Cösitzer Teich
Cösitzer Teich | ||
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Blick vom Südufer in Richtung Norden | ||
Geographische Lage | Sachsen-Anhalt | |
Ufernaher Ort | Zörbig | |
Daten | ||
Koordinaten | 51° 38′ 53″ N, 12° 4′ 37″ O | |
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Fläche | 39 ha | |
Länge | 980 m | |
Breite | 340 m | |
Umfang | 2,7 km | |
Der Cösitzer Teich liegt zwischen dem Zörbiger Ortsteil Cösitz und dem Ortsteil Radegast der Stadt Südliches Anhalt |
Der Cösitzer Teich ist ein See in Sachsen-Anhalt (Deutschland).
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Teich liegt in Sachsen-Anhalt im Landkreis Anhalt-Bitterfeld zwischen den Zörbiger Ortsteilen Cösitz und Löbersdorf sowie Radegast, einem Ortsteil der Stadt Südliches Anhalt. Er umfasst eine Fläche von ca. 38,76 Hektar.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Cösitzer Teich ist ein flacher See, der um das Jahr 1936 durch Einsinken eines Braunkohle-Bergbaugebietes entstand. Am 19. Oktober 1967 wurde er zum Naturschutzgebiet erklärt.[1] Der Cösitzer Teich war ein in der Region beliebtes Angelgewässer, bis der Angelsport zu Beginn des Jahres 2002 aus Gründen des Naturschutzes untersagt wurde.[2] Bei Angelfreunden erregte dies großes Aufsehen, zumal das Gewässer seit über 50 Jahren genutzt und vom ansässigen Anglerverein auch gepflegt worden ist.[3] Der im Bereich des Teichs errichtete Bootsanlegesteg wurde nach dem Rückzug des Anglervereins nicht zurückgebaut und zeugt noch heute von dieser jahrzehntelangen Nutzung.
Biotoptypen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zu finden sind hier Auwaldreste, Weidengebüsche, Schilfröhricht, Rohrkolbenröhricht, Großseggenriede, Feuchtwiesen mit Silau-Fuchsschwanz- und Kohl-Kratzdistelgesellschaft.
Arten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Flora
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Den Cösitzer Teich umsäumen unter anderem Pappeln, Schwarzerlen und Weidengebüsche.
Fauna
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für eine bedeutende Lachmöwen-Kolonie ist der Cösitzer Teich ein idealer Brutplatz. Außerdem bietet er 124 Vogelarten sowie seltenen Lurchen ein Zuhause. Beobachtet wurden neben den Lachmöwen unter anderem Weißflügelseeschwalben, Trauerseeschwalben, Rothalstaucher, Schwarzhalstaucher, Sturmmöwen, Silbermöwen, Pirole, Beutelmeisen, Bartmeisen, Knäk-, Löffel-, Tafel-, Reiherenten, Brandgänse und Graugänse. Der Teich ist Wohn- und Brutgebiet für eine artenreiche Sumpf- und Wasservogelwelt und ein bedeutender Rastplatz.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- F. Diessner: Die Lachmöwenkolonie Cösitz im Kreis Köthen. In: APUS : Beiträge zu einer Avifauna des Bezirkes Halle. 1, 1, Halle 1966, S. 17–24.
- F. Diessner: Neue Lachmöwenkolonie im Krs. Köthen. In: Der Falke. 10, 2, Leipzig/Jena/Berlin 1963, S. 66–67.
- F. Diessner: Weißbartseeschwalbe im NSG Cösitzer Teich. In: Der Falke. 15, 3, 1968, S. 102.
- F. Diessner: Weißflügelseeschwalbe im NSG Cösitz. In: Der Falke. 14, 8, 1967, S. 283.
- L. Krienitz: Zur Flora coccaler Grünalgen im Phytoplankton des Naturschutzgebietes Cösitzer Teich (Kreis Köthen, Bezirk Halle). In: Hercynia N.F. 21, 1, Leipzig 1984, S. 20–51.
- L. Schmidt: Die Wasser- und Verlandungsvegetation der Naturschutzgebiete „Cösitzer Teich“, „Neolith-Teich“ und der „Gerlebogker Teiche“ im Köthener Ackerland. Diplom-Arbeit. Martin-Luther-Univ., Sekt. Biowiss., Halle 1976.
- L. Schmidt: Die Wasser- und Verlandungsvegetation der Naturschutzgebiete „Cösitzer Teich“, „Neolith-Teich“ und der „Gerlebogker Teiche“ im Köthener Ackerland. In: Naturschutz und naturkundliche Heimatforschung in den Bezirken Halle und Magdeburg. 14, 1, Halle 1977, S. 47–69.
- W. Wenzel, G. Wesner: Floristische und vegetationskundliche Erhebungen im Naturschutzgebiet „Cösitzer Park und Teich“ (I). In: Wissenschaftl. Hefte des Päd. Inst. Köthen/Anh. 2, Köthen 1969, S. 33–36.
- W. Wenzel, H. Borsch, S. Schäfer: Floristische und vegetationskundliche Erhebungen im Naturschutzgebiet „Cösitzer Park und Teich“ (II). In: Wissenschaftl. Hefte des Päd. Inst. Köthen/Anh. 2, Köthen 1972, S. 29–47.
- G. Wesner: Bäume und Sträucher des Cösitzer Parkes. - 1967. Staatsexamens-Arbeit. Päd. Hochsch. Köthen
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ GBl. der DDR Teil II Nr. 95 vom 19. Oktober 1967 ( vom 4. März 2016 im Internet Archive) (PDF; 28 kB). Abgerufen am 2. April 2024.
- ↑ Naturschützer nehmen Anglerverein den Teich weg. (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2023. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: shortnews.de, 12. November 2001.
- ↑ Heidi Jürgens: Cösitzer Teich. Aus für den Anglerverein. In: Mitteldeutsche Zeitung vom 9. November 2001, abgerufen am 27. Mai 2021.