Claudia Grimm

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Claudia Grimm (* 1952 in Berlin) ist eine deutsche Performancekünstlerin. Sie wurde 2022 mit dem Performancepreis Schweiz ausgezeichnet.[1][2][3]

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach ihrem Studium der Germanistik und Geographie an der FU Berlin, realisierte sie ab 1980 journalistische Arbeiten für Rundfunk und Print-Medien. 1989 kam sie in die Schweiz, lebt in Tägertschi und arbeitet seither mit Performances und partizipativen Langzeitprojekten, seit 2013 performt sie mit dem fiktiven Kunstkollektiv DARTS (disappearing artists).[4]

Medium und Material ihrer Arbeiten ist Sprache. Sie baut ihre performativen Erzählungen auf alltäglichen Phänomenen auf, spitzt sie zu und mäandert zwischen Absurdem und Konkretem. Sie untersucht Sprechsituationen auf Inhalt, Gestus, Bedeutungen und Wissenstransfermöglichkeiten und kreiert Aktionen, Rundgänge, Vorlesungen, Workshops oder Lecture Performances als Mischform aus Konzept und Improvisation mit Text und Sprache.[5]

Sie ist interessiert an den unterschiedlichen Konventionen, mit denen Kunstschaffende, Kuratierende, Theoretikerinnen und Kunstvermittler ihre Zugehörigkeiten zueinander inszenieren. Bestehende Codes in der Kunstwelt haben Claudia Grimm zu ihrem Langzeitprojekt DARTS (disappearing artists) inspiriert. Es besteht wesentlich aus ihren Erzählungen über die Arbeit mit dem neunköpfigen Künstlerkollektiv und braucht kaum materielle Ausstattung. Allein durch die vermittelnden Erläuterungen werden die Werke des Kollektivs für das Publikum sichtbar, seine Haltungen und Entwicklungen nachvollziehbar.[6]

Parallel zu diesen Arbeiten findet auch die Zusammenarbeit mit der Performancekünstlerin Pascale Grau statt. In Live-Improvisationen experimentiert das Duo mit größtmöglicher Reduktion von Intention und Bedeutung. Bedeutungsfelder, die beispielsweise Kommunikationsfragmente mit Bildsequenzen verknüpfen, entstehen hier nur durch Koinzidenzen in Schleifen und Überschneidungen. Claudia Grimm betreibt den Kunstraum OSTGLEIS in Ostermundigen, ist Mitglied von Visarte Schweiz und Mitglied des Performance-Art-Network-Switzerland (PANCH).[7]

Kunstausbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Performances[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2019: Performance in Motion, mit Parvez Imam, Kunstraum Ostgleis, Bahnhof Ostermundigen[15]
  • 2019: Aufstellung mit Interieur, mit Pascale Grau, Alte Synagoge Hegenheim[16]
  • 2019: Les jours des éphémères, Festival für ephemere Kunst, 6. Ausgabe, Künstlerhaus s11, Solothurn[17]
  • 2017: Overdubbing, mit Pascale Grau, DOCK, Basel[18] / neoscope 17 im Kunsthaus Zofingen, Kino Palass Zofingen
  • 2016: über Anmut, Turbinenhalle Giswil, International Performance Art Festival, Giswil[19]
  • 2016: Archivsimulation Performance, ProgrPerformancePlattformPPP, Bern
  • 2015: Performativer Spaziergang Luzern, Live-Führung rund ums KKL, Rahmenprogramm, Performancepreis Schweiz, Kunstmuseum Luzern[20]
  • 2015: Halbzeug Zwischennutzung, Installation / Performance, Vögele Kultur Zentrum Pfäffikon
  • 2014: allhier – Kunstlauf durch Ostermundigen, ein performatives Textprojekt zur Eröffnung Kunstraum OSTGLEIS, Ostermundigen,
  • 2014: Interview zu Dieter Roth, Performance, Kunsthaus Zug

Ausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2022: Elf akustische Portraits, Villa Renata, Basel[21]
  • 2022: Ohren auf, Augen zu, Film ab, S11, Künstlerhaus Solothurn[22]

Preise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2022: Performancepreis Schweiz und den Publikumspreis des Performancepreises Schweiz[1]

Presseecho[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2014: Kunst-Stafette #17: Claudia Grimm – Journal B, von Magdalena Schindler[23]
  • 2014: Berner Zeitung: Das Alltägliche wird zur Kunst, Simon Zurbrügg[24]
  • 2016: Kulturblog Kultur Statt Bern, Für einen Franken und zehn Minuten von Mirko Schwab[25]
  • 2022: Tagblatt, PERFORMANCEPREIS SCHWEIZ, Einmalige Darbietungen von analog bis multimedial – und zwei Preisträgerinnen von Edith Arnold[2]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Performancepreis Schweiz – Aargauer Kuratorium. Abgerufen am 19. November 2022.
  2. a b Edith Arnold: Schweizer Performance-Preis: Von analog bis multimedial – und zwei Preisträgerinnen. Abgerufen am 19. November 2022.
  3. PANCH. In: PANCH. Abgerufen am 21. November 2022 (deutsch).
  4. Claudia Grimm: Die täglichen Übungen des Kollektivs DARTS (disappearing artists). In: Mediathek HGK FHNW "Archive des Ephemeren - Symposium". Mediathek HGK FHNW, 2. Januar 2018, abgerufen am 20. November 2022 (deutsch, englisch).
  5. Tanz. Abgerufen am 19. November 2022 (deutsch).
  6. Grimm – Panch. Abgerufen am 21. November 2022.
  7. Artists – Curators. In: PERFORMANCE REIHE NEU-OERLIKON. 29. Juli 2020, abgerufen am 19. November 2022 (deutsch).
  8. Master Kunst Luzern > Halbzeug Zwischennutzung. Abgerufen am 19. November 2022.
  9. Kunstmuseum Luzern. Abgerufen am 20. November 2022.
  10. 11. PERFORMANCE REIHE NEU-OERLIKON 2020. In: PERFORMANCE REIHE NEU-OERLIKON. 29. Juli 2020, abgerufen am 20. November 2022 (deutsch).
  11. International Performance Art Giswil. In: International Performance Art Giswil. Abgerufen am 20. November 2022 (deutsch).
  12. Performancefestival | 6 x 2 Performance-Duos. Abgerufen am 7. Februar 2021.
  13. Claudia Grimm: Die Vogelfrage. 9. Mai 2022, abgerufen am 19. November 2022.
  14. Agenda Kalender, Infos Termine Kurse im Ueberblick. Abgerufen am 19. November 2022 (Schweizer Hochdeutsch).
  15. PANCH LUPE BERN: Performance in motion - Claudia Grimm, Parvez Imam. In: PANCH LUPE BERN. Abgerufen am 19. November 2022.
  16. Ancienne synagogue Hégenheim # Ehemalige Synagoge Hégenheim, Rue D'Alsace 4, Hégenheim (2021). Abgerufen am 7. Februar 2021.
  17. S11/2019. Abgerufen am 19. November 2022.
  18. DOCK. Abgerufen am 7. Februar 2021.
  19. über Anmut. Abgerufen am 19. November 2022 (englisch).
  20. Performatives Stelldichein (Teil 2) – Der Wettbewerb. 19. Oktober 2015, abgerufen am 19. November 2022.
  21. Elf akustische Portraits — Villa Renata. Abgerufen am 3. November 2022.
  22. S11. In: 11 akustische Portraits. Abgerufen am 3. November 2022.
  23. Journal B: Journal B - Sagt, was Bern bewegt. Abgerufen am 19. November 2022 (deutsch).
  24. Das Alltägliche wird zur Kunst. Abgerufen am 19. November 2022.
  25. Für einen Franken und zehn Minuten - «KulturStattBern». Abgerufen am 19. November 2022.