Cosel (Adelsgeschlecht)

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Wappen derer von Cosel

Cosel ist der Name eines brandenburgisch-preußischen Adelsgeschlechts.

Es besteht keine Stammverwandtschaft zu den kursächsischen Herren von Cossel[1] oder der Familie der Gräfin Cosel.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stammreihe der Familie beginnt mit Hans Cossel (Kausel), 1541 Bürger in Lindow.[2]

1643 war Andreas Cossel (um 1605–1673) kurbrandenburgischer Hofrentmeister.[3] Am 5. Dezember 1653 wurde er als Amtsrat und Hofrentmeister zum Geheimen Justizrat ernannt, unter Beibehaltung der Amtskammerratscharge.[4] 1656 richtete er eine Frachtschifffahrt auf Spree und Havel ein, mit eigenen und gemieteten Schiffen zwischen Kersdorf und Hamburg.[5]

Am 23. Mai 1667 wurde er als kurbrandenburgischer Hofkammergerichtsrat und Amtskammerrat durch Kaiser Leopold I. in den Adelstand erhoben.[6] Am 25. Juli 1668 erhielt er ein Bestätigungsdiplom von Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg.[7]

Andreas Cossel war bereits seit 1654 wegen Altersschwäche seiner Ämter entbunden, wurde aber noch 1671 als Geheimer Rat bei der Hofkammer geführt.[8]

Gutsbesitz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Andreas von Cosel (um 1605–1673) hatte sein Gut Rosenwinkel in der Prignitz ab 1661 als Pfandbesitzer oder Pächter besessen. Daneben besaß er schon früher[9] als Freisass ein Haus in Berlin.[10]

Sein Nachfahre, der preußische Geheime Kanzleirat und Premierleutnant a. D. Sigismund von Cosel (1831–1895) war Herr auf Wilkowo bei Buk im Kreis Samter.[11]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen derer von Cosel (spätere Variante)[12]

Das Wappen (1667) zeigt in Blau einen springenden, golden bewehrten, naturfarbenen Rehbock oder Hirsch.[13] Auf dem Helm mit blau-roten Decken zwei rote Büffelhörner.

Später wurde als Variante auch im silbernen Schild ein schreitender roter Hirsch auf grünem Rasen dargestellt. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein rotes und ein silbernes Büffelhorn.[12]

Bekannte Familienmitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Leopold von Zedlitz-Neukirch schrieb den Stammvater Andreas Cossel 1836 noch irrtümlich diesem Geschlecht als Agnat zu, und ebenso irrtümlich dem Andreas Cossel das Wappen der aus Kursachsen stammenden Cossel. Vgl. Zedlitz-Neukirch: Neues preussisches Adels-Lexicon. 1836, S. 376 f.
  2. Deutsches Geschlechterbuch, Band 57 (= Mecklenburgisches Geschlechterbuch, Band 1), Limburg (Lahn) 1928, S. 605–609. (Digitalisat der Mazovian Digital Library)
  3. Brief des Großen Kurfürsten mit eigenhändiger Unterschrift an Hofrentmeister Andreas Cossel, datiert Cölln an der Spree am 20. Juli 1643, mit dem Befehl, die Frachtkosten für eine Weinlieferung vom Hamburger Kaufmanns Pickert bis auf Weiteres zu stunden. Original im Autographenhandel (Memento des Originals vom 9. Juni 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.huesken.com (abgerufen am 9. Juni 2020)
  4. Beyträge zu der juristischen Litteratur in den Preussischen Staaten. Band 3, S. 244.
  5. Die Stadt Fürstenwalde. 2018, S. 433.
  6. Österreichisches Staatsarchiv: Rittermäßiger Reichsadelsstand für Andreas Cossel, 1667 (mit Wappendarstellung)
  7. Maximilian Gritzner: Chronologische Matrikel der Brandenburgisch-Preußischen Standeserhöhungen und Gnadenacte von 1600–1873. Berlin 1874, S. 8. (mit irriger Wappenzuschreibung, nämlich dem derer von Cossel)
  8. Peter Bahl: Der Hof des Großen Kurfürsten. Studien zur höheren Amtsträgerschaft. 2001, S. 330.
  9. Gemäß Andreas Ritner 1651 in: Georg Gottfried Küster: Antiqitanes Tangermundensis, 1729, Digitalisat
  10. Peter Bahl: Der Hof des Großen Kurfürsten. Studien zur höheren Amtsträgerschaft. 2001, S. 297.
  11. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Teil B, Justus Perthes, Gotha 1910, S. 128.
  12. a b George Adalbert von Mülverstedt: J. Siebmacher’s grosses und allgemeines Wappenbuch, III. Band, 2. Abteilung, 2. Band, 2. Teil Der Preussische Adel: Nachträge u. Verbesserungen: Freiherren und Grafen, Bauer & Raspe, Nürnberg 1906, S. 42, Tfl. 34.
  13. Bei der Nobilitierung 1667 wurde ein Hirsch dargestellt. Vgl. entsprechende Wappendarstellung im Österreichischen Staatsarchiv.