in Lao
  • Cirrhinus molitorella in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2013.2. Eingestellt von: Nguyen, T.H.T., Van, N.S. & Thinh, D.V., 2010. Abgerufen am 17. Dezember 2013.

Anmerkungen und Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Übers. Schlammkarpfen
  2. a b c d e Cirrhinus molitorella auf Fishbase.org (englisch)
  3. Fishing World Records
  4. a b c d e http://www.fao.org/fishery/culturedspecies/Cirrhinus_molitorella/en
  5. laotisches Fischgewürz auf http://www.asianonlinerecipe.com/food-glossary/prahoc.php