Cumberland Falls (Meteorit)

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Koordinaten: 36° 50′ 0″ N, 84° 21′ 0″ W
Cumberland Falls
Der Meteorit Cumberland Falls (Aubrit, Fall 1919).
Allgemeines
Offizieller Name
nach MBD
Cumberland Falls
Authentizität bestätigt
Lokalität
Land USA
Region Kentucky
County Whitley
State Park Cumberland Falls
Lokation im Südwesten der Fälle
Fall und Bergung
Datum (Fall) 9. April 1919
beobachtet ja
Beschreibung
Typ Achondrit
Klasse Aubrit
Masse (total) 17 kg
(größtes Stück ~14 kg,
beim Aufprall zerbrochen)
Referenzen

Der Meteorit Cumberland Falls ist ein Aubrit (d. h. Enstatit-reicher Achondrit), der am 9. April 1919 südwestlich der Cumberland Falls (Cumberland Falls State Resort Park) im US-Bundesstaat Kentucky fiel. Seine Gesamtmasse beträgt 17 kg.[1]

Fall[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 9. April 1919 wurde von Zeugen ein Feuerball und Detonationen wahrgenommen, worauf mehrere Steine zu Boden fielen – das größte Stück (~14 kg) zerbrach in Fragmente. Cumberland Falls ist einer von nur ca. 10 bezeugten Aubrit-Fällen (Stand 9. Februar 2024).

Mineralogie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cumberland Falls ist ein differenzierter Meteorit, die (wie für Aubriten typisch) aus einer extrem reduzierten mineralogischen Assemblage besteht. Das Material wird von dem eisenarmen Pyroxen Enstatit dominiert (ca. 94 Volumenprozent). Weiter gibt es als Nebenmineralen u. a. Daubréelith, Oldhamit und Schreibersit – Mineralien, die in terrestrischen Gesteinen selten oder gar nicht vorkommen – sowie einen kleinen und sehr ungewöhnlichen exotischen Chondriteneinschluss, der die mineralogische Vielfalt des Meteoriten weiter vergrößert.[2]

Herkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Sauerstoff-Isotopenverhältnissse der Aubriten und der verwandten Enstatit-Chondriten sind denen irdischer Gesteine sehr ähnlich. Es wurde daher vermutet, dass die Enstatit-reichen Meteoriten zunächst relativ nahe an der Sonne entstanden sind (im Vergleich zum Asteroidengürtel). Erst durch Jupiter (in einer frühen, noch nicht stabilen Umlaufbahn) könnten sie dann in den Asteroidengürtel gelangt sein, wo Kollisionen und die Gravitation bei Nahbegegnungen mit anderen Objekten einen kleinen Teil dieser Körper zu Erdbahnkreuzern gemacht hat. Schließlich könnte ein noch kleinerer Teil die Erde oder ihre Nachbarn von ihnen zurück zur Erde und ihren Nachbarn (Erdmond, Venus, Mars) getroffen haben. Auch wenn diese Hypothese sehr attraktiv scheinen mag, eine Bestätigung oder Widerlegung dürfte noch in großer Ferne zu liegen.[2]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Cumberland Falls. Auf: Meteoritical Bulletin. Meteoritical Society (MetSoc), Lunar And Planetary Institute (LPI). Stand: 8. Februar 2024 (englisch).
  2. a b Cumberland Falls meteorite, Whitley Co., Kentucky, USA. Auf: mindat.org, Hudson Institute of Mineralogy.